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American Football: NFL in München: Tom Brady führt die Buccaneers zum Sieg

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NFL in München: Tom Brady führt die Buccaneers zum Sieg

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    Superstar Tom Brady (rechts) und Ballträger Leonard Fournette waren die prägenden Figuren beim Sieg der Tampa Bay Buccaneers in München.
    Superstar Tom Brady (rechts) und Ballträger Leonard Fournette waren die prägenden Figuren beim Sieg der Tampa Bay Buccaneers in München. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Die Football-Party beginnt schon Stunden, bevor die Tampa Bay Buccaneers um Superstar Tom Brady und die Seattle Seahawks am Sonntagnachmittag den Rasen der ausverkauften Allianz-Arena in München betreten. Das erste Saisonspiel der US-Profiliga NFL ist eingebettet in einen Rummelplatz aus Aktivitäten. Draußen vor den Toren feiern Fans aus ganz Deutschland schon am Mittag bei Musik und Streetfood, werfen Footballs, testen ihre Sprungkraft und machen Unmengen an Fotos mit der Arena, den Helmen und Logos ihrer Lieblingsteams. Dass die Buccaneers am Ende mit 21:16 die Oberhand behalten, ist letztendlich eher eine Randnotiz bei diesem Football-Feiertag.

    Schon Stunden vor dem Spiel stimmten sich Tausende Fans auf die erste NFL-Saisonpartie in Deutschland ein.
    Schon Stunden vor dem Spiel stimmten sich Tausende Fans auf die erste NFL-Saisonpartie in Deutschland ein. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Die Partie sei ein Geschenk an die Anhänger in Deutschland, war im Vorfeld oft zu hören. Die Fans haben in jedem Fall keine Kosten und Mühen gescheut, wenn sie eines der begehrten Tickets ergattert haben. In den Parkhäusern stehen Autos mit Kennzeichen aus praktisch allen Bundesländern. Die Motivation ist einhellig: "Wenn so was in Deutschland stattfindet, dann muss man einfach dabei sein."

    NFL-Spiel: München im sportlichen Ausnahmezustand

    Alex aus Hamburg ist mit Freunden seit Donnerstag in der Stadt und hat das ganze Programm mitgenommen: Fanaktivierung am Odeonsplatz, Besuch an der Säbener Straße, wo die Football-Stars Trainingseinheiten auf der Anlage des FC Bayern München absolviert haben, und natürlich jeden Abend Partys in den vielen Münchner Gaststätten, die in NFL-Pubs umgetauft wurden. "Urlaub ist anders, aber die Stimmung war super", sagt der Endzwanziger und grinst. Geschätzte 800 Euro lassen er und seine Freunde sich den Trip jeweils kosten.

    Seattles Oberfan Mr. Seahawk sah in der zweiten Hälfte eine stärkere Leistung seiner Angriffsreihe.
    Seattles Oberfan Mr. Seahawk sah in der zweiten Hälfte eine stärkere Leistung seiner Angriffsreihe. Foto: Sven Hoppe, dpa

    An den Fanshops geht das Geldausgeben weiter: Wer auf dem Fanfest ohne Trikot oder anderes Merchandise seines Lieblingsteams unterwegs ist, fällt auf. Die Buccaneers scheinen zahlenmäßig die Oberhand gegenüber den Seahawks zu haben. Trikot-technisch vertreten ist praktisch jedes Team, das mit dem Spiel zu tun hat: Zu sehen sind fast alle Mannschaften aus der NFL, deutsche Vertreter wie Frankfurt Galaxy oder die Braunschweig Lions, sogar die Polk High School von Al Bundy aus der TV-Serie "Eine schrecklich nette Familie".

    Julio Jones erzielt den ersten NFL-Touchdown in München

    Zu sehen bekommen die Fans zu Beginn eine zerfahrene Partie, als hinge den Spielern noch der Jetlag in den Knochen. Anfang des zweiten Viertels eröffnet Tom Brady die Punktvergabe und bedient Julio Jones herrlich, der zum Touchdown in die Endzone läuft. Danach ist Tampa am Drücker. Der zuletzt oft gescholtene Ballträger Leonard Fournette spielt groß auf, durchbricht immer wieder die Reihen der Seahawks und erzielt den zweiten Touchdown für sein Team. Auf der anderen Seite bleiben Seattles Angriffsbemühungen Stückwerk. Der Endzone kommen sie nicht nahe. Mit 14:0 gehen die Teams in die Halbzeit.

    In der zweiten Hälfte nimmt die Partie Fahrt auf. Zunächst verkürzen die Seahawks durch ein Fieldgoal auf 14:3. Nach einem Ballverlust Seattles führt Tom Brady sein Team übers ganze Feld und bedient Chris Godwin zum dritten Bucs-Touchdown und zur 21:3-Führung. Damit scheint die Entscheidung gefallen, auch wenn die Seahawks im folgenden Angriffszug ihren ersten Touchdown erzielen. Doch ein Fehlpass von Brady macht die Partie nochmals spannend. Wieder führt Smith sein Team übers Feld und stellt mit einem Pass auf Marquise Goodwin auf 21:16. Eine weitere Chance auf Punkte bekommt Seattle nicht mehr. Tampa bringt den Vorsprung sicher über die Zeit. Zum Schluss stimmen die Bucs-Fans ein "So ein Tag, so wunderschön wie heute" an.

    Tom Brady: "Die Atmosphäre war unglaublich."

    Die Stimmung in der Arena kommt auch bei den Profis gut an. "Die Atmosphäre war unglaublich - vor allem, als das ganze Stadion am Ende gesungen hat", sagt Tampas Superstar Tom Brady. Solche Spiele seien besondere Momente, auch in seiner langen Karriere. Mit dem Spiel in München hat er alle Auslandsstationen der NFL erlebt: Er spielte in Wembley, im Aztekenstadion in Mexiko City und nun in der AllianzArena. München sei für ihn ein besonderer Ort, weil er sich seit vielen Jahren auch für den europäischen Fußball interessiert. Seattles Coach Pete Carroll spricht von einem unglaublichen Erlebnis für sein Team. Er ärgert sich aber vor allem, dass es seinem Team nicht gelang, die Ballträger der Bucs besser zu stoppen.

    Die Buccaneers konnten in der ersten Halbzeit zwei Touchdowns bejubeln.
    Die Buccaneers konnten in der ersten Halbzeit zwei Touchdowns bejubeln. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Insgesamt waren die Verantwortlichen der Liga sehr zufrieden mit der Premiere. NFL-Chef Roger Goodell deutete schon vor Anpfiff an, dass Spiele in Deutschland nicht nur über 2025 hinaus stattfinden sollen, sondern es auch in diesen Jahren mehr als die angekündigten vier Partien geben könnte: "Wir hatten das Gefühl, dass die NFL hier sehr erfolgreich sein kann. Und ich glaube, wir hatten recht." Berichte, dass es bereits im kommenden Jahr mehrere Deutschland-Spiele geben könnte, wollte die Liga nicht bestätigen.

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