Ein riesiges, rätselhaftes Gebilde aus Linien und Punkten, Strichen und Kreisen zieht wohl jeden Besucher der aktuellen Ausstellung im Studio Rose in Schondorf als Erstes an. Ist diese Zeichnung, die eine Längswand der Galerie zur Hälfte bedeckt, direkt auf die Wand gemalt? Sie ist es nicht, vielmehr ist sie aus lauter DIN-A2-Papierkacheln zusammengesetzt. Es blieben Fugen sichtbar, die sich auf das Werk aber nicht auswirken, Linien und Kreise erleben keine Brüche. Bei längerer Betrachtung schälen sich zwei Figuren aus dem Linienwirrwarr heraus und fast sieht es so aus, als würden sie den zur Zeit der Entstehung verpflichtenden Mindestabstand einhalten. Wie ist dieses Werk entstanden, welche Idee steckt dahinter, worum geht es dem Künstler? Vieles ist rätselhaft in den Werken von Christoph Schneider, der unter anderem Schüler von Jörg Immendorff und Rudi Tröger war. Er hat einen Abschluss an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Ammersee