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Ammersee: Digitales Museum: Die Künstlerkolonie Holzhausen geht neue Wege

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Digitales Museum: Die Künstlerkolonie Holzhausen geht neue Wege

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    Das Foto zeigt einen Ausschnitt des neuen Online-Museums mit Kunst aus Holzhausen.
    Das Foto zeigt einen Ausschnitt des neuen Online-Museums mit Kunst aus Holzhausen. Foto: Screenshot

    Vor wenigen Tagen sind der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann und der fast namensgleiche Uttinger Bürgermeister Florian Hoffmann zusammengetroffen. Der Anlass dafür war, dass sowohl Dachau wie Holzhausen eine Tradition als Künstlerkolonie aufweisen. Als Präsident von euroArt überreichte

    Kunst, Wissenschaft und Kultur in der Ammersee-Region lebendig erhalten

    Dr. Jochen Seifert, Vorsitzender der Stiftung, freut sich über die Aufnahme. Er sagt: „Das Ziel der JES Kulturstiftung ist es, Kunst, Wissenschaft und Kultur in der Ammersee-Region lebendig zu erhalten. Die Aufnahme unterstreicht auch die überregionale Bedeutung der Künstlerkolonie Holzhausen. Viele der rund 20 zwischen 1890 und 1915 gebauten Künstler- und Atelierhäuser sind weitgehend im Originalzustand erhalten, wie beispielsweise die Gasteiger-Villa oder die Atelierhäuser von Clara Ewald, Eduard Thöny, Fritz Erler, Walter Georgi und das Selzam-Schlössl in Utting.“

    Im Bild ist der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann zu sehen, wie er Bürgermeister Florian Hoffmann (links) aus Utting die Urkunde zum Beitritt zum Verbund europäischer Künstlerkolonien überreicht.
    Im Bild ist der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann zu sehen, wie er Bürgermeister Florian Hoffmann (links) aus Utting die Urkunde zum Beitritt zum Verbund europäischer Künstlerkolonien überreicht. Foto: JES Kulturstiftung

    In der Vereinigung Euroart, die 1994 in Brüssel gegründet wurde und unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission steht, sind 20 Künstlerkolonien aus Deutschland Mitglied, darunter Dachau, Murnau und Prien am Chiemsee. Anlässlich der Aufnahme Holzhausens sagte Euroart-Präsident Florian Hartmann: „Ich finde es großartig, dass Holzhausen beigetreten ist, und wünsche mir, dass die Erforschung der Künstlerkolonie fortgesetzt wird und seine Geschichte weiterhin mit Leben erfüllt wird.“

    Künstlerkolonie in Utting: Kulturelles Erbe erhalten

    Der Uttinger Bürgermeister Florian Hoffmann sieht laut einer Mitteilung „voller Freude, dass die Eigentümer die Künstlerhäuser wertschätzen und erhalten und damit das kulturelle Erbe des Ortes bewahren“.

    Künstlerkolonien entstanden im Europa des späten 19. Jahrhunderts in ländlichen Siedlungen oder an der Küste, denn die Künstler verließen damals ihre städtischen Ateliers, um in der Natur eindrucksvolle Landschaftsmotive zu finden und diese in der neu entdeckten Pleinair-Malerei umzusetzen. Der Ammersee mit seiner buchstäblich malerischen Landschaft um Holzhausen herum ist ein Beispiel für diesen künstlerischen Aufbruch. Ab den 1890er-Jahren zog Holzhausen – heute ein Ortsteil von Utting – zunehmend Künstler an.

    Paul Hoecker, damals Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München, kam oft in das kleine Dorf am Westufer, um seine Studenten in der Pleinair-Malerei zu unterrichten. Seine ehemaligen Schüler gründeten 1899 die Künstlervereinigung Scholle.

    Eduard Thöny, Karikaturist der Münchner Satirezeitschrift Simplicissimus

    Viele der in Holzhausen ansässigen und bedeutenden Künstler waren jedoch nicht Mitglieder der Scholle – wie zum Beispiel Eduard Thöny, einer der wichtigsten Zeichner und Karikaturisten der Münchner satirischen Wochenzeitschrift Simplicissimus. Der Großteil seiner über 3400 Zeichnungen für diese Zeitschrift entstand jedoch in Holzhausen.

    Und nun kann man die Holzhausener Kunstgeschichte auch im Internet erfahren. „Zum Jahresbeginn starteten wir unser multimediales Online-Museum www.kuk.art mit zahlreichen Holzhauser Schätzen, unter ihnen auch eine Reihe von Thöny-Zeichnungen. Damit beschreiten wir mit der Kunst neue digitale Wege“, sagt Seifert. Das Online-Portal lade zu einer digitalen Spurensuche ein. Eine reichhaltige Datenbasis liefere zudem neben Auskünften zu den Kunstwerken auch Wissenswertes und Hintergrundinformationen zu den Künstlerpersönlichkeiten, erklärt Seifert. „Das Projekt macht die Kultur am Ammersee erlebbar und wird ständig erweitert. Die interessierte Community kann sich auf eine spannende Zeitreise machen.“ (ak, wool)

    Biografien und Werke von Künstlerinnen und Künstlern sind im Internet unter www.kuk.art zu finden. Weitere Informationen unter www.jes-kulturstiftung.de.

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