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Dießen: Auktion in Dießen: Die Geschichten machen den Wert der Dinge aus

Dießen

Auktion in Dießen: Die Geschichten machen den Wert der Dinge aus

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    Witzig und mitreißend moderierten Katalin Fischer und Fabian Weiß (Virtuelle Companie) die Versteigerung. Nah am Publikum waren die Assistentinnen Leoni Afrouz und Fanny Arnold, Thorsten Bergmaier (Heimatverein) nahm am roten Telefon Gebote aus aller Welt entgegen (so hieß es zumindest).
    Witzig und mitreißend moderierten Katalin Fischer und Fabian Weiß (Virtuelle Companie) die Versteigerung. Nah am Publikum waren die Assistentinnen Leoni Afrouz und Fanny Arnold, Thorsten Bergmaier (Heimatverein) nahm am roten Telefon Gebote aus aller Welt entgegen (so hieß es zumindest). Foto: Uschi Nagl

    Für einen spaßigen und zugleich wohltätigen Nachmittag in den Seeanlagen beim Dampfersteg sorgte am Sonntag die „Virtuelle Companie“ von Regisseurin Katalin Fischer. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein, wo sich Fischer als Theaterreferentin engagiert, hatten die Schauspieler – mittlerweile zum dritten Mal -  eine inszenierte Auktion auf die Beine gestellt, um Kurioses, Seltenes und Seltsames zu versteigern. Mit Erfolg: 500 Euro können nun als Spende an „Ärzte ohne Grenzen“ überwiesen werden.

     „Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht“, soll der große Theatermann Jean-Baptist Molière einst gesagt haben. Und Katalin Fischer und Fabian Weiß verstanden es großartig, als Auktionatoren den dargebotenen Dingen einen besonderen Wert zu verleihen. Mit witzigen und skurrilen Geschichten trieben sie die Angebote humorvoll in die Höhe, und Thorsten Bergmaier, Vorsitzender des Heimatvereins, nahm am roten Telefon vermeintlich Angebote aus der ganzen Welt entgegen. Währenddessen präsentierten die Assistentinnen Fanny Arnold und Leonie Afrouz die angepriesenen Objekte charmant und mit professioneller Korrektheit dem Publikum, als wäre man bei Christie‘s oder Southeby´s.

    Bei der Auktion kommt auch ein angebliches Reise-Roulette von Agatha Christie unter den Hammer

    Und so schätzen sich die Bieterinnen und Bieter glücklich, wenn es gelang, den Zuschlag zu erhalten: Innerhalb kürzester Zeit wechselte eine kleine beschlagene Kiste, „die Schatztruhe von Sir Francis Drake, in der auf seinen langen Reisen viele kostbare Gegenstände transportierte“, für acht Euro den Besitzer. Ebenso „ein echt echtes chinesisches Teeservice von Queen Victoria“ (13 Euro) oder das vollständig erhaltene Reise-Roulette von Agatha Christie (15 Euro), das die Schriftstellerin, laut Fabian Weiß, zu ihrem Roman „Mord im Orient-Express“ inspirierte. Der „tiefengereinigte Porzellannachttopf“ von Katalin Fischers Großtante Emma Koslowskaja fand allerdings erst beim zweiten Anlauf für 3,80 Euro eine neue Besitzerin. Anders ein bunter Metallpfau, der angeblich als Inspiration für die, von König Ludwig geplante Pfauengrotte diente, und so die 20-Euro-Marke knackte.  

    Zu den begehrtesten Objekten, bei denen sich das Publikum gegenseitig mehrfach überbot, gehörte ein kleines Saiteninstrument, „ob nun Banjo oder Balalaika, darüber streitet man an der Universität von Toronto seit 37 Jahren“, erklärte Katalin Fischer, sowie ein bemalter Kinder-Bauernschrank, in dem die kleine Cleopatra ihre Mumien-Puppenkleidchen aufbewahrt haben soll. Eine junge Familie ersteigerte beides für insgesamt 57 Euro und ging mit zwei glücklichen Kindern vom Platz.

    Geschafft: Regina und Rick Hasler aus Dettenschwang konnten den begehrten Barbie-Koffer für 100 Euro ersteigern.
    Geschafft: Regina und Rick Hasler aus Dettenschwang konnten den begehrten Barbie-Koffer für 100 Euro ersteigern. Foto: Uschi Nagl

    Ein absoluter Knüller war kurz vor Schluss ein „original amerikanischer Barbie-Koffer aus dem Jahr 1961“ an dem, wie Katalin Fischer berichtete, „Fingerabdrücke von Ministerpräsident und Barbie-Sammler Markus Söder“ vermutet werden, und der nach einem Mindestgebot von 8,90 Euro für sage und schreibe 100 Euro nach Dettenschwang ging. Es sei doch wunderbar, dass man etwas Gutes tun und gleichzeitig so viel Spaß haben kann, meinten die stolzen neuen Besitzer des schönen Stücks, Regina und Rick Hasler.

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