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Ammersee: Dießen: Wasserwacht Bayern übt Rettung in Hochwassergebieten

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Dießen: Wasserwacht Bayern übt Rettung in Hochwassergebieten

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    Am Jet-Ski kann ein spezielles Board angebracht werden, auf dem die Wasserwacht Personen zum Ufer transportieren kann nach deren Rettung. Bei der Übung am Ammersee spielten Mitglieder der Ortsgruppe Dießen die zu Rettenden.
    Am Jet-Ski kann ein spezielles Board angebracht werden, auf dem die Wasserwacht Personen zum Ufer transportieren kann nach deren Rettung. Bei der Übung am Ammersee spielten Mitglieder der Ortsgruppe Dießen die zu Rettenden. Foto: Wasserwacht Dießen

    In den vergangenen Jahren gab es es mehrere große Hochwasser. Wie Menschen in dieser Situation gerettet werden beziehungsweise ihnen geholfen werden kann, das hat die Wasserwacht Bayern jetzt in Dießen geübt. Es ging um den Einsatz von Schlauchbooten – motorisiert oder bewegt mit Paddel – und die Verwendung weiterer moderner Rettungsmittel, die in diversen Extremsituationen wie Evakuierungen in Überschwemmungsgebieten, Personenrettung, Patiententransport und Vermisstensuchen auch bei Flachwasser oder Strömung im Fließgewässer genutzt werden können.

    Die Wasserwacht Bayern hat dazu ein Wochenende lang bei der Ortsgruppe Dießen sogenannte RWC´s (Rescue Water Craft) im Hinblick auf Fahreigenschaften, Handling und Rettungsszenarien getestet. Dabei handelt es sich modifizierte Jet-Skis, welche unter anderem für den Einsatz bei Wasserrettungsorganisationen angepasst wurden.

    Der Jet-Ski kann auf das Schlauchboot fahren und dort befestigt werden. Eingesetzt werden soll die Lösung in Hochwassergebieten.
    Der Jet-Ski kann auf das Schlauchboot fahren und dort befestigt werden. Eingesetzt werden soll die Lösung in Hochwassergebieten. Foto: Wasserwacht Dießen

    "Der Jetski kann von hinten auf das Schlauchboot fahren und wird dann an vier Stellen befestigt. Sein Motor wird für den Antrieb genutzt. Der Vorteil ist, dass in dem Boot auch benötigte Materialen transportiert werden können oder mehr Personen gerettet werden können als wenn nur der Jet-Ski im Einsatz wäre", erklärt Thomas Forstner. Er ist Technischer Leiter der Wasserwacht Dießen. Ein gefährdungsfreier Wasser-Jet-Antrieb sei hierfür bereits vorhanden, welcher eine hohe Manövrierfähigkeit auch bei starker Strömung biete, heißt es in einer Pressemitteilung der Wasserwacht Dießen.

    Ergänzt worden sei das RWC noch um eine stabilere Ausführung des Bootsrumpfes, um ein direktes Anlanden ans Ufer zu ermöglichen beziehungsweise direkte Beschädigungen durch Treibgut in Überschwemmungsgebieten zu verringern. Weiterhin wurde ein spezielles Board (Sled), angebracht am Heck des RWC, welches eine schnelle, barrierefreie und rotationsarme Aufnahme von Personen sowie einen schonenden Transport von Verletzten möglich mache. Diese könnten aufgrund des sehr geringen Tiefgangs direkt an Land für die Übergabe an Rettungsdienste zur weiteren Behandlung gebracht werden, heißt es. Als erheblicher Vorteil stellte sich dabei laut Wasserwacht heraus, dass das RWC bereits ab einem Ausgebildeten RWC Operator für eine Personenrettung einsatzfähig ist. In Zeiten von sinkenden Aktivenzahlen auch bei den Wasserrettungsorganisationen wird damit eine Hilfe noch schneller möglich sein.

    Wasserwacht Bayern zieht positive Bilanz

    Der technische Leiter der Wasserwacht Bayern Markus Röttel konnte zusammen mit dem Leiter der Arbeitsgruppe Bootsdienst und Wasserfahrzeuge, Alexander Hohenester, zum Abschluss ein positives Fazit zu den durchgeführten Tests ziehen und dieses direkt an den stellvertretenden Vorsitzenden des BRK Bayern, Andreas Krahl sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden der Wasserwacht Bayern Benjamin Taitsch berichten. Es sollen nun Überlegungen folgen, wie ein Einsatz als Komponente im Rahmen des Katastrophenschutzes bzw. Extremsituationen erfolgen kann.

    Ein Einsatz der RWCs am Ammersee ist derzeit noch nicht in Planung. Die verschiedenem Wasserwacht-Ortsgruppen seien mit ihren Booten gut ausgestattet und somit in der Lage, bei nahezu allen Wetterbedingungen verunfallten Wassersportlern zur Hilfe zu kommen, heißt es in der Mitteilung. Daher seien die beiden Testtage in Dießen vorerst eine Ausnahmeveranstaltung, für alle Beteiligten aber auch eine tolle Erfahrung beim Umgang mit neuen Rettungsmitteln.

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