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TSV Aindling: Razzia: Betriebsprüfung sorgt für Verdacht

TSV Aindling

Razzia: Betriebsprüfung sorgt für Verdacht

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    Mit einem Großaufgebot kontrollierten Zoll und Steuerfahndung am Mittwoch die Geschäftsstelle des TSV Aindling.
    Mit einem Großaufgebot kontrollierten Zoll und Steuerfahndung am Mittwoch die Geschäftsstelle des TSV Aindling. Foto: Foto: Matthias Becker

    Aindling Immer mehr Einzelheiten über die Razzia bei Vereinsvertretern des TSV Aindling treten fünf Tage nach dem Großeinsatz von Zoll und Steuerfahndung zutage. Wie berichtet wurden die Geschäftsstelle und neun weitere Objekte von aktuellen und ehemaligen Vorstandsmitgliedern durchsucht, Dokumente und Datenträger beschlagnahmt. Der Verdacht: Sozialversicherungsbetrug. Mittlerweile steht auch fest, woher der Verdacht gegen den Bayernligisten stammt.

    „Die Hinweise, die zu dieser Ermittlung führten, kommen aus einer Außenprüfung“, bestätigte Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg Matthias Nickolai. Gemeint ist damit wohl eine Betriebsprüfung, die im vergangenen Frühjahr vom Finanzamt durchgeführt wurde. In dieser sind wohl Ungereimtheiten aufgetreten, die nun zu der groß angelegten Razzia führten. „Wir können nur eingreifen, wenn Straftaten wahrscheinlich sind“, sagt Nickolai. Soll heißen: Ohne diese Prüfung wäre ein juristisches Vorgehen gegen den Verein nicht möglich gewesen. Denn nur wenn ein begründeter Verdacht bestünde, kann ein richterlicher Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbefehl ausgestellt werden. Andere Vereine müssten ohne konkrete Hinweise auf ein Fehlverhalten also nicht befürchten, dass morgen die Steuerfahndung vor ihrer Türe steht.

    Wie viele Personen bei der Razzia genau im Einsatz waren, konnte die Staatsanwaltschaft gestern nicht beziffern. Fest steht, dass zehn Objekte von den Ermittlern durchsucht wurden. „Keine epochal außergewöhnliche Zahl“, wie Nickolai sagt. Aber eben auch nichts Alltägliches. Zudem bekamen zeitgleich noch einige aktive und ehemalige Spieler des Fußballbayernligisten Besuch vom Zoll – am Arbeitsplatz. Für viele von ihnen eine übertriebene Maßnahme, die man auch anders hätte gestalten können. Zumal ihnen ja nichts vorgeworfen wird. Hier galt der Besuch lediglich der Aufnahme einer Zeugenaussage: „Wir mussten das zeitnah erledigen“, sagt Nickolai. „Nur so macht eine Aktion Sinn. Sonst ist die Gefahr, dass Beweismittel verloren gehen einfach zu groß.“

    BFV beobachtet die Vorkommnisse gespannt

    Nicht vorstellig wurde die Staatsanwaltschaft beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV). Dort liegen die Verträger der aktuellen Kicker des TSV: „Mir ist nichts von einer Nachfrage bekannt“, sagt Grit Labahn, Hauptabteilung Gesellschaft und Recht des BFV. Auch in München wird die Entwicklung genau verfolgt. Immerhin hat der Verband schon Erfahrungen mit Vereinen, bei denen die Steuerfahndung war. Zuletzt war dies der FSV Erlangen-Bruck. Der Bayernligist musste eine saftige Nachzahlung begleichen. Für Aindling würde das wohl das endgültige Aus bedeuten. Und genau dann würde der BFV wieder ins Spiel kommen: „Im Moment ist das eine reine Vereinsangelegenheit“, sagt Labahn. „Wir als Verband wären nur davon betroffen, wenn der Verein durch die Nachzahlung in die Insolvenz gehen müsste.“

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