Sitz, Platz, Bleib, Langsam und Hier! – auf diese Kommandos hören die fünf Hunde perfekt, mit denen Nicole Mayr an diesem kalten und windigen Tag auf den Wegen bei Dettenhofen unterwegs ist. Einer der Vierbeiner gehört ihr selbst, die anderen dürfen die Zeit an der frischen Luft stundenweise mit der Hundeliebhaberin genießen. Denn sie alle sind zum "Dog-Walking" verabredet.
Der Riesenschnauzer Henry, die Golden-Retriever-Hündin Molli, Labrador-Dame Kiki und die Weimeraner-Hündin Lilo sind es, die heute mit der gelernten Verwaltungsfachangestellten und Landwirtin auf Tour sind. Immer an ihrer Seite ist die Toller-Hündin Palea, die trotz ihres stattlichen Alters von 13 Jahren sichtlich Freude daran hat, mit Frauchen Nicole über Felder und Wiesen zu schlendern. Denn so ausgelassen toben und rennen wie die anderen vier Hunde kann Palea nicht mehr.
Für die Hundetrainerin ist das aber kein Problem. Sie kann sich auf jeden Hund und dessen Charaktereigenschaften einstellen und weiß genau, welcher Vierbeiner mit wem zusammenpassen könnte, um gemeinsame Ausflüge zu unternehmen. Bevor es aber losgeht, muss die 31-Jährige ihre "Gäste" erst einmal in der Umgebung einsammeln, die schon freudig auf Sie warten. Dafür hat sie ihr Auto mit Hundeboxen ausstatten lassen. Zweistöckig sind die Boxen angeordnet, darin warten die Fellnasen geduldig darauf, endlich aus dem
Bestens ausgestattet mit Leckerlis "befreit" Nicole Mayr einen Spaziergänger nach dem anderen und gibt jedem das Kommando "Sitz". Fast immer gehorchen die Hunde sofort und schauen ihr "Teilzeit-Frauchen" erwartungsvoll an. Schließlich steckt die Belohnung fürs Warten in der Jackentasche.
Und dann geht es auch schon los: Während die einen ausgelassen über die Wiese rennen, bleibt Labrador-Dame Kiki erst einmal an der Leine. "Sie ist anfangs immer sehr aufgeregt und muss daher erst einmal Ruhe finden", erklärt die Dog-Walkerin. Doch nach ein paar Minuten darf auch Kiki beim Herumtollen mitmischen. Schnell steuert sie auf Molli, die Golden-Retriever-Hündin zu, die sich genüsslich auf der Wiese wälzt und dabei Töne von sich gibt, die so gar nicht zu einem Hund passen wollen.
Es geht erstaunlich friedlich zu unter den Hunden, die sich ja "nur" zu den Spaziergängen treffen. "Ich schaue mir die Tiere, die mir anvertraut werden, ganz genau an und kann dann gut abschätzen, welche Hunde sich mit wem vertragen oder eben auch nicht." Danach richte sich die Gruppenzusammensetzung, erläutert Nicole Mayr, während ihr Blick immer wieder in alle Himmelsrichtungen schweift, um ihre Schützlinge zu beobachten.
Immer wieder gibt es ein Rückruf-Kommando, dem die Hunde (mal mehr und mal weniger begeistert) folgen. Am weitesten weg von Nicole Mayr traut sich Lilo, die Weimeraner-Hündin, die aber auch auf Zuruf mit flatternden Ohren in freudiger Erwartung zur Trainerin zurückkehrt. Riesenschnauzer Henry, der Hahn im Korb der heutigen Gassi-Gruppe tut es ihr gleich und galoppiert über die Wiese zurück. Sind alle bei Nicole Mayr angekommen, gibt es natürlich wieder eine kleine Belohnung.
Rund eine Stunde sind die fünf Vierbeiner mit ihrer Rudelführerin unterwegs, bevor es wieder in die Hundeboxen geht. Auch das klappt erstaunlich gut. Keiner der Hunde sträubt sich gegen das Einsteigen in seine Box, denn auch nach dem Schließen des Gitters gibt es noch mal eine kleine Belohnung. Dann fährt Nicole Mayr ihre Schützlinge wieder zu ihren Familien nach Hause.
Ihr Dog-Walking-Angebot richte sich an Hundebesitzer, die entweder aus beruflichen oder auch gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, ihrem vierbeinigen Freund die täglichen Bewegungseinheiten zu ermöglichen, die er braucht, erläutert Nicole Mayr. Auch für Besitzer, die ihren Hunden einfach ein wenig Abwechslung bieten und die sozialen Kontakte der Tiere fördern wollen, sind bei Nicole Mayr an der richtigen Adresse.
Wie oft sie einen Hund mit zum Spaziergang nimmt, ist unterschiedlich. "Da bin ich sehr flexibel und kann mich gut den Bedürfnissen meiner Kundinnen und Kunden anpassen", mindestens zweimal pro Woche sei wünschenswert, sagt sie. Optimal für Hund und Dog-Walkerin ist es allerdings, wenn die Gassi-Gruppe nicht zu oft wechselt, damit sich auch die Hunde gut aneinander gewöhnen und aufeinander einstellen können.
Nicht alle Hunde, die in der Obhut der Dog-Walkerin sind, können frei herumlaufen. "Es gibt Hunde, die dürfen gar nicht ohne Leine laufen, die sind bei mir aber genauso willkommen wie die, die nach einer gewissen Zeit und wenn ich ganz sicher sein kann, dass das Tier auf mein Kommando hört, ohne Leine sein können", betont Mayr.
Neben den Gassirunden bietet die Hundetrainerin und absolute Tierliebhaberin ihren Kundinnen und Kunden auch an, Kleintiere wie beispielsweise Katzen in deren Zuhause zu versorgen, etwa dann, wenn die Besitzer krank oder im Urlaub sind.
Wer mehr über Nicole Mayr und ihr Dog-Walking- und Tiersitter-Angebot erfahren möchte, kann sich unter www.nicole-mayr.de informieren.