Nach 18:55 Minuten kam Straßmeir ins Ziel, durchaus zufrieden mit dieser Zeit für die sechs Kilometer, die in fünf Runden durch die Innenstadt zu absolvieren waren: "Unter 19 wollte ich bleiben." Nur einmal hatte er hier ein Rennen verloren, 2001 gegen Stahl. Insgeheim wollte der Seriensieger eine noch bessere Zeit abliefern, nachdem er in diesem Jahr einen 5000 m-Lauf bei Dachau in 15:22 Minuten absolviert hatte: "Wenn Starke da sind, läuft man 18 einhalb."
Vier Stunden hatte Thomas Straßmeir nachmittags geschlafen, bereits nach der ersten Runde war klar: Niemand würde ihm hier das Wasser reichen. Über eine Minute Rückstand wies Christopher Greiner aus München als Zweiter auf, weitere 25 Sekunden später erreichte mit Georg Steinherr der Vorjahressieger das Ziel. Schnellste Frau war nach sechs Männern im Hauptfeld Claire Perrin, wie Greiner für die LG Stadtwerke München am Start. Sie benötigte 22:01 Minuten.
Straßmeir plant für Halbmarathon in
Seit geraumer Zeit spricht Thomas Straßmeir schon vom Kürzertreten; in Wirklichkeit aber muss die Konkurrenz nicht nur hierzulande damit rechnen, dass er ihr noch länger davonrennt. 2011 will er 3000 m in der Halle laufen und dann am Halbmarathon in Berlin teilnehmen - wie vor zehn Jahren: "Mit einer 70er-Zeit stehst du da in der ersten Reihe."
Auch an seinem Geburtstag war Bürgermeister Klaus Habermann präsent, verabschiedete sich aber nach dem Abfeuern des Startschusses zum Feiern. Die Temperaturen, die gestern Abend immer noch um die 30 Grad pendelten, stellten die Leichtathleten vor hohe Belastungen. Der Getränkestand neben dem Rathaus machte die Strapazen ein klein wenig erträglicher. Gegen 19 Uhr waren ein paar Wölkchen am Himmel aufgezogen, für eine spürbare Erleichterung aber konnten sie nicht sorgen.
Sicher hatte die Hitze auch zur Folge, dass die früheren Teilnehmerzahlen nicht erreicht werden konnten. "Zu uns kommt keiner", stöhnte LC-Chef Josef Lechner. Seine Veranstaltung überschnitt sich mit dem Stadtlauf in Pfaffenhofen. Insgesamt zählte man an die 200 Sportlerinnen und Sportler in den einzelnen Klassen. Lechner sichtlich gefrustet: "Das Interesse am Hauptlauf geht stetig zurück." Früher hatte man beinahe doppelt so viele Langstreckler gezählt.
Positiv zu sehen war in jedem Fall das Interesse beim Nachwuchs. Weil hier die Starterfelder größer als erwartet ausfielen, entschied sich der LC Aichach dazu, die Klassen einzeln starten zu lassen; sonst hätten sich gleich 50 junge Leute um den Sieg gestritten. Diese Entscheidung führte dazu, dass der Hauptlauf erst gegen 19.20 Uhr begann, 20 Minuten später als zunächst geplant. Der Nachwuchs konnte sich in puncto Ehrgeiz durchaus mit den Erwachsenen messen. Einige Male flossen Tränen, weil die Erwartungen nicht zu erfüllen waren. Oder weil Hitze und Kopfsteinpflaster zur Aufgabe zwangen.
Ergebnisse Die wichtigsten Ergebnisse des Stadtlaufs lesen Sie in unserer Ausgabe am Montag.
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