Aichach Marco Küntzel, 37, will nicht klagen. Muss er auch nicht. Einem Trainer, der mit seiner Mannschaft zehn Punkte Vorsprung in der Bayernliga Süd auf die Konkurrenz besitzt, dem würde man dies kaum abnehmen. Von 20 Begegnungen haben die Fußballer des BC Aichach 16 gewonnen – eine beeindruckende Bilanz. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Die Leistung, die sie Woche für Woche abliefert, ist absolut in Ordnung“, sagt Küntzel vor dem Auswärtsspiel beim VfB Eichstätt (Samstag, 14 Uhr).
Die hohe Punktzahl der Aichacher dokumentiert ihre Überlegenheit. Allerdings fallen die Erfolge inzwischen bei Weitem nicht mehr so hoch aus, wie sie es noch Mitte der Saison taten. Mühsam müssen sich die Aichacher ihre Siege erkämpfen, ein Tor Vorsprung muss ihnen regelmäßig zu drei Punkten genügen. Küntzel hat dafür Erklärungen. Einerseits gebe es in der Bayernliga etliche Mannschaften mit „hoher Qualität“ – auch Eichstätt sei eine davon –, andererseits schleppten sich seine Spieler Richtung Winterpause. Körperlich sind sie an ihre Grenzen gestoßen: mit unzähligen englische Wochen in der Frühjahrsrunde, mit der Aufstiegsrelegation, mit der verkürzten Sommerpause, mit weiteren englischen Wochen und mit fast zwei Drittel der Saisonspiele vor der Winterpause. All dies hat bei den Kickern des BC Aichach Spuren hinterlassen.
Folglich freuen sich Spieler und Trainer mehr denn je auf die zweimonatige Trainingspause. Die Körper der Kicker sind anfällig geworden unter der Belastung. Ex-Profi Küntzel bekommt dies unmittelbar zu spüren, indem er am Wochenende auf einige seiner Stammspieler verzichten muss. Gerade in der Abwehrreihe, der Basis des überbordenden Erfolgs, muss er seine Mannschaft umstrukturieren. Ihm gehen allmählich die Alternativen aus. Hier könnte Küntzel klagen. Marco Krammel, 22, hat sich gegen Unterföhring Bänder im Sprunggelenk angerissen und fällt für die beiden restlichen Begegnungen vor der Winterpause aus. Hinter den Einsätzen von Abwehrorganisator Andreas Brysch, 27, und Dauerläufer Michael Hutterer, 23, stehen Fragezeichen, weil sie starke Knieprellungen haben; und Benedikt Krug, 18, war zwei Wochen verletzt und ist noch nicht wieder fit.
Nichts Neues gibt es von der möglichen Verpflichtung Arthur Vogels, der den FC Affing im Winter verlassen wird. Man habe keine Eile, meint Küntzel. (joga)