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Dettenhofen: Beim Starkbierfest in Dettenhofen sind die Fässer schnell geleert

Dettenhofen

Beim Starkbierfest in Dettenhofen sind die Fässer schnell geleert

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    Sauber eingeschenkt wurde beim Starkbierfest in Dettenhofen. Das Bild zeigt Bürgermeisterin Sandra Perzul, Schankkellner Jürgen Zirch und den Vorsitzenden des Musikvereins, Andreas Kölbl.
    Sauber eingeschenkt wurde beim Starkbierfest in Dettenhofen. Das Bild zeigt Bürgermeisterin Sandra Perzul, Schankkellner Jürgen Zirch und den Vorsitzenden des Musikvereins, Andreas Kölbl. Foto: Helena Zirch

    Wenn ein Fest zum ersten Mal veranstaltet wird, kann man sich schon etwas verschätzen. Das ist bei seiner Starkbierfest-Premiere auch dem Dießener Musikverein passiert. Schon nach etwa zwei Stunden waren die Fässer mit dem Maximator geleert. Immerhin 400 Halbe waren also getrunken. Auf normales Bier musste jedoch niemand umsteigen, schließlich gab es noch ein umfängliche Starkbier-Reserve in Flaschen.

    Dass das erste Starkbierfest, das nun auch im Raum Dießen die Fest- und Veranstaltungslücke zwischen Fasching und Ostern füllt, ein Erfolg war, zeigte sich schnell. Nicht nur aus den westlichen Ortsteilen kamen die Leute in die Maschinenhalle der Familie Metz, die mit viel Augustiner-Deko in eine schöne Festhalle verwandelt worden war, auch etliche

    Aus dem Fass fließt das Starkbier nur für relativ kurze Zeit

    Ein Pflichttermin war das Starkbierfest für Bürgermeisterin Sandra Perzul, war sie doch gefordert, das erste Fass anzuzapfen. Nachdem sie ein paar Tage zuvor assistiert vom Wiesn-Schankkellner Jürgen Zirch ein paar Übungsschläge gesetzt hatte, klappte am Samstagabend alles bestens. Drei Schläge, ohne dass etwas spritzte, und dann floss das Fastenbier mit 7,5 Prozent Alkohol aus dem Fass – aber wie zuvor erwähnt, nur für vergleichsweise kurze Zeit.

    Voll besetzt war die Halle beim Starkbierfest des Musikvereins Dießen in Dettenhofen.
    Voll besetzt war die Halle beim Starkbierfest des Musikvereins Dießen in Dettenhofen. Foto: Gerald Modlinger

    Nachdem der größte Durst gelöscht war, hatten nach zweieinhalb Stunden die Instrumentalisten des Musikvereins, die mit bayerisch-böhmischen Repertoire und Märschen das Publikum klassisch unterhalten hatten, erst einmal Pause. Denn unter den Dießenern, die nach Dettenhofen gekommen waren, war unverkennbar auch der Fischermartl, verkörpert von Regina Schmelzer. Die mittelalterliche Legendengestalt dachte, es sich mit ihrer Fastenrede ganz einfach machen zu können und bediente sich der Künstlichen Intelligenz. Doch außer unverbindlichen Freundlichkeiten und Allgemeinplätzen zu Dießen und zur Fastenzeit kam dabei erwartungsgemäß nicht viel zu Papier. 

    Was in Dießen nicht geht, das schafft man in Dettenhofen

    Mehr kommt dann schon dabei raus, wenn man die eigenen Augen und Ohren offen hält. Die für Großveranstaltungen seit zwei Jahren gesperrte Mehrzweckhalle war da ein naheliegendes Thema. Immerhin war dieses Problem ja quasi der Grund für das erste Starkbierfest: Nachdem deswegen der Rosenmontagsball nicht mehr stattfinden kann, schaute sich der Musikverein nach einem anderen Veranstaltungsformat und einer anderen Lokalität um: "Dießen schafft es nicht einen Feierraum zur Verfügung zu stellen, aber die Familie Metz schafft das in kürzester Zeit für alle", fand der Fischermartl und erntete damit den größten Applaus. Ansonsten war natürlich auch das Dießener Tiefgaragen-Drama ein Aufhänger ("da wären die Parkplätze an der Rotter Straße jetzt plötzlich ein Schnäppchen gewesen"). 

    Der Fischermartl, verkörpert von Regina Schmelzer, hielt beim Starkbierfest in Dettenhofen die Fastenrede.
    Der Fischermartl, verkörpert von Regina Schmelzer, hielt beim Starkbierfest in Dettenhofen die Fastenrede. Foto: Gerald Modlinger

    Auch aus den westlichen Ortsteilen gab es Denkwürdigkeiten zu berichten. "Schachtelhausen 2.0" sei jetzt in Dettenhofen realisiert worden: Von der Prognose, das in einigen Jahren 80 Prozent der Menschen in Städten leben werden, sei jedenfalls im eigenen Dorf nichts zu spüren. Und während Dettenhofen "von Wohnraum geflutet wird, wird in Obermühlhausen der Wohnraum geflutet", blickte der Fischermartl auf den gebrochenen Damm auf der Wiera-Baustelle. Und in Dettenschwang? Da sei es ratsam, die Kinder für den Kindergarten am besten noch "vor der Zeugung" anzumelden, so groß sei der Ansturm auf die begehrten Betreuungsplätze aus den anderen Ortsteilen. 

    Es muss ja nicht nur Starkbier sein: Um 22 Uhr öffnet die Bar

    Nachdem der Fischermartl sich auch als Gstanzl-Sänger empfohlen hatte, gingen gegen 22 Uhr auch die Lichter in der Bar an. Es muss ja nicht den ganzen Abend Starkbier sein.

    "Traditionelles Starkbierfest" stand auf den Programmzetteln in der Festhalle geschrieben. Diese Tradition dürfte sich in den nächsten Jahren sicher einstellen. Dafür dürfte nicht nur das Publikumsinteresse sorgen, sondern auch der Umstand, dass der Musikverein in absehbarer Zeit wohl weiterhin auf die Dettenhofener Halle zurückgreifen muss, um eine große Veranstaltung aufziehen zu können. 

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