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Wahlkreis 254: Bundestagswahl: Kristin Burger aus Pöttmes tritt für die V-Partei³ an

Wahlkreis 254

Bundestagswahl: Kristin Burger aus Pöttmes tritt für die V-Partei³ an

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    Die gebürtige Bad Kissingerin Kristin Burger die in Pöttmes lebt, tritt als Direktkandidatin der V-Partei³ im Wahlkreis Donau-Ries an.
    Die gebürtige Bad Kissingerin Kristin Burger die in Pöttmes lebt, tritt als Direktkandidatin der V-Partei³ im Wahlkreis Donau-Ries an. Foto: Dennis Williamson

    Kristin Burger kocht gerne. Auf ihrer Instagram-Seite sind reichlich Bilder davon zu finden. Doch Fleisch, Eier oder andere Nahrungsmittel tierischen Ursprungs kommen bei ihr nicht auf den Tisch. Seit zwölf Jahren ernährt sie sich vegan. Zuvor beschäftigte sie sich intensiv mit der Massentierhaltung. "Ich habe festgestellt, dass es nicht mehr vertretbar ist, Fleisch oder Eier aus Massentierhaltung zu essen", sagt sie. Ihre vegane Lebensweise hatte auch Auswirkungen auf ihren Beruf und ihr politisches Engagement: Die 28-Jährige, die in Pöttmes lebt und vegane Lebensmittel vertreibt, tritt bei der Bundestagswahl als Direktkandidatin der V-Partei³ im Wahlkreis Donau-Ries an. Zu ihm gehören auch acht Kommunen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg.

    Die Partei bezeichnet sich selbst auf ihrer Internetseite als "Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer". Parteigründer und einer der beiden Bundesvorsitzenden ist Roland Wegner, zugleich Mitglied des Augsburger Stadtrats. Kristin Burger leitet derzeit kommissarisch den Bezirksverband Schwaben. Rund 1200 Mitglieder hat die Partei ihren Angaben zufolge bundesweit, davon gut 80 in

    Kristin Burger: Abkehr von Massentierhaltung ist ein "Herzensthema"

    Dennoch geht sie motiviert in den Bundestagswahlkampf: Neben Interviews und Wahlplakaten setze ihre Partei auf Kampagnen in Internet-Netzwerken, um vor allem ihre junge Zielgruppe anzusprechen. Hinzu kommt: "Flyer in Briefkästen sind nicht sehr nachhaltig", sagt Burger. Nachhaltigkeit, Tierwohl, gesunde Ernährung - Themen wie diese will sie politisch vorantreiben.

    Als "Herzensthema" bezeichnet die gebürtige Bad Kissingerin, die in Pöttmes wohnt, dabei die Abkehr von der Massentierhaltung: "Großbetriebe werden stark gefördert, kleine Betriebe erhalten fast nichts", kritisiert sie. Wenn es nach ihr ginge, würden kleine Betriebe besser unterstützt und biologische Landwirtschaft mehr gefördert. "Keine Gentechnik, weg von Pflanzengiften", lauten dabei zwei ihrer Forderungen. Auch die Förderung von Alternativen zu Tierversuchen ist ihr ein Anliegen. "Es gibt nachhaltigere Möglichkeiten", sagt sie und nennt als Beispiel Biochip-Verfahren.

    Kristin Burger sieht Nachholbedarf bei gesunder Ernährung der Bevölkerung

    Auch bei der gesunden Ernährung der Bevölkerung insgesamt und in öffentlichen Einrichtungen sieht sie Nachholbedarf. Sie sei in Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten "teils sehr wirtschaftlich ausgerichtet". Burger würde sich hier "eine Förderung von Kochschulungen und Unterstützung im finanziellen Bereich" wünschen. Sie fordert außerdem die Einführung eines eigenen Schulfachs, in dem Kinder mehr über gesunde Ernährung und einen gesunden Lebensstil lernen.

    Burger ist überzeugt, dass das in der Corona-Pandemie ein zu wenig beachteter Faktor sei: "Der Fokus liegt auf Maske, Abstand und Impfung. Was nicht ausgesprochen wird, ist, dass Menschen sich gesund ernähren und mehr bewegen sollten. Das fördert das Immunsystem." Sie könnten so selbst etwas für ihre Gesundheit tun. Das schließe die gegenwärtigen Corona-Maßnahmen nicht aus. "Aber es sollte sorgfältiger überprüft werden, wann Maßnahmen verhältnismäßig sind." Zudem seien die Corona-Hilfen teilweise nicht bei denen angekommen, die sie gebraucht hätten, moniert Burger. "Die Bürokratie funktioniert nicht."

    Bundestagswahl: Bedingungsloses Grundeinkommen als Kernforderung

    Eine Kernforderung von ihr ist zudem ein bedingungsloses Grundeinkommen. "Es sollte für jeden reichen, um Miete und Essen zu zahlen." Manche Leute wollten beispielsweise nur einem Ehrenamt nachgehen. Nach Burgers Ansicht könnte sich ein solches Modell selbst finanzieren: "Durch die finanzielle Situation, die sich bessert, spült es ja wieder mehr Steuern rein." Dann gäbe es auch keine solche Wirtschaftsflaute mehr wie zuletzt.

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