Heimspiele sollte man gewinnen. Das wissen natürlich auch die Handballer des TSV Aichach. Von einer Festung darf man in Zusammenhang mit der Halle am Gymnasium in dieser Saison aber gewiss nicht sprechen. Das 25:29 gegen den Kissinger SC war bereits die sechs Niederlage im achten Auftritt vor eigenem Publikum. Selbst wenn die nächsten drei Partien zuhause noch mit Siegen enden sollten, wird die Bilanz in der Saison 2018/19 daheim negativ aussehen. Und darum muss auch nach wie vor gezittert werden um den Erhalt der Klasse.
Handball: Aichacher Torhüter hat an seinem Geburtstag wenig zu lachen
„Aichach wird nicht absteigen“, meinte Gästetrainerin Anita Steiner, die den Großteil ihres Teams bereits von der B-Jugend her kennt und nach acht Jahren in einigen Wochen sich aus diesem Amt verabschieden wird. Sie wies darauf hin, dass möglichweise bereits der vorletzte Platz zum Erhalt der BOL reichen könnte. Ihr Aichacher Kollege Manfred Szierbeck bleibt dennoch bei seiner Vorgabe, die 20 Punkte zum Ziel hat. Damit will er auf Nummer sicher gehen und dem Aichacher Anspruchsdenken einigermaßen gerecht werden. In den vergangenen Jahren spielte man jeweils vorne mit.
Kissing präsentierte sich weitgehend so, wie man es auf Grund der Tabelle erwarten durfte. Der KSC imponierte durch hohes Tempo, verbunden mit vielen Varianten. Und vor allem fanden die meisten Würfe gerade im ersten Abschnitt den richtigen Weg. Masin Chickh im TSV-Kasten kam an seinem 19. Geburtstag mit dem Ball erst dann in Berührung, wenn es galt, ihn aus den Maschen zu holen. Dazu zeigte sich die Aichacher Schwäche, die vor zwei Wochen bei der Heimniederlage gegen Bobingen ebenfalls markant zu Tage getreten war. Zu viele Chancen bleiben ungenutzt und daher muss man schon früh einem Rückstand hinterherrennen.
Aichach schafft sieben Minuten vor dem Ende den Ausgleich
Dieses Bemühen war durchaus erfolgreich. Nach 53:20 Minuten war der Ausgleich geschafft. Doch wie die Gäste auf dieses 23:23 reagierten, das unterstreicht ihre Klasse. Sie blieben auch in dieser schwierigen Situation cool und fanden die passenden Antwort. Nicht nur ein Verdienst von Tobias Fuchs, mit zehn Treffern der erfolgreichste Mann in diesem Duell, das von vielen Strafzeiten geprägt war.
„Leider haben wir in entscheidenden Momenten immer technische Fehler gemacht, die uns ins Hintertreffen gebracht haben“, nannte Manfred Szierbeck einen Grund dafür, warum seine Truppe einmal mehr bezwungen wurde. „Erste Halbzeit haben wir Flaschenschießen gemacht, da schießen wir den Torwart warm. „Du kannst kein Spiel gewinnen, wenn du vorne die Bälle wegschmeißt. Bei so einem Gegner darfst du dir keine Fehler erlauben.“
TSV Aichach Chikh, Walther, Leopold, Kügle, Dachser (5), Lenz (1), Euba, Bauer (6/3), Oliver Huber (2), Breitsameter, Triltsch (7/3), Hartl (2), Geisreither, Christoph Huber (2). Schiedsrichter Hahn und Schmidbauer (beide Königsbrunn) Zuschauer 150 Siebenmeter 8:5 Zeitstrafen 5:8.