Geht ein Spiel verloren, dann richten sich die Köpfe bei den Fußballern nach unten. Das gilt mehr oder weniger für alle Klubs. Die Kicker des FC Stätzling kassierten am Dienstagabend in Thalhofen keine Niederlage, so erzielten vielmehr ein überaus beachtliches 3:3 nach Verlängerung. Doch dieses Unentschieden wirkte wie ein Schlag ins Kontor, weil es zur Folge hatte, dass die Mannschaft ihr Träume von einem Einzug in die Landesliga erneut vertagen musste. In der neuen Runde tritt der FCS einmal mehr in der Bezirksliga an.
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„Im Bus herrschte Trauerstimmung“, berichtete Manfred Endraß, der Abteilungsleiter. „Das war sehr bitter nach dem 3:0, es ist schwer, in Worte zu fassen.“ Hätte der Vizemeister der Bezirksliga Nord zwei deutliche Schlappen beim Zweiten der Südgruppe kassiert, so hätte man von einer Überforderung reden können. Doch diese Formulierung war keineswegs zutreffend. Denn nach der 3:0-Führung hatten die Gäste nicht nur die 1:3-Heimspielniederlage wettgemacht. Sie lagen nun insgesamt mit 4:3 in Führung. Besser hätte es nicht laufen können in diesem Ortsteil von Marktoberdorf. Doch wenig später schlugen die Ostallgäuer mit aller Macht zurück. „Es ist halt so, weil wir es nicht über die Zeit gebracht haben“, so Endraß, der wohl den entscheidenden Grund für dieses Ausscheiden nannte: „Wir hätten zuhause nicht 1:3 verlieren dürfen.“
Trotzdem war der Funktionär gleich bemüht, seine niedergeschlagenen Mannen wieder aufzurichten: „Wir haben uns sehr teuer und gut verkauft.“ Wo man ihm ebenfalls zustimmen muss, das war der Blick auf die gesamte Runde: „Wir haben eine Supersaison gespielt. Das muss man sich mal vorstellen. Wir sind mit 72 Punkten Zweiter geworden, das hat es in 60 Jahren Bezirksliga noch nicht gegeben.“ Wertingen sammelte gar 76 Zähler und marschierte auf direktem Weg in die Landesliga. Thalhofen hat jetzt die Chance, in zwei weiteren Relegationsspielen gegen Illertissen II ebenfalls eine Liga höher zu gelangen. „Im Hinspiel waren wir 20 Minuten nicht auf der Höhe“, bilanzierte Endraß, ehe er gleich noch mal auf das Geschehen im Allgäu zu sprechen kam: „Wenn wir das 3:1 nicht kriegen, dann kommen wir eine Runde weiter. Aber Fußball ist nun mal ein Ergebnissport.“
Paul Iffarth wechselt zum FC Pipinsried
Wie geht es nun weiter nach diesem sportlichen Tiefschlag? Emanuel Baum hat sich in den Urlaub verabschiedet. Zuvor versicherte der 51-Jährige unabhängig vom Abschneiden in dieser Relegation: „Ich bleibe Trainer.“ Was den Freunden dieses Vereins weniger gefallen wird: Paul Iffarth verabschiedet sich zum FC Pipinsried, einem Bayernligisten. Ein interessanter Stürmer mit Perspektive: Wer kommt mit seinen 20 Jahren schon auf ebenso viele Treffer in der Bezirksliga? Und Vincent Stegmiller geht zum Studieren nach Amerika. „Wir werden wieder angreifen“, verspricht Endraß: „Von der Mannschaft her sind wir gut aufgestellt.“ Es soll der sechste Anlauf binnen sechs Jahren in Richtung Landesliga werden. Dazu sagt der Fußballchef: „Irgendwann wird es uns gelingen.“ Derzeit ist noch nicht klar, wann die Vorbereitung auf die neue Runde startet. Außerdem wissen die Stätzlinger heute noch nicht mit Sicherheit, ob sie wieder der Nordgruppe in der zweigeteilten Bezirksliga Schwaben zugeordnet werden.