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Städtestaffel: „KeniasReserve“ läuft sich in Aichach schon mal ein

Städtestaffel

„KeniasReserve“ läuft sich in Aichach schon mal ein

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    „Kenias Reserve“ war bei der Städtestaffel von Friedberg nach Aichach am Start und belegte gleich Platz fünf. Das Team der sportbegeisterten Asylbewerber aus Unterwittelsbach wurde von Sebastian Oefele, 12, komplettiert. Karin und Josef Oefele hatten die fünf Männer aus Kenia, Senegal und Sierra Leone zum Mitmachen animiert.
    „Kenias Reserve“ war bei der Städtestaffel von Friedberg nach Aichach am Start und belegte gleich Platz fünf. Das Team der sportbegeisterten Asylbewerber aus Unterwittelsbach wurde von Sebastian Oefele, 12, komplettiert. Karin und Josef Oefele hatten die fünf Männer aus Kenia, Senegal und Sierra Leone zum Mitmachen animiert.

    Aichach-Friedberg Der Sieger stand eigentlich von vorneherein schon fest. Zu stark besetzt war das Team eins des LC Aichach bei der 15. Auflage der Städtestaffel Wittelsbacher- Land-Lauf, der am Samstag von Friedberg nach Aichach führte. Bereits nach wenigen Metern hatte Bruno Schumi im Rothenbergstadion die Führung übernommen. In Dasing betrug sie eine gute Minute, am Ende der 21 Kilometer langen Strecke waren es gar vier.

    „Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass Friedberg auch eine Staffel hat“, so Hubert Beck, der als Erster das Ziel erreichte. Es herrschte ein echter Mangel an Konkurrenz, die den Sieger hätte in Verlegenheit bringen können. Auch Eberhard Krug vom Verkehrsverein Friedberg hätte sich mehr Teilnehmer gewünscht: „Wir hatten schon 22, 23 Mannschaften. Es waren aber auch mal 13.“ Die Schwierigkeit liegt darin, dass ein Team aus sechs Sportlern bestehen muss. Schwach war einmal mehr auch das Interesse an den Straßenrändern. Die Zahl der Zuschauer war wohl insgesamt geringer als die der Mitarbeiter etwa vonseiten der Feuerwehren.

    Manfred Losinger schickte das Feld der 16 Mannschaften exakt um 17 Uhr Richtung Norden auf die Reise. Der Dritte Bürgermeister von Friedberg erinnerte daran, dass bei dieser Veranstaltung die Temperaturen jedes Mal hoch waren. Diesmal lagen sie knapp unter 30 Grad. „I’ schwitz’ ja jetzt scho’“, meinte Herta Bergmann, als sie in Dasing zwischen Kirche und Rathaus auf ihren Einsatz wartete.

    In Aichach begrüßte Bürgermeister Klaus Habermann die Schlussläufer, bei der Siegerehrung war später mit Rupert Reitberger auch ein Vertreter des Landrates vor Ort. Einen politischen Anstrich hatte dieses Staffelrennen in mehrfacher Hinsicht. So war mit Simone Strohmayr wieder eine SPD-Landtagsabgeordnete im Team der Roten Röcke im Einsatz.

    Einmalig bei diesem Wettbewerb war die Teilnahme von fünf jungen Männern mit dunkler Hautfarbe. Bei ihnen handelt es sich um fünf Asylbewerber, die sich den Namen „Kenias Reserveteam“ gaben. Das Sextett komplettierte Sebastian Oefele, zwölfjähriger Sohn von Josef und Karin Oefele, seit vielen Jahren bekannt als Größen in der Szene der Langstreckler. Auf Platz fünf kamen Abubacarr Camara, Moustapha Siop, Sebastian Oefele, Ibrahim Diop, Mamadou Fall und Pape Oumar Gueye Diop ins Ziel – durchaus beachtlich, wenn man weiß, dass bislang nur zwei von ihnen sich als Läufer versucht hatten.

    Klaus Habermann gratulierte ihnen zu diesem guten Abschneiden per Handschlag. Danach äußerte sich Josef Oefele, der die Englisch oder Französisch sprechenden Asylbewerber, die in Aichach-Unterwittelsbach leben, über die Beweggründe, warum er mit ihnen im Vorfeld trainiert hatte und warum er sie auf der Strecke eingewiesen hatte: „Wichtig ist, dass die Leute integriert werden, dass sie Ansprache haben, dass sie Kontakt finden. Damit soll man nicht erst dann anfangen, wenn sie Asyl kriegen.“

    Der jüngste Teilnehmer an dieser Staffel zählte gerade mal neun Lenze, sein Trikot wies ihn als Mitglied der Ringerabteilung im TSC Mering aus. „Ich hab’s gut gefunden“, erklärte Vinzenz Ernst.

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