Der Bau des Marita-Beissel-Hauses in Wielenbach schreitet zügig voran. Darüber informiert der Regionalverband Oberbayern der Johanniter-Unfall-Hilfe mit Sitz in Puchheim. Beteiligt sind zahlreiche regionale Firmen, darunter auch das Büro von Architektin Barbara von Hoerschelmann aus Dießen. Laut der aktuellen Meldung konnte nun ein weiterer Meilenstein final geklärt werden, weil sich der Gemeinderat Wielenbach geschlossen dafür ausgesprochen hat, die Einrichtung einer öffentlich nutzbaren Kinderkrippe in dem im Bau befindlichen Mutter-Kind-Haus zu unterstützen. Die von den Johannitern und der "Gräflich Beissel’schen Stiftung Gut Raucherberg" auf dem Gut geplante Mutter-Kind-Einrichtung soll demnach eine Krippe mit zwölf Plätzen erhalten. Diese soll auch "Platz für Kinder aus dem gesamten Gemeindegebiet bieten". Der Gemeinderat halte die Einrichtung der Krippe auf Gut Raucherberg für sinnvoll, da eine zunehmende Nachfrage nach Krippenplätzen abzusehen sei. Erst vor wenigen Tagen habe der Gemeinderat der Gemeinde Wielenbach "weiteren Bedarf für Krippenplätze" festgestellt und einer Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe zugestimmt. Damit seien die Johanniter der Realisierung einer Kinderkrippe auf Gut Raucherberg, als wichtige Ergänzung des Mutter-Kind-Hauses, ein gutes Stück nähergekommen. Laut Presseinformation ist die Betriebsaufnahme für September nächsten Jahres geplant. "Bei gutem Baufortschritt eventuell auch schon früher." Mit der Personalsuche wollen die Johanniter bereits im Herbst dieses Jahres beginnen. Eine Anmeldung für Eltern sei ab dem Frühjahr nächsten Jahres möglich. Auf Gut Raucherberg entsteht ein Lebensort für junge Frauen mit ihren Kindern. Sie finden dort einen sicheren Rückzugsort, Betreuung und Unterstützung auf dem Weg in ein selbstbestimmtes, selbstständiges Leben. Aufgenommen werden bedürftige minder- und volljährige Mütter, die wegen persönlicher, sozialer oder gesundheitlicher Schwierigkeiten Hilfe benötigen. Die Kinderkrippe für den Nachwuchs der hilfebedürftigen Mütter sowie Kinder aus der Gemeinde Wielenbach werde wie die gemeindliche Kindertagesstätte, entsprechend dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan und darüber hinaus nach den Qualitätsstandards und der Konzeption der Kindertagesstätten der Johanniter-Unfall-Hilfe arbeiten, erklären die Johanniter. Ziel sei es, alle Kinder als einzigartige Persönlichkeiten wahrzunehmen, sie entsprechend ihrer individuellen Entwicklung, ihrer Bedürfnisse und Fähigkeiten ganzheitlich zu fördern und den Eltern als kompetente Erziehungspartner durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auch unterstützend und beratend zur Seite zu stehen. Im Mittelpunkt stehe das "Kooperative Lernen" mit Schwerpunkten in den Bereichen Forschen und Entdecken, Bewegung und Sport, Musik, Kunst sowie Sprache (viele Sprachen unter einem Dach), Kneipp und Natur. Die naturnahe Lage des Marita-Beissel-Hauses der Johanniter begünstige eine Vertiefung mithilfe naturpädagogischer Ansätze. Die Projektleitung der neuen Einrichtung hat Petra Ott inne. Beim Bau läuft aktuell alles nach Plan. Das Dach des nördlichen Gebäudes ist eingedeckt und mit einer Fotovoltaikanlage versehen. Auch das südliche Gebäude befindet sich nach der Entfernung der maroden Bausubstanz im Aufbau. Dort entstehen zwei Wohngemeinschaften mit großem Gemeinschaftsraum und mehreren sogenannten Verselbstständigungsappartements. Zudem werden dort Wirtschafts- und Teamräume, Büros, Spiel- und Bastelräume für Kinder zu finden sein. Die Kinderkrippe wird im nördlichen Bau angesiedelt, mit Spielgarten, Terrasse und Therapieräumen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25 000 Beschäftigten, mehr als 40 000 ehrenamtlichen Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich im Rettungs- und Sanitätsdienst, im Katastrophenschutz, bei der Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, im Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in der Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland. In Peißenberg betreuen sie das Impfzentrum des Landkreises Weilheim-Schongau.
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