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Urteil: Eisbeutelwurf bleibt fast folgenlos

Urteil

Eisbeutelwurf bleibt fast folgenlos

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    Erst diente der Eisbeutel zur Schmerzlinderung, dann flog er auf den Boden und platzte. Dabei trafen Würfel den Schiedsrichter, der die Bezirksliga-Partie des FC Lauingen gegen den TSV Hollenbach daraufhin abbrach.  	Foto: Karl Aumiller
    Erst diente der Eisbeutel zur Schmerzlinderung, dann flog er auf den Boden und platzte. Dabei trafen Würfel den Schiedsrichter, der die Bezirksliga-Partie des FC Lauingen gegen den TSV Hollenbach daraufhin abbrach. Foto: Karl Aumiller

    Trainer Thomas Holzapfel hatte schon Schlimmes befürchtet, als die Partie der Fußball-Bezirksliga Nord zwischen seinem FC Lauingen und dem TSV Hollenbach in der 92. Minute abgebrochen wurde. Er rechnete mit einer Niederlage plus im schlimmsten Fall einem Punktabzug durch das Sportgericht. Doch nach der mündlichen Verhandlung vor dem schwäbischen Bezirks-Sportgericht kam es nun ganz anders. Das Spiel wird neu angesetzt – das hat das Sportgericht entschieden. Was in Lauingen für gute Laune sorgt, stößt in Hollenbach auf Unverständnis: „Wir werden das Ganze jetzt erst einmal sacken lassen und dann in aller Ruhe über eine Berufung gegen das Urteil nachdenken“, so TSV-Fußballabteilungsleiter Bernhard Fischer in einer ersten Stellungnahme zu die aus seiner Sicht seltsamen Urteilsfindung. Auf das haben die Beteiligten übrigens geschlagene zwei Monate gewartet.

    Die Lauinger waren am 11. September in ihrem Heimspiel kurz vor Schluss in Führung gegangen. Quasi mit der letzten Aktion des Spiels fuhren die Hollenbacher einen Konter. FCL-Keeper Tobias Fuchsluger verursachte einen Elfmeter und blieb verletzt am Boden liegen. Bei der Behandlung flog ein Eisbeutel, der den Schiedsrichter am Schienbein traf. Die entscheidende Frage dabei: War der Wurf des Lauinger Betreuers gezielt auf den Referee gerichtet? Diese Ansicht vertraten die Unparteiischen und brachen die Partie ab. Doch die Zeugenaussagen bestätigten dieses Bild nicht. „Bei Bewertung der verschiedenen Aussagen in der mündlichen Verhandlung kommt das Bezirks-Sportgericht Schwaben hingegen zur Überzeugung, dass der Betroffene nicht die Absicht hatte, den Schiedsrichter mit dem Eisbeutel körperlich zu attackieren“, lautet es im Urteilstext. Damit seien die Voraussetzungen für einen Spielabbruch letztlich nicht gegeben. Weshalb sich die Sportrichter in ihrem Urteil auch dem Plädoyer des anwesenden Verbandsanwalts Fritz Reisinger anschlossen und die Partie neu ansetzen lassen. Ganz ungeschoren kommt der Lauinger Betreuer aber nicht davon. Für sein Fehlverhalten verurteilte ihn das Sportgericht zu einer Geldstrafe von 300 Euro unter Vereinshaftung.

    Am Mittwoch gegen Mitternacht flatterte dem TSV Hollenbach per E-Mail-Postfach das vierseitige Gerichsurteil ins Haus. Der Aufsteiger aus dem Krebsbachtal nach Anlaufschwierigkeiten zu Beginn der Saison derzeit in blendender Verfassung, hatte nach den Vorfällen im Landkreis Dillingen eigentlich mit einer Wertung der Partie für den TSV gerechnet. Die Mannschaft muss am morgigen Samstag beim SV Wörnitzstein im Landkreis Donau-Ries antreten. (mit mika)

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