Nimmt man die Zahl der Stände als Kriterium, dann ist es der größte Markt, der alljährlich in Dießen stattfindet: Am Sonntag, 4. August, ist in den Seeanlagen wieder Flohmarkt. Veranstalter Peter Kaun junior erwartet wie im vergangenen Jahr dazu wieder rund 400 Standbetreiber. Zum Vergleich: beim Töpfermarkt sind es zwischen 160 und 170 Stände, wobei jedoch anzunehmen ist, dass deren Umsatz den der Flohmarktleute um ein Vielfaches übersteigt.
Viel Werbung muss der Dießener Gastro-, Markt- und Catering-Unternehmer für die Veranstaltung schon lange nicht mehr machen und so gibt es auch heuer wenige Tage vor dem Markt nur noch ein paar freie Standplätze, wie auf der Flohmarkt-Homepage zu erfahren ist. 90 Prozent waren am Mittwochmittag bereits belegt. Wer noch kurz entschlossen kommen will, so drückt es Peter Kaun aus, den werde man schon noch auf dem Festplatz-Gelände unterbringen.
Am Sonntag: Zehn Stunden Flohmarkt in den Dießener Seeanlagen
Marktbeginn ist um 7 Uhr, um 17 Uhr ist dann Feierabend. Es laufe alles wieder nach dem seit Jahren „bewährten Konzept“ ab, sagt Kaun, der wieder mit etlichen tausend Besuchern rechnet. Wie viel es am Ende werden, hängt auch vom Wetter ab: Vergangenes Jahr spielte das Wetter nicht mit: Zuvor hatte es viel geregnet, dann war es kurz trocken, aber kühl und windig, bevor es ab der Mittagszeit wieder stärker zu regnen begann, mit der Folge, dass sich das Marktgelände schneller als geplant leerte. Für heuer sieht es trotz des dauerhaft wechselhaften Sommerwetters gar nicht so schlecht aus: Am Sonntag dürfte es eher trocken bleiben ohne dass es allzu heiß wird.
Aufgrund der Größe des Marktes ist auch das Warenangebot entsprechend umfangreich: Das beginnt damit, dass groß gewordene Kinder das nicht mehr benötigte Spielzeug verkaufen, geht über die typischen häuslichen Sammelsurien, wenn ein Haushalt aufgelöst wird und reicht hin bis zu „Sammlergeschichten“, wie sie Peter Kaun nennt, also die Stände, wo sich Sammler jeglichen Sujets treffen, die sich für spezielle Spiele, Tonträger, Hefte oder Werkzeug interessieren, wie er sagt. Das Warenangebot ist dabei oft riesig und mutet teilweise auch professionell an. Wer sammelt, meint Kaun dazu, der hat halt oft auch viel abzugeben.
Ursprünglich war der Flohmarkt Begleitprogramm für das Dießener Seefest
Tatsächlich muss man schon etwas Umsatz machen, wenn man sich am Ende des Tages ein Taschengeld verdient haben will: Die Standpreise beginnen bei gut 50 und enden bei 130 Euro, sie seien aber gegenüber dem Vorjahr unverändert, betont Kaun. Die Marktorganisation sei auch mit einigem Aufwand verbunden, merkt der Veranstalter in diesem Zusammenhang an. Allein im vergangenen Jahr kaufte Kaun eine große Zahl von Verkehrszeichen, mit denen er die Park- und Zufahrtsregeln ausschildern muss. Und um das notwendige Flohmarkt-Personal zu gewinnen, müsse man die Leute auch gut bezahlen, sagt Kaun.
Den Dießener Flohmarkt gibt es schon seit Jahrzehnten. Ursprünglich war er Begleitprogramm zum Dießener Seefest. Während das Volksfest Ende Juli/Anfang August 2014 aufgrund stetig nachlassendem Besucherinteresse eingegangen ist, hat der Flohmarkt, dessen Veranstalter Peter Kaun seit den 1990er-Jahren ist, nichts an seiner Popularität eingebüßt.
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