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Energiewende: In Sachen Energie will Pähl von anderen Kommunen lernen

Energiewende

In Sachen Energie will Pähl von anderen Kommunen lernen

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    Durch die Teilnahme an dem im Aufbau befindlichen Energie-Effizienz-Netzwerk erhofft sich der Pähler Gemeinderat einen Fortschritt auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune. Angesichts der Förderung durch Steuergelder, die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit über den Projektträger Jülich ausgezahlt werden, stimmte die Mehrzahl der Räte bei der jüngsten Zusammenkunft für eine Teilnahme. Drei Räte sprachen sich dagegen aus.

    Die Förderung beträgt 70 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 40 000 Euro. Für Pähl rechnet Stefan Drexlmeier, der als Vertreter der "Energiewende Oberland" (EWO) dem Gemeinderat das Netzwerk vorstellte, mit Kosten von rund 22 500 Euro für die Gemeinde, wobei die Förderung schon abgezogen ist. Die gibt es nur, wenn sich in einem solchen Netzwerk mindestens sechs Kommunen für einen Zeitraum von drei Jahren zusammenschließen, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.

    Organisiert wird es von der Stiftung EWO gemeinsam mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) der Hochschule Rosenheim.

    Drexlmeier rechnet damit, dass sogar mehr als sechs Kommunen teilnehmen werden. Vor Pähl hatte sich zwar nur Holzkirchen verbindlich angemeldet, insgesamt haben aber schon zwölf Kommunen im Arbeitsgebiet der EWO - das sind die Landkreise Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach - ihr Interesse bekundet.

    Der Schwerpunkt liegt dabei laut Drexlmeier im Landkreis Miesbach. In Landkreis Weilheim-Schongau sind derzeit die Räte von Polling und Bernried an einer Teilnahme an dem Netzwerk interessiert, das im Juli starten und eine Laufzeit von drei Jahren haben soll.

    Während der Projektlaufzeit finden laut Drexlmeier zwölf Netzwerktreffen statt, bei denen konkrete Fragen der einzelnen Gemeinden erörtert werden. Zur Veranschaulichung sollen auch Praxisbeispiele besichtigt werden. Zudem erhalten die Teilnehmer eine individuelle energietechnische Beratung, bei der konkrete Projekte zur Energieeinsparung oder zur Nutzung erneuerbarer Energien geprüft werden. Es werden dabei nur die Grundlagen vermittelt, die Planung einzelner Projekte ist nicht Aufgabe des Netzwerks.

    Gemeinderätin Ursula Herz hält die Beschränkung auf kommunale Liegenschaften für unzweckmäßig, weil dadurch nur ein sehr kleiner Teil der Kommune betroffen ist. Sinnvoller sei es, auch die privaten Gebäude einzubeziehen, auf die der Großteil des Energieverbrauchs entfällt. Vor allem sei es wichtig, bei der Ausweisung von Baugebieten schon an die energetischen Folgen zu denken. Dies betrifft Pähl in hohem Maß, da gerade das sehr große Baugebiet "Kapellenfeld" geplant wird (wir berichteten).

    Drexlmeier hält dies ebenfalls für sinnvoll. Gemeinden sollten bei der Ausweisung von Baugebieten die Grundlagen für die Nutzung regenerativer Energie schaffen. Vorbild könnte dabei eine Gemeinde sein, die keine Erdgasleitungen mehr verlegt, um den Verbrauch fossiler Energie nicht zu fördern.

    In einem Punkt handelt die Gemeinde Pähl schon ökologisch. Sie kauft für ihre Liegenschaften und Anlagen von 2023 bis 2025 auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderats wieder 100-prozentigen Ökostrom.

    Die Mehrkosten gegenüber Normalstrom liegen dabei voraussichtlich unter 0,5 Cent pro Kilowattstunde. Um einen günstigen Tarif für den Ökostrom zu bekommen, beteiligt sich die Gemeinde Pähl erneut an der Bündelausschreibung mehrerer Kommunen, die durch die Firma Kubus vorgenommen wird. (as)

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