Trauer um Berti Well. Der frühere Wirt der Weilachmühle in Thalhausen (Landkreis Dachau) ist am 9. August im Alter von 79 Jahren überraschend gestorben. Auf seiner Kleinkunstbühne gaben sich Größen des Kabaretts die Klinke in die Hand. Auch Gerhard Polt und die Biermösl Blosn standen oft dort auf der Bühne; waren letztere doch Brüder des Wirts, der wie sie der bekannten Musikerfamilie Well entstammte.
Am 1. September 1944 in Sielenbach geboren, wuchs Berti Well mit 14 Geschwistern in der Großfamilie Well auf. An deren Spitze standen Vater Hermann und Mutter Traudl, die alle ihre Kinder . „Lehrer – Musiker – Gastwirt“ ist in der Todesanzeige von Albert Well zu lesen. Als Lehrer war Well beliebt. Musiker war er wie all die Mitglieder der großen Well-Familie – von der Biermösl Blosn über die Wellküren bis zur nächsten Generation, die zuletzt beim Aichacher Stadtfest als NouWell Cousines beim Kabarett-Frühschoppen auf der Bühne standen.
Am bekanntesten war Berti Well bei vielen aber wohl als Wirt der Weilachmühle in Thalhausen (Markt Altomünster), nicht weit entfernt von Günzlhofen, wo die Familie daheim ist. 1981 hatte er schon den Gasthof Rothenfußer in Kleinberghofen übernommen. Die Weilachmühle, erbaut 1874, kaufte er 1984. Beim Wiederaufbau des historischen Gebäudes half die ganze Well-Familie kräftig mit, unter anderem sein Bruder Helmut, der selbst die alte Mühle im Aichacher Stadtteil Unterschneitbach restauriert hat.
Gerhard Polt und Dieter Hildebrandt traten in Thalhausen auf
Mit Berti Well als Wirt wurde die Weilachmühle zu einem Fixstern der Kleinkunst- und Kabarett-Szene. Michael Altinger, Django Asül, Lizzy Aumeier, Erwin Pelzig und Georg Ringsgwandl standen auf der Bühne, ebenso Gerhard Polt, Dieter Hildebrandt und immer wieder Bertis Geschwister: die Biermösl Blosn und die Wellküren.
2003 wollte Berti Well aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten und verpachtete die Weilachmühle an den Gastronomen Andreas Kramer. Als dieser 2007 aus privaten Gründen aufhörte, kehrte Well nach Thalhausen zurück und übernahm wieder selbst. Die Gäste und die Wirtschaft hatten ihm gefehlt. Ende 2011 machte er wirklich Schluss. Er verkaufte die Weilachmühle an Christine und Christian Tesch und zog nach Ungarn. Dort lebte er nahe der Stadt Pécs. Er kehrte aber immer wieder in die alte Heimat zurück.
Dort, in Günzlhofen, findet er nun seine letzte Ruhestätte. Trauergottesdienst und Beisetzung ist am Mittwoch, 21. August, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Margareth.
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