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Trainingsstart: Poker um Ebeling

Trainingsstart

Poker um Ebeling

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    Bleibt er oder geht er? Auf Stürmer Marcel Ebeling sind auch für andere Fußballvereine aufmerksam geworden. Heute Abend soll er zum Auftakttraining des TSV Aindling kommen – das ist zumindest der Informationsstand am Sonntag.
    Bleibt er oder geht er? Auf Stürmer Marcel Ebeling sind auch für andere Fußballvereine aufmerksam geworden. Heute Abend soll er zum Auftakttraining des TSV Aindling kommen – das ist zumindest der Informationsstand am Sonntag. Foto: Foto: Willi Baudrexl

    Aindling Dreizehn Tore für den TSV Aindling stehen auf seinem Bayernligakonto. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn andere Klubs auf Marcel Ebeling aufmerksam werden. Etwa der FC Ismaning, der mit seinen Treffern in die Regionalliga einziehen möchte. „Stand momentan“, erklärte Josef Kigle am Sonntagmittag, „wird er am Montag zum Training kommen.“ Die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde startet heute um 19 Uhr.

    „Das ist ein außergewöhnlicher Spieler“, versichert der Vorstand Spielbetrieb, „das ist ein Riesentalent.“ Er gibt aber auch zu bedenken: „Wir haben nichts zu verschenken.“ Wie immer, wenn ein Spieler aus einem Vertrag herausgeholt werden soll, geht es ums liebe Geld. Noch ein zweiter Spieler steht als möglicher Abgang zur Debatte. „Der würde uns im Frühjahr ohnehin nur zur Hälfte zur Verfügung stehen“, erklärt der Fußballchef, der in diesem Fall noch keinen Namen nennen möchte. Ansonsten ist nur klar, dass Ervin Okanovic sich verändert hat; er trägt nun das Trikot des SB DJK Rosenheim.

    Josef Kigle ist fest davon überzeugt, dass die Mannschaft bis zum Ende der Saison bei der Stange bleibt. Man habe mit jedem einzelnen Fußballer Gespräche geführt und dabei eine Lösung gefunden. „Sie sind uns sehr weit entgegengekommen“, sagt das Mitglied der Vereinsführung. Sprich: Die Kicker verzichten auf Geld, nachdem der Verein aufgrund der Razzia Ende November vor einer ungewissen Zukunft steht. Bei einer Versammlung am 9. Februar soll ausgelotet werden, wie die Zukunft aussehen soll (wir berichteten).

    „Ich bin nur Angestellter des Vereins“, betont Stefan Anderl. Doch dem Trainer ist auch klar, dass diese Debatten keineswegs spurlos an seinem Personal vorbeigehen werden: „Das beeinflusst den sportlichen Bereich ganz enorm. Da kommen dir Gedanken von Alaska bis Feuerland. Ich muss schauen, wie ich die Mannschaft hinkrieg’.“ Fünfmal die Woche wird er seine Leute in nächster Zeit sehen, inklusive der Testspiele. Um auf Kunstrasen zu trainieren, dazu fehlt das Geld. In ein Fitnessstudio wird man ebenfalls nicht gehen. Anderl: „Ich bin kein Fan davon, die sollen Fußball spielen.“ Er hofft nun darauf, dass man sich auf schneebedecktem Boden bewegen kann.

    Kommt die Rede auf Ebeling, werden bei Anderl Erinnerungen an den Sommer wach, als beim Trainingsstart wider Erwarten Christian Doll fehlte. Inzwischen hatte sich Ebeling (20) zu einem Torjäger par excellence entwickelt. Benedikt Neumann wird noch pausieren müssen, nachdem er sich einer Operation am Sprunggelenk unterzogen hat. Daneben besteht die Hoffnung, dass nach längeren Verletzungspausen Leute von Daniel Söllner und Aldin Medara wieder Anschluss finden. Dominik Koch, der noch in Rom studiert, wird erst Mitte Februar am Schüsselhauser Kreuz zurück erwartet.

    Eine Reihe junger Gesichter werden heute Abend auftauchen. Insgesamt elf Spieler aus der eigenen A-Jugend können im Sommer in den Bereich der Männer übernommen werden. Die meisten von ihnen werden das Auftakttraining mitmachen, in nächster Zeit werden sich diese Talente abwechseln. „Der Klaus Wünsch ist unglaublich kooperativ“, sagt Anderl über den Coach der A-Junioren: „Ich will ihm keine Spieler wegnehmen.“ Man hat bereits die Termine abgestimmt und dabei festgestellt, dass nur dreimal die Jugend zur gleichen Zeit im Einsatz ist wie die Männer. Das bedeutet: Verstärkt werden diese Talente in der Bayernliga zumindest auf der Bank sitzen.

    Der Vereinsspitze sind nach der Razzia die Hände gebunden

    Nach wie vor darf man am Lechrain das Wort Regionalliga in den Mund nehmen. Stefan Anderl (46) hält indes wenig davon: „Ich kann mir leider keinen Ferrari leisten.“ Er hätte es lieber gesehen, wenn man im Winter den Kader verstärkt hätte: „Das wäre ein Motivationsschub gewesen.“ In erster Linie wäre das ein Thema für die Vereinsspitze; der sind aber derzeit weitgehend die Hände gebunden, ehe abzusehen ist, welche Auswirkungen die Razzia für den TSV Aindling haben wird.

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