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Gemeinderat Todtenweis ringt zäh um Sonnenstrom auf zehn Hektar
![Auf zehn Hektar wird westlich von Sand eine Freiflächenfotovoltaikanlage entstehen. Auf zehn Hektar wird westlich von Sand eine Freiflächenfotovoltaikanlage entstehen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Westlich von Sand plant ein Landwirt eine Freiflächenfotovoltaikanlage. Der Gemeinderat ist sich bei der Thematik uneins. Und so wird argumentiert.
![Gemeinderat Todtenweis ringt zäh um Sonnenstrom auf zehn Hektar](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/crop51504841/7993055784-cv1_1-w40-owebp/Johann-Eibl?t=.jpg)
Am Flutgraben sollte in der Gemeinde Todtenweis eine Fotovoltaikanlage auf freier Fläche entstehen. Dieses Vorhaben hatte aber keine Chance, weil dort der Kiebitz zu Hause ist. In der Sitzung am Mittwoch befasste sich der Gemeinderat von Todtenweis ausführlich mit einem anderen Standort, den der gleiche Antragsteller, ein ortsansässiger Landwirt, nun ins Auge gefasst hat.
Dabei handelt es sich um eine Fläche von zehn Hektar am „Wandwasser“ westlich des Ortsteils Sand. Um diese entspannte sich im Gremium ein zähes Ringen. Denn es gab durchaus unterschiedliche Haltungen bei dieser Thematik.
Konrad Eichner zeigte sich als Befürworter. Er betonte: „Wir müssen weiterkommen mit dem Ausbau.“ Damit meinte er die erneuerbaren Energien. „Wenn wir auf Anträge auf schlechterer Bodenqualität warten wollten, dann müssen wir lange warten“, ergänzte Eichner und plädierte dafür, dass in diesem Fall die Erzeugung von Nahrungsmitteln zurückzustellen sei.
Gegner sorgen sich um die landwirtschaftlichen Flächen
Peter Haberl sah die Angelegenheit anders. Er befürchtet weiter ansteigende Preise, wenn Flächen für solche Zwecke aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Er sagte: „Mir wäre da ein Windradl hundertmal lieber“. Der Baumbestand dürfe unter der Anlage nicht leiden, betonte Ulrich Siegmund. „Eine PV-Anlage auf freier Fläche in dieser Größe finde ich nicht sinnvoll“, sagte Kilian Leopold und betonte: „Die Fläche zu verbauen, finde ich nicht richtig“.
Bürgermeister Konrad Carl wies darauf hin, dass die Gemeinde ein Ausbauziel festlegen wolle. Dann könne man bei weiteren Anträgen einen „Deckel draufmachen“. Er stellte ferner klar, dass ein direkter Kapitaleinsatz vonseiten der Kommune bei diesem Vorhaben nicht zur Debatte stehe. „Ich sehe das relativ kritisch“, erklärte Bernhard Riß. Er wünscht sich mehr Rücksichtnahme auf das Landschaftsbild und bezeichnete eine Größe von zehn Hektar als „nicht verträglich“. Außerdem betonte er: „Wir sind verpflichtet, landwirtschaftliche Böden zur Nahrungsmittelerzeugung vorzuhalten.“ Zunächst solle man auf den Dächern erneuerbare Energie herstellen. Thomas Eberle sieht dagegen in diesem Bereich lieber Solarmodule als ein Windrad.
Schließlich ging der Antrag des Landwirts mehrheitlich durch. Für den dafür nötigen Bebauungsplan gab es ebenso grünes Licht wie zu der gleichfalls erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplanes. Der bestehende städtebauliche Vertrag muss geändert werden. In den ersten beiden Fällen lautete das Abstimmungsergebnis jeweils 8:5. Das Resultat bringt klar zum Ausdruck, wie schwer es dem Gremium fiel, zu einer Entscheidung zu finden. Dagegen stimmten Andreas Berger, Kilian Leopold, Peter Haberl, Franz Färber und Bernhard Riß.
Die Arbeiten an der Kirchturmuhr kosten weniger Geld
Kosten für die Kirchturmuhr: Einen Zuschuss von bis zu maximal 15.000 Euro hatte die Gemeinde der Kirchenstiftung St. Ulrich und Afra in Aussicht gestellt. Damit wollte sie sich an den Kosten für die Arbeiten an der Kirchturmuhr beteiligen. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass die Arbeiten weniger kosten als zunächst erwartet. Sie sanken von 17.800 Euro auf 15.953 Euro. Nun war die Frage für den Gemeinderat: Soll der Betrag auf 13.500 Euro reduziert werden? Die Meinungen gingen auseinander, ehe sich das Gremium mit 9:4 Stimmen dafür entschied, es bei den 15.000 Euro zu belassen. Bernhard Riß hatte in der Debatte darauf verwiesen, dass die Jagdgenossenschaft ebenfalls Geld für diese Maßnahme beigesteuert hatte. Zweite Bürgermeisterin Petra Wackerl bezeichnete 13.500 Euro als „schönen Betrag“ und argumentierte so: „Wir müssen als Gemeinde auch schauen, wo wir bleiben.“
Antrag des Roten Kreuzes: Keinerlei Diskussion gab es dagegen beim Antrag des Bayerischen Roten Kreuzes. Die Gemeinde wird 1280 Euro überweisen als Zuschuss für das laufende Jahr.
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