Seit fünfeinhalb Jahren lebt Ursula Zenker mit ihrer Familie in Utting, seit dieser Zeit ist sie auch eng mit der evangelischen Kirchengemeinde Ammersee-West verbunden. Jetzt wurde die 55-jährige Mutter von drei Töchtern in ihr neues Amt als Diakonin der Kirchengemeinde eingeführt.
Schwerpunkt ihrer Arbeit, die sie offiziell am 1. Januar aufgenommen hat und für die eine 25-Stunden-Stelle geschaffen wurde, die von mehreren Geldgebern finanziert wird, ist die Arbeit mit und für geflüchtete Menschen in der Gemeinde, insbesondere für Kinder und Mütter. Auf zwei Jahre ist die Stelle, die von der Gemeinde Utting und dem Förderverein Diakoninnen und Diakone Rummelsburg (jeweils fünf Stunden) sowie der Landeskirche (15 Stunden) getragen wird, befristet. Diese Aufteilung der Finanzierung sei notwendig geworden, weil die evangelische Kirchengemeinde für diese Stelle keine finanziellen Mittel zur Verfügung habe, erklärt Zenker. „Der Wiederaufbau der Christuskirche ist teuer“, so die Diakonin.
Nach einer Vakanzvertretung der Jugendstelle in Ottobrunn arbeitete Ursula Zenker fünf Jahre als Diakonin in der evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen, wo sie für über zwei Jahre in einer großen Einrichtung für rund 100 minderjährige unbegleitete Jugendliche zuständig war. Die dort gesammelten Erfahrungen kann Zenker nun in Utting einbringen, denn auch hier wird sie sich vorrangig um die derzeit rund 30 geflüchteten Schulkinder kümmern, die im Seefelder Hof Unterkunft gefunden haben. Insgesamt leben laut Ursula Zenker im Seefelder Hof derzeit 60 Geflüchtete.
Die neue Diakonin der evangelischen Kirchengemeinde Ammersee-West sucht Helferinnen und Helfer
„Jede Familie hat gerade mal ein Zimmer“, berichtet sie und sagt weiter: „Viel Wechsel haben wir hier nicht, denn die Geflüchteten haben es schwer eine eigene Wohnung zu finden.“ Zenker kümmert sich gemeinsam mit Barbara Schiller und einem Helferteam um die Betroffenen und hat beispielsweise schon erreicht, dass die Räumlichkeiten im Seefelder Hof zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern renoviert wurden. „Das geschah aber erst, nachdem wir im Rahmen einer Bürgerversammlung die schlechten Zustände im Seefelder Hof angesprochen hatten“, erinnert sie sich.
Zweimal wöchentlich gibt die neue Diakonin schon seit einer Weile Nachhilfe für Flüchtlingskinder, dreimal pro Woche bietet sie Deutschunterricht für die Mütter an. Außerdem ist sie Koordinatorin für die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Landsberg. Alles bislang ehrenamtlich, wie Zenker gegenüber unserer Redaktion sagt. Darum freut es sie umso mehr, dass jetzt, wenn auch befristet, eine neue Arbeitsstelle geschaffen werden konnte. „Wir wollen die Zeit intensiv nutzen, um eine Struktur in die Flüchtlingshilfe zu bringen und noch mehr Ehrenamtliche gewinnen.“ Wer Ursula Zenker und das Helferteam um Barbara Schiller unterstützen möchte, kann sich bei der neuen Diakonin unter der Telefonnummer 01575/5503843 melden.
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