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Dießen: Ammerseebahn wird ab 1. August generalsaniert

Dießen

Ammerseebahn wird ab 1. August generalsaniert

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    Auf der Ammerseebahn steht ab 1. August die größte Sanierung seit Jahrzehnten an. Die 32 Kilometer lange Strecke zwischen Geltendorf und Weilheim wird auf 25 Kilometern erneuert, kündigte die Deutsche Bahn (DB) bereits im vergangenen Jahr an. Nun wird es ernst. Mehr als vier Monate sollen die Bauarbeiten fürs Erste in Anspruch nehmen, bevor ab 143. . Im nächsten Jahr soll weitergebaut werden. In dieser Zeit können keine Züge fahren. Die Bayerische Regiobahn (BRB) strickt noch an einem Schienenersatzverkehr. In der nächsten Woche soll feststehen, wie dieser abläuft, kündigte das Verkehrsunternehmen an. Unsere Redaktion hat bei der DB in München nachgefragt, was konkret an der Ammerseebahn gemacht wird.

    • Wo und was wird gebaut? Erneuert werden die Bereiche zwischen den Bahnhöfen, im Dießener Bahnhof werden zudem die Schienen ausgetauscht, in mehreren Bahnhöfen werden die Weichen erneuert. Die insgesamt 25 Kilometer, auf denen gearbeitet wird, setzen sich aus den vier Abschnitten Geltendorf-Schondorf (7,5 Kilometer), Schondorf-Utting (3 Kilometer), Utting-Dießen (7,5 Kilometer) und Dießen-Weilheim (7 Kilometer) zusammen. Begonnen wird mit dem zeitintensiven Abschnitt zwischen Dießen und Weilheim, wo auch intensive Unterbausanierungen anstehen. Die Arbeiten zwischen Dießen und Geltendorf werden aktuell mit Firmen und Umweltbehörden abgestimmt. Für die Baustellenlogistik wird die gesamte Strecke gesperrt. Deshalb kann die DB auch an anderen Stellen arbeiten, sofern es die Rahmenbedingungen ermöglichen.
    • Wie alt sind die Bauteile, die erneuert werden? Bei einem Großteil der Strecke stammen sowohl die Stahlschwellen als auch die Schotter aus den 1930er-Jahren. Die Schienen stammen primär aus den 1970er-Jahren. Der südliche Ausfahrbereich von Dießen wurde 2012 erneuert.
    • Wie viele Tonnen Stahl, Schotter und Beton werden bewegt? Über alle vier Umbauabschnitte müssen insgesamt zirka 50.000 Meter Schiene, zirka 38.400 Schwellen, zirka 54.200 Tonnen Gleisschotter und zirka 100.000 Tonnen Bodenmaterial neu eingebaut werden. Die Logistik erfolgt dabei möglichst schienengebunden. Der An- und Abtransport per Lkw kommt unterstützend bei Bauspitzen zum Einsatz.
    • Was wird aus den abgebauten Streckenelementen? Der Stahl, die Betonschwellen und der Schotter werden zu örtlichen Entsorgern gebracht und recycelt. Schienenschrott ist grundsätzlich ein wertvoller Sekundärrohstoff und wird entsprechend weiterverarbeitet. Schwellen aus Beton werden ebenfalls recycelt. Auch die Bewehrung ist wertvoller Schrott. Aus dem gebrochenen Beton können zum Beispiel Sand-Kies-Gemische hergestellt werden. Alte Holzschwellen werden klein gehäckselt. Das Häcksel dient dann zum Beispiel als Beimischung für Müllverbrennungsanlagen. Ausgebauter Schotter wird vollständig recycelt. Die Steine werden entweder direkt vor Ort oder in externen zertifizierten Anlagen aufbereitet. Anschließend können sie als Recycling-Schotter wieder eingebaut oder zum Beispiel als Rollsplitt im Straßenbau weiterverwendet werden.
    • Wie funktioniert ein Gleisumbauzug? Der Gleisumbauzug erfüllt zwei Aufgaben gleichzeitig. Einerseits baut die Maschine das alte Gleis und den alten Ober-/Unterbau aus. Andererseits baut sie gleichzeitig das neue System ein. Damit dies reibungslos funktioniert, müssen laufend schienengebundene Fahrzeuge mit Neubaustoffen andocken beziehungsweise Fahrzeug mit Altstoffen abgefahren werden.
    • Welche positiven Folgen hat die Erneuerung? Nach der gesamthaften Erneuerung der Strecke in den Jahren 2024 und 2025 erreichen wir auf der Ammerseebahn einen Neubauzustand des Oberbaus. Ziel ist ein stabiler und zuverlässiger Zugverkehr. Mit der Sanierung werden die bestehenden Langsamfahrstellen beseitigt. Auf der gesamten Strecke kann die festgesetzte Höchstgeschwindigkeit und damit nach geplantem Fahrplan gefahren werden.
    • Wie lange hält die erneuerte Strecke? Eine pauschale Aussage dazu ist schwierig. Abhängig von der Belastung kann der Oberbau etwa 15 bis 25 Jahre genutzt werden. Somit ist in der näheren Zukunft keine Sperrung in einem vergleichbaren Umfang geplant.

    Wie während der Bauzeit der Schienenersatzverkehr abgewickelt wird, konnte die Bayerische Regiobahn (BRB) bis Ende der vergangenen Woche noch nicht abschließend mitteilen. Im Laufe der nächsten Woche fänden Fahrgäste aber, wie gewohnt, auf der Webseite (www.brb.de) Sonderfahrpläne zum Download.

    Der SEV-Busfahrplan habe Schülerinnen und Schüler, Pendler und Ausflügler gleichermaßen im Fokus. Die Busfahrten werden teilweise in zwei Linien getrennt. Die eine, Weilheim-Dießen, ist vor allem auf die Anschlüsse von und nach München, und, wenn zeitlich möglich, auch von und nach Garmisch-Partenkirchen und Richtung Schongau ausgerichtet. Die andere Linie, Geltendorf-Dießen, ist ausgerichtet auf die Anschlüsse von und nach München und Augsburg. Auf beiden Linien mussten Kompromisse eingegangen werden, manche Umstiege werden etwas knapp sein oder dauerten länger als gewohnt. Dies lasse sich nicht vermeiden, schreibt die BRB.

    Von Montag bis Freitag sind die beiden Buslinien teilweise durchgebunden, das heißt, der Umstieg kann entfallen. An Wochenenden und Feiertagen werden die Linien getrennt, die Fahrgäste müssen stets in Dießen umsteigen.

    Nach den Sommerferien werden zu den Zeiten, in denen viele Schülerinnen und Schüler unterwegs sind, zusätzlich durchgehende Busse zu den Schulen angeboten. Der Halt St. Ottilien wird nicht immer angefahren, um Zeit zu sparen. Im Schülerverkehr werden deutlich mehr Busse eingesetzt als zu Ferienzeiten. Sie fahren teilweise nicht nur bis Dießen, sondern bis St. Alban.

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