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Tennis: Angelique Kerber begeistert Tennis-Vereine in der Region

Tennis

Angelique Kerber begeistert Tennis-Vereine in der Region

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    Freude pur bei Tennis-Star Angelique Kerber nach ihrem ersten Grand-Slam-Sieg.
    Freude pur bei Tennis-Star Angelique Kerber nach ihrem ersten Grand-Slam-Sieg. Foto: Lukas Coch, dpa

    Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und ein toller Tennistriumph wird den Dornröschenschlaf dieser Sportart im Wittelsbacher Land nicht gleich beenden – oder doch? Die Aichacher Nachrichten hörten sich bei Vereinen in der Gegend um und vernahmen unterschiedliche Aussagen. Angelique Kerber, 28, aus Kiel, die mit ihrem Sieg in Melbourne für einen echten Paukenschlag in Australien sorgte, der im übertragenen Sinne von Down Under bis hierher zu hören war, meinte nach dem Erfolg über Serena Williams jedenfalls: „Ich hoffe, dass das Tennis in Deutschland jetzt wieder erwacht ist.“ Wolfgang Gerber, Sportwart beim BC Adelzhausen, zeigte sich mehr als nur angetan von diesem Ereignis: „Superklasse war das, das war nicht zu erwarten.“ Den BCA sieht er als Landverein an: „Vielleicht gibt es bei größeren Klubs einen Aufschwung, bei uns auf dem Dorf wird Tennis nicht so wahrgenommen, da ist mehr Fußball.“

    Beim TC Aichach fungiert Reiner Laske als Beisitzer im Vorstand: „Ich war von Serena Williams enttäuscht, wie viele Fehler sie gemacht hat. Das war man von ihr überhaupt nicht gewohnt. Das ist der Kerber zugutegekommen.“ Als vor rund drei Jahrzehnten Boris Becker und dann Steffi Graf den weißen Sport in Deutschland zu einer echten Blütezeit führten, da sei das noch ein elitärer Sport gewesen. Heute sei es laut Laske so, dass der Fußball alles dominiere: „Dann kommt lange nichts und dann vielleicht Handball und später Tennis.“ Dieser Sport sei nach wie vor teuer, gibt der Aichacher zu bedenken und verweist auf die Vereinsbeiträge und die Kosten für das Material. Sein Fazit: „Der Boom von damals lässt sich nicht wiederholen.“

    Fritz Schmidt, Abteilungsleiter im TSV Pöttmes, schwärmt von einer „grandiosen“ Leistung im Endspiel und hofft durchaus auf erfreuliche Konsequenzen für seinen Sport: „Endlich mal wieder ein Zugpferd im Tennis.“ Von ihm solle nun eine ähnliche Wirkung ausgehen wie früher von Becker und Graf. Schmidt beurteilt die Siegerin von Melbourne so: „Eigentlich hatte sie gar keine Chance, sie ging als Außenseiterin ins Finale. Sie hat ein tolles Spiel gezeigt, weil es ihr gelang, ihre Nerven im Zaum zu halten.“

    Mehr solcher Auftritte wie im fernen Australien erhofft sich Wolfgang Braunmüller, einen Grand-Slam-Sieg allein sieht der Vorsitzende der DJK Willprechtszell noch nicht als ausreichend an, um wieder einen Run auf die hiesigen Plätze auszulösen: „Ich gehe davon aus, dass das für das Tennis ein sehr guter Tag war.“ Er kann sich schon vorstellen, dass der eine oder andere dazu bewegt wird, nun auch selber das Racket zu schwingen. Auch für seinen Verein wäre es mehr als wünschenswert, wenn Buben und Mädchen verstärkt auf die Anlage an der Straße von Petersdorf nach Hohenried kämen: „Wir haben so gut wie keinen Nachwuchs im Verein.“ Mit Schnuppertraining hat man versucht, das Interesse bei den jungen Leuten zu wecken. Der Erfolg hielt sich in Grenzen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob es Angelique Kerber gelingt, dem Tennis in unserer Region neue Impulse zu vermitteln – nicht nur in der Gemeinde Petersdorf.

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