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Fußball: Fußballfans beklagen Transferwahnsinn

Fußball

Fußballfans beklagen Transferwahnsinn

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    Rund 222 Millionen Euro legte Paris St. Germain für Neymar auf den Tisch. Den Fußballfans im Wittelsbacher Land gefällt das gar nicht. Die hiesigen Anhänger sehen die Entwicklung im Fußball vor dem Bundesliga-Start kritisch.
    Rund 222 Millionen Euro legte Paris St. Germain für Neymar auf den Tisch. Den Fußballfans im Wittelsbacher Land gefällt das gar nicht. Die hiesigen Anhänger sehen die Entwicklung im Fußball vor dem Bundesliga-Start kritisch. Foto: Michel Euler, dpa

     Es war ein aufregender, bisweilen aber auch anstrengender Sommer für alle Fußballfans. Vor dem Bundesliga-Start am heutigen Freitag fragen sich nicht wenige: Was ist nur aus meinem Sport geworden? Paris St. Germain verpflichtete den Brasilianer Neymar vom FC Barcelona. Die Ablösesumme von rund 222 Millionen Euro sprengt dabei jeden Rahmen. Die Fußballexperten aus dem Wittelsbacher Land sehen die Entwicklung skeptisch.

    Macht das Ganze noch Spaß? Nein, findet Thomas Weinmüller, Vorsitzender des Bayern-Fanklubs „De Road’n“ aus Sielenbach. „Das ist mittlerweile völliger Irrsinn. Es ist frustrierend mit anzusehen, was aus dem Fußball geworden ist.“ Obwohl der FC Bayern bei Spielertransfers im Vergleich zur europäischen Konkurrenz meist zurückhaltend agiert, kritisiert Weinmüller auch hier eine zunehmende Entfremdung zwischen Fans und Verein. Lediglich für ein Spiel der neuen Saison habe der Sielenbacher Fanklub Karten bekommen. Selbst für langjährige Mitglieder werde ein Besuch in der Allianz Arena mittlerweile zur Tortur. „Ich vermisse die Zeiten im Olympiastadion, als man sich am Kartenhäuschen ein Ticket gekauft hat und danach eine gute Zeit beim Fußball hatte“, sagt Weinmüller und fügt hinzu: „Der FC Bayern wird mehr und mehr zu einem Klub für die gehobene Mittelschicht, da schwindet auch mein Enthusiasmus.“

    Mit einem Heimspiel eröffnet der FC Bayern heute Abend die neue Saison gegen Bayer Leverkusen (Anpfiff 20.30 Uhr). Für Weinmüller seien die Münchner auf nationaler Ebene trotz schwacher Vorbereitung wieder der Favorit. Anders sehe das in der Champions League aus: „Die Konkurrenz investiert mehr Geld, und das merkt man irgendwann auch sportlich.“ Von Neuzugang James Rodriguez erwarte er keine Wunderdinge, immerhin sei der Kolumbianer zuletzt bei Real Madrid vieles schuldig geblieben. Auch Trainer Carlo Ancelotti habe ihn nicht überzeugt, fußballerisch sei schon lange kein Fortschritt mehr zu erkennen. „Der Vereinsführung ist das bestimmt nicht verborgen geblieben, sie werden sich ihre Gedanken machen“, sagt Weinmüller. Damit meint er auch die Verpflichtung des neuen Assistenten Willy Sagnol: „Ich habe mich mit einigen Fans unterhalten und viele glauben, dass er der Plan B sein könnte, wenn die Leistungen nicht stimmen.“

    Auch Sorgen bei den Fans des

    Übermäßiger Transferwahnsinn und streikende Spieler waren beim FC Augsburg in diesem Sommer zwar kein Thema. Manuel Birkmeir aus Hollenbach, langjähriger Anhänger des Klubs, kann dennoch den aktuellen Entwicklungen im Fußball nicht viel abgewinnen: „Das Geschäft hat sich zuletzt nicht zum Positiven gewandelt und Grenzen werden überschritten. Das gilt aber für beide Seiten.“ Damit meint Birkmeir Spieler wie Dortmunds Dembele, die das Training boykottieren, um ihren Willen durchzusetzen. „Sie verdienen gutes Geld und geben nichts auf die getroffenen Vereinbarungen.“ Andererseits seien auch die Klubs in der Verantwortung, verdiente Spieler nicht rigoros vor die Tür zu setzen. Diese hätten viel geleistet und genießen bei den Fans einen hohen Stellenwert. So geschehen etwa beim FC Augsburg und Mittelfeldspieler Halil Altintop, der nun bei Slavia Prag spielt. „Ich hätte mir erhofft, dass man eine Lösung findet. Sonst geht die Identität des Klubs irgendwann verloren.“

    Am Samstag startet der FCA beim Hamburger SV in die neue Spielzeit. Birkmeir ist skeptisch. So ganz überzeugten ihn die Transfers noch nicht, auch Trainer Manuel Baum sei trotz des Klassenerhalts noch schwer einzuschätzen. „Er hat in den letzten Spielen aber immerhin wieder Emotionen und Feuer in die Mannschaft gebracht“, findet Birkmeir, der sich das auch in der neuen Runde erhofft: „Der Klassenerhalt ist auf jeden Fall möglich, wenn die Jungs kämpfen.“ Er habe sich, wie jedes Jahr, eine Dauerkarte gekauft, um den FCA bei der „Mission Klassenerhalt“ zu unterstützen.

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