Der FC Pipinsried zieht die Reißleine. Nach der 1:3-Niederlage gegen den SV Heimstetten trennte sich der Bayernligist von Trainer Martin Weng. Der Nachfolger steht mit Josef Steinberger bereits parat. Für den Sportlichen Leiter war es eine extrem schwierige Entscheidung.
Lediglich eine Partie konnte der Dorfklub in diesem Kalenderjahr für sich entscheiden. Die Formkurve zeigte mit zuletzt vier Niederlagen in Serie deutlich nach unten. Die Unruhe stieg von Spiel zu Spiel. Nach der jüngsten Pleite rücken die Abstiegsränge näher. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf die Relegationsplätze nur noch. Statt einer sorgenfreien Saison, ist beim Absteiger erneut unerwartet Abstiegskampf angesagt. Die Trennung von Weng ist für den Klub aus dem Dachauer Hinterland doppelt bitter, schließlich war die Kaderplanung für die neue Saison bereits weit vorangeschritten, Weng fest eingeplant.
Fußball: FC Pipinsried trennt sich von Trainer Martin Weng
"Gerade die letzten Niederlagen waren sehr schmerzhaft und wir steuern immer mehr in Richtung Abstiegsrelegation. Nach einem langen Gespräch zwischen Martin Weng und unserem Sportlichen Leiter Johannes Müller, haben sich beide darauf verständigt, dass es im Sinne des Vereins die beste Lösung ist, zukünftig getrennte Wege zu gehen", so FCP-Präsident Benjamin Rauch.
Weng war erst im Sommer zum FC Pipinsried gekommen. Der 39-Jährige wurde im Herbst noch bejubelt, als dem Dorfklub sensationell der Sieg im Verbandspokal gegen den TSV 1860 München gelang. Die jüngsten Rückschläge ließen diesen glanzvollen Erfolg aber in den Hintergrund treten. Der Dasinger coachte zuvor unter anderem den FC Gundelfingen und den TSV Rain. Bei den Blumenstädtern arbeitete er bereits mit dem jetzigen Sportlichen Leiter des FC Pipinsried, Johannes Müller zusammen. Beide sind sehr gut befreundet, weshalb die Trennung den Verantwortlichen sehr schwer fiel.
„Meine Hauptaufgabe bestand darin, für die kommende Saison eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Darum ist es wenig überraschend, dass uns diese Entscheidung extrem schwergefallen ist. Allerdings sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir nach der Erfolglos-Serie nochmal alles versuchen müssen, um diesen Negativlauf zu durchbrechen", so Müller.
Interimsmäßig übernimmt Josef Steinberger in Pipinsried. „Ich danke Martin für die Arbeit, die er hier in Pipinsried geleistet hat. Aber aufgrund der momentanen sportlichen Situation müssen wir alles versuchen, die Klasse zu halten. Wir haben mit Sepp Steinberger einen solch erfahrenen Trainer kurzfristig für uns gewinnen können“, so Rauch. Steinberger wohnt bei Dingolfing und war zuletzt Trainer der U23 des FC Augsburg. Zuvor war er bei der SpVgg Greuther Fürth und beim TSV 1860 München tätig. Der 51-Jährige wird den FCP bis zum Sommer betreuen.
FC Pipinsried: Josef Steinberger coacht Dorfklub bis Saisonende
„Er hat umfassende Erfahrung im Fußball vorzuweisen und etliche Situationen als Trainer durchlebt. Wir erhoffen uns, dass er der Mannschaft wieder mehr Leben einhaucht und Ihr Sicherheit vermitteln kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er für diese anspruchsvolle Aufgabe der Richtige ist“, freut sich Müller auf die Zusammenarbeit.
Nach zwei Jahren Pause kehrt Steinberger an die Seitenlinie zurück. "Jochi hat mich kurzfristig kontaktiert. Das Gespräch war sehr gut. Wir kannten uns bereits von einigen Spielen gegeneinander. Er hat mir die Situation erklärt und ich habe schon ein paar Spieler aus dem aktuellen Kader bei 1860 und Augsburg trainiert. Den FC Pipinsried habe ich als Gästetrainer immer als angenehmen, ambitionierten Verein wahrgenommen. Ich bin zuversichtlich, mit ein paar kleineren Änderungen die Qualität der Mannschaft zurück auf den Platz zu bekommen. Der Zeitpunkt passt für mich gut, dass ich neben meinen Weiterbildungen wieder als Trainer eine Mannschaft übernehmen kann. Erst einmal freue ich mich auf die nächsten sechs Spiele.“ (AZ)