Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Sportporträt: Der Spaßkletterer aus Wollomoos

Sportporträt

Der Spaßkletterer aus Wollomoos

    • |
    Jakob Lang aus Wollomoos ist aktueller Stadtmeister im Bouldern.
    Jakob Lang aus Wollomoos ist aktueller Stadtmeister im Bouldern. Foto: Florian Rußler

    Mountainbiken, Wandern oder Klettern – Jakob Lang aus Wollomoos (Markt Altomünster) liebt alle Sportarten, die mit Bergen zu tun haben. Wenn er von seinen Aktivitäten im Gebirge erzählt, lacht er und seine Augen funkeln. Dass Lang viel Sport treibt, sieht man an seinem trainierten Körper. „Ich bin halt robust gebaut“, drückt es der 27-Jährige aus.

    Wie viel Kraft in Lang steckt, zeigt sein starker Händedruck. „Die Fingerkraft habe ich mir beim Bouldern antrainiert“, erklärt Lang. Unter Bouldern versteht man das Klettern ohne Kletterseil und -gurt in Absprunghöhe. Für die Trendsportart hat sich Lang vor gut fünf Jahren begeistert. Damals wollte er eigentlich nur in den Deutschen Alpenverein (DAV) Aichach eintreten, weil er sich für Touren im Hochgebirge interessiert hatte. Irgendwie sei er dann beim Bouldern hängengeblieben, so Lang.

    Lang beherrscht den Trendsport Bouldern perfekt

    Wie gut er die Trendsportart mittlerweile beherrscht, bewies der Rettungsassistent bei den Kreis- und Stadtmeisterschaften Mitte April in Aichach. Mit 228 Punkten war Lang der erfolgreichste Punktesammler des Turniers und wurde deshalb mit deutlichem Vorsprung Stadt- und Kreismeister. „Solche Titel interessieren mich nicht. Ich brauche keine Stadtmeisterschaft, um herauszufinden, wer der Beste ist. Ich mache das nicht, damit ich mich Stadtmeister nennen darf, sondern weil es mir Spaß macht“, erklärt Lang.

    Der 27-Jährige will immer besser werden. Viermal pro Woche trainiert er in der Aichacher Kletterhalle. Das tut er nicht nur wegen des Sports, sondern auch, um seinen Kopf frei zu bekommen. Frei von den Ereignissen, die er als Rettungsassistent bei Einsätzen in München erlebt. Denn: „Bouldern bietet den perfekten Ausgleich zum Job“, sagt Lang. An der Boulderwand oder an einem Felsen werde er immer wieder vor ein neues Problem gestellt, dass er lösen müsse. Bleibt also keine Zeit, um sich über Dinge, die in der Arbeit passiert sind, Gedanken zu machen.

    Der Boulderer plant einen Urlaub im Himalaya

    Derzeit plant Lang seinen Sommerurlaub. Die Voraussetzungen für sein Reiseziel sind klar: „Dort muss es Berge oder zumindest Felsen zum Bouldern oder Klettern geben“, sagt der Aichacher Stadtmeister. Und weiter: „Wenn manche Leute sehen würden, wie ich Urlaub mache, würden sie es als Unurlaub bezeichnen.“ Er entspanne zwar auch ganz gerne am Strand, im Fokus seines Erholungsprogramms liege aber der Sport. Wo es in diesem Jahr hingeht, weiß Lang noch nicht genau. Zwei Favoriten hat er schon: „Wahrscheinlich in die Dolomiten und nach Teneriffa.“ Ob seine Boulder-Leidenschaft in fünf Jahren immer noch so groß ist? Lang hat dafür noch keine Antwort. Er sagt dazu nur: „Wenn mir etwas keinen Spaß mehr macht, höre ich damit auf und probiere einen neuen Sport aus.“ Das habe er mit Fußball, Mountainbiken und Taekwondo ganz genauso gemacht. Ein E-Bike wird Lang auf keinen Fall ausprobieren. Als er auf die elektrisch betriebenen Fahrräder zu sprechen kommt, wird der sonst so ruhige Lang auf einmal laut: „Wer körperliche Beschwerden hat, kann diese Dinger gerne fahren. Wer aber fit ist, soll trainieren.“ Sein Ärger kommt nicht von ungefähr. Beim Mountainbiken in den Bergen sei er schon oft von E-Bikes auf Anstiegen überholt worden, auf die er ein halbes Jahr trainiert hat. „Durch das E-Bike kommen Leute Berge hoch, die sie mit einem normalen Rad gar nicht hochkommen würden. Sie wissen gar nicht, wie gefährlich das werden kann“, erklärt Lang.

    Ähnlich kritisch sieht er den Bergsteigertourismus im Himalaya. Vorgefertigte Routen, feste Basislager und Sherpas, die einem das Gepäck bis zum Gipfel hinterhertragen – mit Bergsteigen habe das nichts zu tun, so Lang. Deshalb will er seinen Lebenstraum, einen 8000’er zu besteigen, noch auf herkömmliche Weise verwirklichen. Also ohne vorgegebene Strecke und ohne Sherpas.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden