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Todtenweis: Firma Durach: Konservenproduktion von Keimen im Wasser nicht betroffen

Todtenweis

Firma Durach: Konservenproduktion von Keimen im Wasser nicht betroffen

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    Bei der Firma Durach beginnt bald wieder die Konserven-Produktion.
    Bei der Firma Durach beginnt bald wieder die Konserven-Produktion. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Seit Mitte Mai mussten die Todtenweiser ihr Trinkwasser abkochen. Am Mittwoch hat das Staatliche Gesundheitsamt das Abkochgebot aufgehoben, wie das Landratsamt mitteilt. Das Wasser in den Leitungen war durch Fäkalkeime belastet, der Grund dafür noch unbekannt. Da das Wasser nicht sicher getrunken werden konnte, durften auch keine Lebensmittel damit hergestellt werden. Die

    Die Firma stellt Gemüsekonserven her, die Produktion beginnt deswegen jedes Jahr dann, wenn die ersten Gurken geerntet wurden. Günter Durach junior, der zusammen mit seinem Vater den Betrieb leitet, sagt: „Wir werden auch dieses Jahr voraussichtlich in der zweiten Junihälfte abhängig vom witterungsbedingten Erntestart mit der Produktion beginnen.“ Das sei auch mit den Behörden so weit geklärt beziehungsweise in Klärung.

    Produktion wäre auch jetzt schon möglich gewesen

    Mehr als einen halben Monat lang mussten die Todtenweiser ihr Trinkwasser abkochen.
    Mehr als einen halben Monat lang mussten die Todtenweiser ihr Trinkwasser abkochen. Foto: Matthias Becker (Symbol)

    Dem Landratsamt Aichach-Friedberg zufolge wäre die Produktion für die Firma auch jetzt bereits möglich gewesen – mit einem sogenannten „Havarie-Konzept“. Vor und nach der Produktion hätten Proben genommen werden müssen. „Die Ware müsste zurückgehalten werden, bis einwandfreie Ergebnisse dieser Proben vorliegen“, heißt es vom Landratsamt. Aber auch das sind theoretische Überlegungen, solange die Produktion noch gar nicht angelaufen ist.

    Wie Konrad Carl, Bürgermeister von Todtenweis, berichtet, waren die bisherigen Maßnahmen gegen die Verunreinigung erfolgreich. „Durch die Spülungen, die wir vorgenommen haben, stehen wir momentan ziemlich gut da“, sagt Carl. Dass das Wasser jetzt wieder einwandfrei ist, bestätigte am Mittwoch das Landratsamt in seiner Pressemitteilung.

    Durach arbeitet an einer Anlage, die Keime filtert und abtötet

    Trinkwasser abkochen: Das ist zu beachten

    Abkochen Um die Krankheitserreger abzutöten, sollte man das Wasser einmal sprudelnd aufkochen und dann über circa zehn Minuten abkühlen lassen. Bereits abgekochtes und abgekühltes Wasser kann verschlossen und kühl aufbewahrt werden.

    Kochen Für die Zubereitung von Speisen (z.B. Waschen von Salat, Obst oder Gemüse) darf nur abgekochtes oder abgepacktes Wasser verwendet werden. Dies gilt insbesondere, wenn die betreffenden Nahrungsmittel nicht gekocht, gegart oder gedünstet werden. Zum Kochen und auch für die Kaffeemaschine nur abgekochtes Wasser (oder gekauftes aus Flaschen) verwenden.

    Geschirr spülen Achten Sie darauf, dass das Spülwasser zum Geschirrspülen per Hand abgekocht ist. Unproblematisch ist jedoch aufgrund der verwendeten chemischen Reinigungsmittel und bei Temperaturen über 60 Grad das Spülen in der Geschirrspülmaschine. Es sollte allerdings das heißeste Programm gestartet werden.

    Haustiere müssen kein abgekochtes Wasser erhalten. Sie verfügen in der Regel über ein robustes Immunsystem, da Tiere ja auch in freier Natur aus Pfützen oder Flüssen trinken.

    Duschen und Baden sowie Haarewaschen ist bedenkenlos möglich, sofern Augen und Mund dabei geschlossen gehalten werden“, wird Bürgermeister Stefan Buck auf der Homepage der Stadt Gersthofen zitiert. Empfehlungen des Gesundheitsamts für die vergleichbaren Fälle in Dinkelscherben und Diedorf von 2018 erhalten allerdings den Hinweis, dass das Wasser aus der Leitung lieber nicht dazu benutzt werden sollen, die Haare und das Gesicht zu waschen, da die Keime durch die Körperöffnungen eindringen könnten. Für die Handhygiene reiche es aus, Leitungswasser und Seife zu verwenden. Zum Zähneputzen sollte man nur abgekochtes Wasser verwenden. Vorsicht ist auch bei offenen Wunden geboten wie zum Beispiel beim diabetischen Fußsyndrom. Wunden sollten mit einem wasserundurchlässigen Pflaster abgedeckt sein. Quellen: Stadt, Gesundheitsamt

    Die Lebensmittelfirma Durach arbeitet trotzdem an einer zusätzlichen Lösung. Sie installiert aktuell eine Entkeimungsanlage für das Wasser, die Keime filtert und mit UV-Strahlung abtötet. Laut Durach junior hätte das Konzept, bei dem vorher und nachher Proben genommen werden, auch funktioniert. Die

    Durach betont aber, dass derzeit im Firmennetz keine Verkeimung vorliege. Die Lebensmittelfirma kontrolliert die Trinkwasserqualität bei der Produktion und hält sich dabei laut Aussage des Junior-Chefs auch an die Vorgaben der International Featured Standards Food (IFS-Food). IFS-Standards sind einheitliche Lebensmittel- und Produktstandards, die international anerkannt sind. Der Schwerpunkt liegt laut IFS-Internetseite unter anderem auf dem Bereich der Lebensmittelsicherheit.

    Hinzu kommt laut Durach, dass die Konserven generell ein „kommerziell steriles Lebensmittel“ sind. Beim Konservierungsprozess kochen Hersteller ihre Lebensmittel quasi ab. Diese Pasteurisierung, wie sie auch bei frischer Milch üblich ist, tötet mögliche Keime ab. Sonst wären Konserven nicht so lange haltbar.

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