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Weiß-blaue Glückseligkeit

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Weiß-blaue Glückseligkeit

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    Blicken optimistisch in die Zukunft des Landesligisten FC Pipinsried: (von links) Vorsitzender Konrad Höß, Co-Trainer Jürgen Schäfer und Spielertrainer Roland Baumgärtner. Foto: Johannes Graf
    Blicken optimistisch in die Zukunft des Landesligisten FC Pipinsried: (von links) Vorsitzender Konrad Höß, Co-Trainer Jürgen Schäfer und Spielertrainer Roland Baumgärtner. Foto: Johannes Graf Foto: Johannes Graf

    Inmitten weiß-blauer Glückseligkeit präsentiert der Vorsitzende Konrad Höß beim Lampl-Wirt seinen Hoffnungsträger. Der soll dem abstiegsgefährdeten Fußball-Landesligisten möglichst schnell den Klassenerhalt sichern. Gut gelaunt plaudert Höß zwischen Weißbier und Weißwurst davon, dass er jemanden gefunden habe, der gut zum FCP passt. Er ist sichtlich zufrieden mit seiner Wahl. "Wenn man die Sprache in Pipinsried nicht versteht, tut man sich halt schwer", sagt Höß, der sich einen kleinen Seitenhieb auf Ex-Spielertrainer Marco Küntzel nicht verkneifen kann. Küntzel kam aus dem Osten und hatte mit der Pipinsrieder Sprache so viel zu tun wie ein Bauarbeiter mit Seidenmalerei.

    Baumgärtner hingegen spricht pipinsriederisch. Der 27-Jährige spielte bereits zwei Jahre (2004 bis 2006) beim FCP. Weiß also ungefähr, worauf er sich einlässt. Seit seinem Rauswurf beim Bezirksoberligisten DJK Langenmosen im November war der Spielertrainer von vielen Vereinen umworben. Bayernligisten wie der TSV Rain oder der TSV Aindling fragten bei Baumgärtner ebenso an wie der Landesligist FC Gerolfing oder der Bezirksoberligist BC Aichach. Auch ein Angebot als Spielertrainer beim Kreisligisten FC Gerolsbach soll dabei gewesen sein. "Nachdem ich in Langenmosen recht überraschend entlassen worden bin, haben mich die vielen Anfragen gefreut", sagt Baumgärtner.

    Letzten Endes entschied sich Baumgärtner für den kleinen Dorfverein aus dem Dachauer Hinterland: wegen der guten Perspektive und weil er sich dort immer wohlgefühlt habe. Er freue sich, wieder hier an alter Wirkungsstätte zu sein. Dieser Verein sei etwas Besonderes für ihn, schwärmt er. "Es ist wichtig, dass der FC Pipinsried die Landesliga hält. Das will ich den Spielern vermitteln", betont Baumgärtner, der einen Vertrag für eineinhalb Jahre unterzeichnet hat.

    Der FC Pipinsried hat in der Rückrunde in vier Spielen viermal verloren und rutschte mit seinen blutleeren Auftritten auf einen Abstiegsplatz. Mit Baumgärtner soll nun vieles anders, vor allem besser werden. Am 1. Februar startet der neue Spielertrainer mit seinem Team in die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde. Baumgärtner zur Seite steht dann mit Jürgen Schäfer zudem ein neuer Co-Trainer. Der 47-Jährige war bis Mittwoch noch Trainer beim Kreisklassisten Reichertshausen, bei dem er trotz seines fußballerisch eher gehobenen Alters ab und zu selbst noch mitkicken musste.

    Der Vorsitzende Höß hatte Vorgänger Marco Küntzel stets einen Co-Trainer verweigert, Baumgärtner bekommt nun einen. Bedingung sei dies nicht gewesen, betont Baumgärtner, aber es sei gut, jemanden zu haben, mit dem man sich austauschen könne. "Meine Aufgabe sehe ich darin, dass ich ihm (Baumgärtner) den Rücken frei halte", erklärt Schäfer. Wenn der künftige Co-Trainer über den FC Pipinsried redet, spricht er von "Herzensangelegenheit" und "familiärer Atmosphäre".

    Zweifelsohne denkt man beim kleinen Dorfverein nach der Verpflichtung Baumgärtners wieder positiv. Die herben Enttäuschungen vor der Winterpause haben ihre Spuren hinterlassen - auch bei den älteren Herrschaften, den Fans, die den Hößschen Worten auf den Holzbänken im Lampl lauschen. Der Vorsitzende verbreitet Aufbruchsstimmung. Wie lange die anhält, wird unmittelbar vom sportlichen Erfolg abhängen - Herzensangelegenheit hin oder her.

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