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Ammersee: Beim Fünf Seen Filmfestival wird erstmals ein Klima-Award verliehen

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Beim Fünf Seen Filmfestival wird erstmals ein Klima-Award verliehen

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    Der erstmals vergebene Kino & Klima Award ging an den Film“Dear future children“ von Franz Böhm (zweiter von links). Im Bild außerdem: Matthias Helwig (links) und Anne und Alex Eichberger von der Initiative unserkllima.jetzt
    Der erstmals vergebene Kino & Klima Award ging an den Film“Dear future children“ von Franz Böhm (zweiter von links). Im Bild außerdem: Matthias Helwig (links) und Anne und Alex Eichberger von der Initiative unserkllima.jetzt Foto: Jörg Reuther

    Gleich zwei Filmpreise des Fünf Seen Filmfestivals gingen in diesem Jahr an junge Regisseurinnen aus der kriegsgeschüttelten Ukraine. Mit dem Fünf Seen Filmpreis wurde „Stop-Zmelia“ von Kateryna Gornostai ausgezeichnet. Die mit 5000 Euro dotierte Ehrung wurde am Dienstagabend von dem stellvertretenden Starnberger Landrat Matthias Vilsmayer an den Generalkonsul der

    Phantasievolle und träumerische Passagen

    „Kateryna Gornostai erzählt in ihrem Spielfilmdebüt rund um ihre Hauptfigur gleich von einer ganzen Handvoll Jugendlicher zwischen Pubertät und Erwachsenwerden. Sie tut dies virtuos, charmant und einfallsreich. „Stop-Zmelia“ ist ein stilistisch ungewöhnlicher Film, der dokumentarischen Realismus mit phantasievollen träumerischen Passagen verbindet“, hieß es in der Begründung der Jury.

    In der Kategorie Perspektive Junges Kino wurde „Bad Roads“ von Natalya Vorozhbit ausgezeichnet und damit ebenfalls ein Werk aus dem bemerkenswerten Filmland Ukraine.

    Der Krieg ist allgegenwärtig

    Der mit 3000 Euro dotierte, von der Stadt Starnberg gestiftete Preis wurde von der dritten Bürgermeisterin Christiane Falk an den Generalkonsul der Ukraine, Yuriy Yarmilko übergeben. In der Jury-Begründung hieß es: „In vier Episoden, die nur lose, aber raffiniert miteinander verknüpft sind, wird auf beeindruckende Weise gezeigt, was der Krieg mit Menschen macht, wie sie ihren Halt, ihr Werte und ihre Menschlichkeit verlieren. Der Regisseurin gelingt es, glaubhafte Figuren zu erschaffen und den ganzen Film hindurch Spannung aufrechtzuerhalten, die kaum auszuhalten ist. Obwohl der Krieg nie wirklich gezeigt wird, ist er in den vier Episoden des Films allgegenwärtig.“

    Der Dokumentarfilmpreis ging an den Film „The other side of the river“ von Antonia Kilian. Der ebenfalls mit 3000 Euro dotierte Preis wurde von Wernher Weigert von der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg an den Produzenten Frank Müller überreicht. Die junge Regisseurin, die für die Produktion ihres Films ein Jahr lang im Bürgerkriegsland Syrien weilte, war zur Preisverleihung nicht anwesend.

    Ein Jahr im Bürgerkriegsland Syrien

    In der Jury-Laudatio hieß es: „Perspektive lautet das Motto des diesjährigen Fünf Seen Filmfestivals. Doch Perspektive ist nicht selbstverständlich. Oft muss die eigene Perspektive erkämpft werden. Das gilt insbesondere für Frauen im Nahen Osten. Mit großer Empathie schildert die Filmemacherin Antonia Kilian die Geschichte um die syrische Kurdin Hala, die voller Erwartungen und revolutionärem Geist aus der Enge ihres Elternhauses in eine neue Zukunft flieht. Dem Film gelingt es, diesen jugendlichen Idealismus nachvollziehbar einzufangen, ohne ihn zu romantisieren.“

    Mit dem diesjährigen Horizonte Filmpreis (Publikumspreis), der mit 2000 Euro dotiert ist und von der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Starnberg gestiftet wird, wurde der Film „Väter unser“ von Sophie Linnenbaum geehrt. „Der Film macht deutlich, dass auch Väter ihren Platz brauchen“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte Sissi von Wiedersperg bei der Preisübergabe an die Regisseurin.

    Klima-Award für "Dear future children"

    Der in diesem Jahr erstmals ausgelobte und mit 3000 Euro dotierte Kino & Klima Award, der ebenfalls vom Publikum bestimmt wurde, ging an den Film „Dear future children“ von Franz Böhm. Das Preisgeld stifteten Anne und Alex Eichberger, die Initiatoren von unserklima.jetzt. Der mit 5000 Euro dotierte SZ-Publikumspreis wurde an den Film „Der Hochzzeitsschneider von Athen“ von Sonia Liza Kenterman vergeben, die extra nach Gauting angereist war.

    Abgerundet wurde die Abschlussveranstaltung des Festivals mit der Vorführung des 100 Jahre alten Stummfilmklassikers „I do“ mit Harold Lloyd. Dazu spielte Bernhard Zink live am Klavier seine eigene Vertonung des Films.

    Rund 14.000 Besucherinnen und Besucher zählte das Fünf Seen Filmfestival im zweiten Corona-Jahr und erreichte damit ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr. Festivalintendant Matthias Helwig zeigte sich im Jubiläumsjahr seines Festivals sehr zufrieden: „Trotz schwieriger Bedingungen durch Corona und des völlig verregneten Kino-Open-Airs konnten wir ein tolles Ergebnis erzielen.“

    Viele Vorstellungen ausverkauft

    Viele Vorstellungen seien - coronakonform - ausverkauft gewesen. Sein Team habe ein grandioses Programm gestemmt mit mehr als 150 Filmen und rund 100 Filmgästen aus dem In- und Ausland, darunter aus Österreich, der Schweiz, Griechenland und Frankreich.

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