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Tanzsport: Igenhausener tanzt sich mit Partnerin zum Bayerischen Meistertitel

Tanzsport

Igenhausener tanzt sich mit Partnerin zum Bayerischen Meistertitel

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    Der Igenhausener Alexander Heise und die Augsburgerin Elisa-Francesca Büsch holten sich bei der bayerischen meisterschaft den Titel in der A-Klasse. Anderthalb Jahre hatten die beiden auf diesen Moment hingearbeitet.
    Der Igenhausener Alexander Heise und die Augsburgerin Elisa-Francesca Büsch holten sich bei der bayerischen meisterschaft den Titel in der A-Klasse. Anderthalb Jahre hatten die beiden auf diesen Moment hingearbeitet.

    Ausgerechnet bei ihrem letzten gemeinsamen Wettbewerb feierten der Igenhausener Alexander Heise und seine Tanzpartnerin Elisa-Francesca Büsch (Augsburg) ihren größten Erfolg. Das Duo vom TBS Bavaria Augsburg gewann bei den Bayerischen Tanzmeisterschaften in der Latein-Variante die Konkurrenz in der B-Klasse. Darauf hatten die beiden anderthalb Jahre hingearbeitet.

    Heise: „Wir waren beide sehr ehrgeizig und hatten in etwa das gleiche Niveau. Eine Trainerin meinte, dass wir gut zusammen passen würden. Sie hat recht behalten.“ Von Anfang an verstanden sich der 19-Jährige und die 17-Jährigen fast blind. Büsch: „Ich war gleich begeistert, wie gut er getanzt hat. Wir haben uns beide auch gleichermaßen gesteigert. Es bringt nichts, wenn einer deutlich besser tanzt, als der andere.“ Zum Tanzsport sind beide übrigens über einen Kurs in der Schule gekommen. „Ich habe mir gedacht, es kann nicht schaden. Vorher hatte ich mit Sport allgemein wenig am Hut“, gibt der Igenhausener zu. „Es hat mir gleich Spaß gemacht und ich habe gemerkt, dass ich Talent habe.“ Also meldete sich Heise in einer Augsburger Tanzschule an und traf einige Tanzabzeichen später auf seine Tanzpartnerin aus Göggingen. Talent allein reicht aber auch im Tanzsport nicht, sagt Alexander Heise: „Wir haben fünf bis sechs Mal pro Woche trainiert, zwei bis drei Stunden. Gerade am Anfang hat das sehr viel Zeit in Anspruch genommen.“

    Tanzsport: Das gehört bei Latein alles dazu

    Fünf verschiedene lateinamerikanische Tänze – Rumba, Jive, Cha-Cha-Cha, Samba, Paso Doble) zählen zum Repertoire des Duos. Heise: „Jeder Schritt muss sitzen. Außerdem kommt es auf die Mimik an. Das muss man ständig trainieren, bis alles sitzt.“ Außerdem spielt das Aussehen eine wichtige Rolle. So sehr, dass Elisa-Francesca Büsch vor den Turnieren rund zwei Stunden benötigt, um sich fertig zumachen: „Die Frisur ist schon aufwendig. Hinzu kommt noch das Kleid und nicht zu vergessen, das Schminken. Wer eine helle Haut hat wie ich, schminkt sich dunkler, lateinamerikanisch eben.“ Das sei sehr wichtig, ansonsten könne es sogar Punktabzüge geben. Trotz dieses enormen Aufwandes haben sich die beiden bewusst für den lateinamerikanischen Turniertanz entschieden. „Latein ist leidenschaftlicher und hat mehr Temperament. Es kommt auch mehr auf den Ausdruck an und man hat nicht immer die gleiche Haltung“, so Heise, der im ersten Semester Physik an der Universität Augsburg studiert und mittlerweile in der Fuggerstadt wohnt. Büsch ergänzt: „Auch die klassischen Gesellschaftstänze machen Spaß, aber es ist alles so ernst. Beim Latein kommt es auch mehr auf die Interaktion zwischen den Partnern an“, so die Abiturientin.

    Bayerischen Meisterschaft: Zittern bis zum Schluss

    Dafür musste das Paar aber umso intensiver üben. Die vielen Einheiten auf dem Parkett haben sich gelohnt. Stetig steigerten sie sich. Schon vor den Bayerischen Meisterschaften sprangen einige Podestplätze heraus. „Wir wussten, dass wir gewinnen können. Es war auch unser Ziel“, sagt Büsch und Heise ergänzt: „Aber man weiß nie, was passiert und wie gut die Konkurrenz ist.“ Bei den Bayerischen Meisterschaften war die Konkurrenz zwar stark, hatte gegen das Augsburger Duo aber keine Chance. Im Finale entschieden die beiden jeden einzelnen Tanz punktetechnisch für sich und siegten mit großem Vorsprung. Dadurch stiegen sie auf und dürfen künftig in der A-Klasse, der zweithöchsten Kategorie antreten. Dabei kamen die beiden bei der Siegerehrung fast mehr ins Schwitzen als auf dem Parkett: „Es war schlimm. Ein Platz nach dem anderen wurde vergeben. Du hoffst einfach, dass dein Name nicht aufgerufen wird, denn wer nicht erwähnt wird, ist der Sieger“, beschreibt Büsch den Moment des Triumphes: „Die Erleichterung war groß, als feststand, dass wir gewonnen haben. Ich habe einfach nur noch geweint vor Freude.“

    Obwohl auch ein bisschen Wehmut dabei war, denn es war ihr letzter gemeinsamer Auftritt. Heise: „Es war die Krönung.“ Warum sich die beiden trennen? Nicht weil sie sich nicht mehr verstehen, sondern weil die Zielsetzungen auseinandergehen. Heise: „Ich habe aufgrund meines Studiums nicht mehr so viel Zeit. Wenn du in der A-Klasse mithalten willst, musst du viel trainieren. Da ich das nicht mehr schaffe, ist es besser, wenn sie einen anderen Partner bekommt.“ Aufhören wird der 19-Jährige aber nicht. „Ich habe bereits eine neue Partnerin. Wir wollen auch einiges erreichen, nur auf einem anderen Niveau.“

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