Seit Dienstagabend können sich die Fußballer des TSV Aindling ganz auf die Landesliga konzentrieren. Das 0:3 zu Hause gegen den FC Memmingen beendete das Mitwirken im Totopokal. Die Höhe des Ergebnisses sagt alles über das Kräfteverhältnis in diesem Duell der zweiten Runde auf Verbandsebene. Dabei waren die Gäste keinesfalls in bester Besetzung angetreten. Doch sie präsentierten sich so eindrucksvoll, wie man es von einer Spitzenmannschaft der Bayernliga Süd erwarten kann.
Als Mann des Abends durfte man David Spizert einstufen, der alle drei Treffer erzielte. Der 22-Jährige traf zuletzt für den TSV Wertingen auf dem Weg zum Titel in der Bezirksliga nicht weniger als 27 Mal, er lebt in Gundelfingen und arbeitet in Günzburg. In Memmingen hofft Spizert darauf, dass er sich für höherklassige Klubs empfehlen kann. „Drei Tore schießt man immer gerne“, meinte der Goalgetter. „Das ist gut fürs Selbstvertrauen. Ich hoffe, dass es so weitergeht.“ Auf der Gegenseite traten beim TSV Aindling die Defizite in der Offensive erneut deutlich zutage. Von großen Torchancen aufseiten des TSV konnte auch bei freundlicher Betrachtungsweise kaum die Rede sein.
Straffes Programm lichtet sich: TSV Aindling hat bereits zehn Pflichtspiele seit Mitte Juli hinter sich
Die Doppelbelastung, bestehend aus Meisterschaft und Pokal, hat die Aindlinger an die Grenzen der Belastbarkeit geführt. Die Begegnung mit dem FCM war das zehnte Pflichtspiel seit dem 12. Juli. „Sie sind platt“, sagte Trainer Florian Fischer über seine Schützlinge. Darum steht vor dem nächsten Auftritt am Freitag zuhause gegen Dachau kein Training am Schüsselhauser Kreuz auf dem Programm. Die Startelf am Dienstag wies wieder gravierende Veränderungen gegenüber dem 3:1-Sieg in Olching aus. Im Tor stand erneut wie im Pokalspiel gegen Eichstätt Christoph Hartmann, der bei den drei Treffern machtlos war.
Die Allgäuer demonstrierten ihre Cleverness, indem sie kleinere oder größere Nachlässigkeiten im TSV-Team konsequent ausnutzten. Etwa beim 0:2, als Patrick Stoll den Ball verloren hatte und die Gäste eiskalt zuschlugen. Damit war die letzte Hoffnung auf einen weiteren Pokal-Coup zerstoben. Daran änderte auch die Tatsache nichts mehr, dass bei den Gastgebern ein Dreifachwechsel vorgenommen wurde. Einer mustergültigen Kombination entsprang das dritte Tor, als die Memminger in Windeseile auf der rechten Seite davonstürmten. Simon Ammann traf nur die Latte, ehe Spizert zum dritten Mal zuschlug.
„Die erste Halbzeit war ganz in Ordnung“, erklärte Florian Fischer. Er hatte darauf gesetzt, mit einem knappen Rückstand in die Schlussphase gehen zu können. Denn in diesem Abschnitt hatten die Aindlinger zuletzt so manche Partie für sich entschieden. „Das 2:0 und das 3:0 haben wir dem Gegner zu leicht gemacht“, stellte der TSV-Coach fest: „In der 60. Minute war die Kraft weg. Das ist vollkommen in Ordnung. Wir haben uns im Rahmen unserer Möglichkeiten so teuer wie möglich verkauft. Memmingen hat verdient gewonnen.“ Zu dieser Aussage gab es gewiss keinen Widerspruch. Denn der Sieger hatte Aindling die Grenzen deutlich aufgezeigt.
TSV Aindling: Hartmann, Menhart, Stoll, Hanreich (66. Talla), Robinson, Schöttl, Bichlmeier (66. Neziri), Burghart, Lohner, Müller (66. Woltmann), Baumeister (77. Ettinger).
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 jeweils Spizert (29, 60., 70.).
Schiedsrichter: Treiber (FC Zell-Bruck).
Zuschauer: 180.
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