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Aichach/Kühbach: Auf der Suche nach bestem Schlag: So tickt Badminton-Ass Maximilian Steimer

Aichach/Kühbach

Auf der Suche nach bestem Schlag: So tickt Badminton-Ass Maximilian Steimer

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    Maximilian Steimer gehört zu den besten Badmintonspielern Bayerns. Der 16-Jährige trainiert bis zu viermal pro Woche.
    Maximilian Steimer gehört zu den besten Badmintonspielern Bayerns. Der 16-Jährige trainiert bis zu viermal pro Woche. Foto: Sebastian Richly

    Ein langer schneller Schritt nach vorne, ein kurzer gefühlvoller Stopp und schon steht Maximilian Steimer das Feld offen. Zwei Schritte zurück und der 16-Jährige katapultiert seine 1,89 Meter in die Höhe. Schon während des Spiels grinst der Badmintonspieler. Schmetterschlag – Punkt. Wenn der Kühbacher Badminton in der Halle der Aichacher Grundschule Nord spielt, schauen die Jugendlichen und Kinder des TSV Aichach genau hin. "Er ist so etwas wie ein Vorbild für unseren Nachwuchs. Sie können sehen, wo es mit viel Training hingehen kann", sagt seine Mutter Gabriela Steimer. Sie selbst ist "schuld", dass ihr Sohn heute einer der besten Nachwuchsspieler Bayerns ist.

    Maximilian Steimer begann seine Karriere beim TSV Aichach, wo er seiner Mutter Gabriela beim Training hilft.
    Maximilian Steimer begann seine Karriere beim TSV Aichach, wo er seiner Mutter Gabriela beim Training hilft. Foto: Sebastian Richly

    Angefangen hat Maximilian Steimer mit dem Sport im Alter von sieben Jahren. "Ich habe immer bei den Spielen meiner Mutter zugeschaut. Sie hat mich dann ins Training geschickt. Es hat mir gleich großen Spaß gemacht", berichtet der Schüler, der die zehnte Klasse des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums besucht. Der Erfolg ließ allerdings auf sich warten. Erst mit dem Wechsel zum TV Augsburg vor rund fünf Jahren stieg die Leistungskurve steil an. "Man hat schon vorher gesehen, dass er Talent hat. In Aichach hatte er einfach keine Konkurrenz mehr. In Augsburg sind die Trainingsmöglichkeiten ganz andere." 

    Kühbacher ist auch abseits vom Badminton sportlich unterwegs

    Schon früh war der Kühbacher vom Badminton fasziniert: "Am liebsten spiele ich im Einzel, da muss ich mich auf mich selbst verlassen. Badminton ist sehr abwechslungsreich, es gibt viele Schlagvarianten, was mir besonders gefällt." Bis er 13 Jahre alt war, spielte Steimer auch Fußball beim VfL Ecknach. "Ich musste mich irgendwann entscheiden. Es sind sehr unterschiedliche Sportarten. Ich habe Außen gespielt, wodurch ich eine gute Kondition hatte, die mir auch beim Badminton hilft." Auch in seiner Freizeit ist der Schüler sportlich unterwegs. Am liebsten spielt er Basketball oder geht Radfahren. Auch das Windsurfen macht ihm großen Spaß.

    Erfolgreich ist er aber im Badminton. Steimer holte den bayerischen Meistertitel, schaffte den Sprung in den Bayernkader und qualifizierte sich für das Finale der German Masters. "Bei den Wettkämpfen sammelt man über das Jahr Punkte. Nur die besten dürfen dann am Finale teilnehmen", erklärt der 16-Jährige, der auch nach dem Ausscheiden aus dem Bayernkader viermal pro Woche trainiert. Für das Einzeltraining geht es sogar bis nach Diedorf (Kreis Augsburg). "Natürlich ist das viel Aufwand, aber das lohnt sich. Ich konnte ihm irgendwann nichts mehr beibringen", gibt Mutter Gabriela zu. 

    Badmintonspieler Maximilian Steimer gibt Nachwuchs Tipps

    Im Gegenzug hilft der Sohnemann ihr einmal pro Woche beim Training mit dem Nachwuchs des TSV Aichach. "Er motiviert die Jugendspieler und gibt ihnen Tipps. Da bin ich sehr dankbar, dass ich diese Unterstützung bekomme", so Gabriela Steimer, die sich als Trainerin um die Jugend und die Erwachsenen kümmert. 

    Auch der Spielwitz darf nicht zu kurz kommen, wie bei diesem Trick-Schlag.
    Auch der Spielwitz darf nicht zu kurz kommen, wie bei diesem Trick-Schlag. Foto: Sebastian Richly

    Meistens versucht Maximilian Steimer aber, sein eigenes Spiel zu verbessern. Bei den Turnieren spielen auch die Gegner eine wichtige Rolle. "Man muss seine Taktik dem Gegner anpassen. Deshalb beobachte ich immer meine Konkurrenten. Ich versuche, ihre Schwächen auszunutzen und ihre Stärken zu umgehen." Auch wenn der 16-Jährige am liebsten allein spielt, ist er auch im Doppel und Mixed erfolgreich. Seine Partnerinnen und Partner kommen meist aus Baden-Württemberg. "Man sieht ja schnell, ob man harmoniert und dann bildet man ein Team. Beim Doppel ist das Spiel deutlich taktischer als im Einzel", erklärt Steimer. Neben Spielverständnis sind laut Steimer auch Körperspannung und Stabilität wichtig: "Das wichtigste ist aber die Technik und die bekommt man nur durch viel Training. Und man darf nicht gleich aufgeben, wenn etwas nicht gelingt."

    Badminton: Kühbacher geht für TV Augsburg an den Start

    Das Talent liegt übrigens in der Familie. Steimers Onkel spielte sogar in der Nationalmannschaft, und sein Opa war beim Squash sehr erfolgreich. Bei den Turnieren stehen für den Kühbacher durchschnittlich drei bis vier Duelle auf dem Programm, je nachdem, wie weit er kommt. Der 16-Jährige hat ehrgeizige Ziele. Er will sich erneut für das Finale der German Masters qualifizieren und dort, wenn möglich, unter die besten fünf kommen. Im Ligabetrieb geht Steimer für den TV Augsburg in der Bezirksoberliga an den Start. Es ist bereits seine zweite Saison bei den Erwachsenen.

    Der Kühbacher katapultiert seine 1,89 Meter hoch in die Luft und holt zum Schlag aus.
    Der Kühbacher katapultiert seine 1,89 Meter hoch in die Luft und holt zum Schlag aus. Foto: Sebastian Richly

    Auch im Training ist Maximilian Steimer voll fokussiert. Der Kühbacher gibt keinen Ball verloren. Bei einem Fehler ärgert er sich kurz und macht gleich weiter. Der Spaß kommt aber auch nicht zu kurz. Gekonnt spielt er den Federball zwischen seinen Beinen hindurch. Da kann Mutter Gabriela nur den Kopf schütteln. "Er macht seinen Trainer verrückt, weil er manchmal solche Schläge auspackt. Er will es immer noch besser machen. Der Stopp muss noch kürzer sein und solche Sachen." Maximilian Steimer nimmt die Einwände mit einem Lächeln zur Kenntnis und setzt zum nächsten Schlag an.

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