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Willkommen im Abstiegskampf

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Willkommen im Abstiegskampf

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    Willkommen im Abstiegskampf
    Willkommen im Abstiegskampf

    Von Johann Eibl und

    Die Unterfranken verteidigten damit in der Bayernliga Platz eins, wenngleich ihre Vorstellung in Durchgang eins wenig begeisterte. Das Gleiche lässt sich freilich über die Aindlinger im zweiten Abschnitt sagen. Ein Remis wäre also durchaus gerecht gewesen. Die Debatte darüber wird am Resultat nichts ändern. Das trifft auch auf die Äußerungen von Gästetrainer Wolfgang Schmitt zu, der darauf hinwies, dass seine Truppe zunächst nicht in der Lage war, "den Vierer und den Zehner zu halten". Diese Nummern zierten die Rücken von Qemajl Beqiri und Mario Schmidt. "Die zwei Stürmer (Doll und Dietl) sind auch immer gefährlich." Dann wurde Schmitt noch einen Tick freundlicher: "Ich hoffe, dass eure Mannschaft mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird."

    Sein Kollege Manfred Paula nahm den Ball auf: "Wir können nicht mehr in den Abstiegskampf schlittern, wir sind schon mittendrin." Das ist die Wahrheit, selbst wenn sie den Fans missfallen mag. Zum Job eines Trainers gehört es auch, Zuversicht auszustrahlen, selbst wenn ihm ganz anders zumute ist: "Irgendwann wird der Lupfer vom Doll im Tor landen." Damit sprach er die erste Großchance an.

    Angesichts der Dramaturgie der Begegnung ist es nicht verwunderlich, dass über den 23. Mann auf dem Platz diskutiert wurde. Thomas Berg aus Ergolding schickte Mario Schmidt mit Gelb-Rot vom Feld. Paula bewertete die beiden Szenen, die zu den Karten führten, anders: "Der hat nur den Ball gespielt." Als der Schiri am Schluss auch noch auf Elfmeter entschied, der zur Niederlage führte, wurde er für viele zum Buhmann. In beiden Fällen fielen die Aindlinger Reaktionen heftig aus. Egal ob der Neutrale richtig oder falsch lag: Nicht jeder Schiedsrichter lässt sich so was gefallen.

    Die ganze Aufregung hätte man sich sparen können, hätte das Aindlinger Bayernliga-Team die starke Startphase zu mehr Treffern genutzt. Aber diese eklatante Schwäche zieht sich durch die gesamte Runde. Nur ganze dreimal schaffte es die Mannschaft in den bisherigen 14 Partien, mehr als einen Treffer zu erzielen. Darum nahm Paula das Attribut "dramatisch" in den Mund.

    Dramatisch gestaltet sich auch die Lage beim FC Affing. Der spielte in der Landesliga Süd gegen den FC Falke Markt Schwaben eine seiner besten Halbzeiten dieser Saison, ging aber am Ende wieder leer aus (2:3). Ähnlich wie die Aindlinger hatten auch die Affinger einer starken Halbzeit eins eine unterirdische zweite folgen lassen. Trainer Stefan Tutschka war ein wenig ratlos nach dem Spiel. "In der Halbzeit hätten wir 4:0 führen müssen", sagte er. Der Coach konnte sich nicht erklären, was in der Pause zur derartigen Leistungsschwankung führte. "Bei einer 2:0-Führung bricht bei uns das Chaos aus", so Tutschka. Die Führung war zu beruhigend, eher einschläfernd. Erst ließ die Konzentration nach, und dann ging irgendwie gar nichts mehr. Dabei hatte das Spiel so gut angefangen. Endlich erzielte Affing durch Stürmer Daniel Raffler wieder mehr als ein Tor, endlich zeigte es wieder Kombinationsfußball und setzte den Gegner unter Druck. Gebracht hat es letzten Endes nichts. Einziger Trost: Auch die Konkurrenten im Abstiegskampf ringen sich nicht zu kleineren Siegesserien durch, und so steht Affing zwar auf dem Relegationsplatz, hat aber nur drei Punkte Rückstand auf Platz elf.

    Aichach spielt nicht mitreißend, aber äußerst effizient

    Auf dem zwölften Rang steht der FC Pipinsried. Der hat endlich mal eines der immens wichtigen Spiele gewonnen - gegen den SV Pullach mit 2:0. Spielertrainer Marco Küntzel konnte da gar verkraften, dass er derzeit wegen einer Schulterverletzung außer Gefecht gesetzt ist. "Ich muss öfter draußen bleiben, dann kann ich viel besser das Spiel meiner Mannschaft dirigieren", sagte er. Gefreut hat er sich vor allem für Michael Holzhammer. Der bullige Stürmer meldete sich nach seiner Verletzung gleich mit dem entscheidenden 2:0 zurück. Das weckt Hoffnungen beim Landesligisten. Allerdings sind die mickrigen zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz alles andere als beruhigend.

    Zwei Punkte Vorsprung hat auch der BC Aichach, allerdings in der Bezirksoberliga auf seinen ärgsten Verfolger VfB Durach. Vor einer Woche erkämpften sich die Aichacher die Tabellenführung, nun verteidigten sie sie äußerst effizient. In keiner Sekunde des Spiel drohten sie die Kontrolle gegen die SpVgg Kaufbeuren (3:0) zu verlieren - trotz des holprigen Rasens. Trainer Martin Schreier hat seiner abgezockten Truppe eine noch abgezocktere Spielweise eingeimpft. Das musste auch Gästetrainer Günter Bayer erkennen. "Am Ende hat sich die Klasse der Aichacher Einzelspieler durchgesetzt", sagte er. Selten sieht das Spiel der namhaften Aichacher Mannschaft spektakulär aus, oder wirkt gar mitreißend. Allerdings untermauern acht Zu-Null-Erfolge in elf Spielen die fußballerische Überlegenheit gegenüber den anderen Teams in der Liga.

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