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Aindling: Alles für das Ehrenamt: Ludwig Grammer kennt Aindling wie seine Westentasche

Aindling

Alles für das Ehrenamt: Ludwig Grammer kennt Aindling wie seine Westentasche

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    Ludwig Grammer ist seit 1973 ehrenamtlich im TSV Aindling aktiv. Aktuell ist der 73-Jährige Vorsitzender des Vereines.
    Ludwig Grammer ist seit 1973 ehrenamtlich im TSV Aindling aktiv. Aktuell ist der 73-Jährige Vorsitzender des Vereines. Foto: Johann Eibl

    In unserer Region besitzt das Ehrenamt einen hohen Stellenwert. Politiker werden nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen. Aber nur wenige Menschen engagieren sich bereits so lange und so intensiv auf diese Weise, wie es bei Ludwig Grammer der Fall ist. Der Chef des TSV Aindling kennt seinen Verein wie seine Westentasche, hat im Laufe der Jahrzehnte alle Höhen und ebenso Tiefen miterlebt. Auch mit 73 Jahren schlägt sein Herz für diesen Klub.

    1968 wurde er Mitglied, damals begann er auch selber mit dem Fußballspielen: „Ich habe in der C-Klasse angefangen, aufgehört habe ich in der Bezirksliga.“ Auf wie viele Einsätze er dabei insgesamt gekommen ist, das vermag er auf die Schnelle nicht zu sagen. Außenstürmer war er seinerzeit. Damals war der Weg bereits vorgezeichnet in eine Laufbahn, die auch ein halbes Jahrhundert später noch nicht zu Ende ist. „1973 bin ich Funktionär geworden“, blickt Grammer zurück auf jene Zeit. „Zusammen mit dem Kaspar Höger war ich damals Zweiter Vorsitzender. Das war ich sechs Jahre lang und dann war ich neun Jahre lang erster Vorsitzender.“ Als Maurer hatte er seine berufliche Laufbahn begonnen: „Ich habe später studiert und war am Ende Prokurist.“ Bauleiter und Bauingenieur waren seine Tätigkeiten und die sind bei jedem Sportverein sehr gefragt, denn Baumaßnahmen stehen immer wieder mal an. Etwa vor gut 15 Jahren, als der TSV Aindling sein neues Sportheim errichtete. Grammer erstellte nicht allein die Planung, sondern legte als ausgewiesener Fachmann auch in unzähligen Stunden selber Hand an. 2008 konnte der Bau schließlich eingeweiht und in Betrieb genommen werden.

    Ehrenamt: Grammer erinnert sich an magische Fußballabende in Aindling

    Da lagen die sportlichen Glanzpunkte in der Vereinsgeschichte bereits einige Jahre zurück. 2003 hatte sich der FC Schalke 04 und 2004 Hertha BSC Berlin in der ersten Runde des DFB-Pokals am Schüsselhauser Kreuz vorgestellt. 2011 war Grammer, zuvor Vorstand Anlagen, erneut in besonderer Mission gefragt. Man wählte ihn noch einmal zum Vorsitzenden des TSV Aindling. Nicht nur auf dieser Bühne war er gefordert. Als im September 2013 der damalige Bürgermeister von Todtenweis plötzlich verstarb, unterstützte er dessen Nachfolger Konrad Carl: „Mit dem bin ich zusammen 1996 in den Gemeinderat gekommen.“ 18 Jahre lang hatte er in diesem Gremium Sitz und Stimme. In erster Linie aber kennt man den 73-Jährigen in der Region von seinem Einsatz im Sport her. Weil seine Meriten da seit einem halben Jahrhundert groß sind, stellte es auch keine Überraschung dar, dass ihn der Verein zum Ehrenpräsidenten ernannte.

    Die Bereitschaft, sich an diesen ehrenamtlich tätigen Männern, also ohne Bezahlung, zu orientieren und in ihre Fußstapfen zu treten, hat im Laufe der Jahre merklich nachgelassen, nicht nur am Lechrain. Ludwig Grammer will da kein Klagelied anstimmen, er zeigt vielmehr Verständnis für das deutlich gesunkene Interesse, sich auf diese Weise einzubringen: „Es ist schwierig für die Leute, alles unter einen Hut zu bringen: Arbeit, Familie, Privates, Ehrenamt.“ Diese Erfahrung hat er oft genug schon gemacht, wenn er einen möglichen Kandidaten vergebens für die Übernahme eines Amtes motivieren wollte. Gleichwohl betont Grammer: „Spaß macht es schon. Ich bin keiner, der zu Hause nichts anderes macht als Däumchen zu drehen.“ 

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