Die künftige Heizung für den Kindergarten in Dettenschwang sorgt im Bauausschuss des Dießener Gemeinderats für einiges Kopfzerbrechen. Dem Vorschlag der Verwaltung, die bestehende Ölheizung durch eine Pelletsheizung zu ersetzen, folgte das Gremium nicht. Vielmehr soll noch eine Alternative geprüft werden.
25 Jahre ist die Heizung im Kindergarten inzwischen alt, und nach dem Gebäudeenergiegesetz ist ihr Betrieb auf 30 Jahre befristet. Im Zusammenhang mit den derzeit laufenden Umbaumaßnahmen am Kindergarten wandte sich das Bauamt nun auch der Frage zu, ob die Heizung saniert oder gleich erneuert werden soll. Für einen weiteren Ölbetrieb müssten Kompensationsmaßnahmen etwa durch Solar- und Fotovoltaikanlagen ergriffen werden. Alternativmöglichkeiten könnten auch eine Wärmepumpe oder eine Heizung auf Basis von Flüssiggas oder Holzpellets sein. Allerdings: Eine Solaranlage auf dem Dach des Kindergartens sei statisch problematisch, eine Wärmepumpe verwarf das Bauamt von vorne herein als unwirtschaftlich.
Favorisiert wurde am Ende die Pellets-Heizung. Kostenpunkt: voraussichtlich 127 000 Euro, allerdings könnte die Gemeinde dafür auch eine Förderung in Höhe von 45 000 Euro erwarten. Im Bauausschuss hatte man jedoch andere Vorstellungen. Jürgen Zirch (CSU) schlug zunächst mit Hinweis auf das Holzaufkommen aus dem gemeindlichen Wald eine Hackschnitzelheizung vor. Bernhard Schanz vom Bauamt sagte dazu, eine Hackschnitzelheizung sei durchaus in Betracht gezogen worden. Allerdings sehe er deren Platz eher im Bereich der Mehrzweckhalle, wo ebenfalls eine alte Heizung erneuert werden müsse.
Thomas Höring (Freie Wähler) hakte in Sachen Fotovoltaik nach und verlangte eine Gegenüberstellung einer Hybridlösung aus Fotovoltaik, Wärmepumpe und Gas mit einer Pelletsheizung. Außerdem fragte er, ob der Dachstuhl wirklich so schwach sei, dass er keine Solarmodule mehr tragen könne. Schanz sprach von einer 98-prozentigen statischen Auslastung, seitdem beim Umbau in den 90er-Jahren Stütze herausgeschnitten und eigentlich vorgesehene Versteifungen nicht eingebaut worden seien.
Die 98 Prozent Auslastung alarmierten Michael Hofmann (Bayernpartei): "Da kann man nur hoffen, dass es nicht stark schneit oder der Kaminkehrer gwampert ist." Hannelore Baur (SPD) forderte daraufhin, die Statik noch einmal zu berechnen, um die Tragfähigkeit zu verbessern, um eine Fotovoltaik-anlage errichten zu können. "Die dadurch entstehenden 14 Tage Verzögerung würde ich in Kauf nehmen." Das Aufrüsten des Dachstuhls würde laut Schanz weitere 15 000 bis 20 000 Euro kosten, außerdem wies er darauf hin, die Entsorgungskosten der Fotovoltaik-Module nicht außer Acht zu lassen: "Die kostet momentan 80 Prozent der Anschaffungskosten."
Auf Vorschlag von Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger) wurde schließlich beschlossen, die Statik des Dachstuhls zu überprüfen und dann die verschiedenen Möglichkeiten der künftigen Beheizung des Kindergartens gegenüberzustellen. (ger)
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