Die geistliche Chormusik in ihrer gesellschaftlichen Existenz lebendig zu erhalten, ist ein Ziel der Singrunde Todtenweis. Bestehende Chöre haben oft mit Überalterung und fehlendem Nachwuchs zu kämpfen. Unter dem Motto „Singt dem Herrn ein neues Lied“ begeisterten zehn Frauen in der Todtenweiser Pfarrkirche am Sonntagnachmittag mit dreistimmigen Gesängen die Zuhörerinnen und Zuhörer.
Das Programm aus Lob- und Preisliedern hatte Ursula Haggenmüller mit Bedacht zusammengestellt. Ein natürlicher, homogener Chorklang durchzog alle Gesänge schnörkellos und einfühlsam. Die Texte waren gut verständlich. „Herr der Sommer ist groß“ – mit den Worten von Rainer Maria Rilke begrüßte Ursula Haggenmüller die Gäste. Der Chor antwortete mit „Da Summa is uma“ von Tobi Raiser.
Beim Konzert der Singrunde Todtenweis singt auch das Publikum mit
Den darauffolgenden „Schönen Jodler“ hatte Wastl Fanderl 1937 aufgezeichnet. Danach bot die Singrunde das Lied „Mein Gott, wie schön ist deine Welt“ von Heinrich Neuss aus dem Jahr 1936 dar. Die Schönheit der Welt wurde gesanglich von Ursula Haggenmüller und Enkelin Elena glaubhaft ausgedrückt. Bereichert wurde das Programm durch den Kanon „Singet, singet“ von Johannes Petzold. Nach Lukas heilte Jesus einen Aussätzigen, der Gott pries und ihm dankte. Freudig präsentierte sich der Chor mit „Sing mit mir ein Halleluja“ und als weiteres Dankeslied „Demos gracias al Senor“ (Lasst uns danken).
Das Publikum konnte mit dem Kanon „Danket dem Herrn“ einstimmen. Passend zu den Lobgesängen waren auch „Preisen lasst uns“ aus Kamerun und „Herr, deine Güte“ von August Grell mit einem ausdrucksstarken Halleluja. Nach Psalm 103 schrieb Norbert Kissel das Lied „Lobe den Herrn meine Seele“, das die Frauen mit wohliger Klangfülle im Kanon interpretierten. In „Lobe den Herren“ konnten wiederum die Zuhörerinnen und Zuhörer einstimmen.
Auch Nachhaltigkeit und Umwelt sind beim Konzert der Singrunde ein Thema
Ursula Haggenmüller erinnerte an die Themenwoche „Nachhaltigkeit und Umwelt“. Die Frauenstimmen antworteten darauf mit dem Satz aus Afrika „Solange wir gehen, solange wir hoffen, solange wir handeln, gibt es Zukunft für die Erde“. Mit besonderer Ausdruckskraft folgten ein „Kyrieeleison“-Kanon und Fürbitten um guten Samen für die Früchte. Die Sängerinnen interpretierten das alpenländische Marienlied „Der güld‘ne Rosenkranz“ aus dem 17. Jahrhundert und „Gottes Segen“ sowie „Der Tag ist um“ mit feinfühliger Dynamik.
„Gute Nacht, ihr lieben Freunde“ und das gemeinsam gesungene Lied „Der Mond“ von Matthias Claudius bildeten den beruhigenden Abschluss. Nach all den vielen Gebeten folgte noch der Kanon „Amen“. Das Publikum bedankte sich mit großem Applaus für die musikalischen Darbietungen.
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