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Sportporträt: Das Laufen hält Leni Bauer fit

Sportporträt

Das Laufen hält Leni Bauer fit

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    Langstreckenläuferin Leni Bauer denkt auch mit 71 Jahren noch lange nichts ans Aufhören. Vor 36 Jahren begann sie mit dem Laufen. Die Titelsammlung der gebürtigen Sielenbacherin ist beachtlich.
    Langstreckenläuferin Leni Bauer denkt auch mit 71 Jahren noch lange nichts ans Aufhören. Vor 36 Jahren begann sie mit dem Laufen. Die Titelsammlung der gebürtigen Sielenbacherin ist beachtlich. Foto: Horst Kramer

    Er läuft und läuft und läuft. Mit diesen Worten warb vor einigen Jahrzehnten ein Automobilhersteller aus dem Norden der Republik für ein Kultfahrzeug. Der Slogan trifft auch auf Leni Bauer zu. Die Langstreckenläuferin aus Aichach steht zwar bereits im achten Jahrzehnt ihres Lebens, dennoch ist sie noch regelmäßig unterwegs. Wobei verständlicherweise ihre Zeiten nicht mehr so schnell sind wie früher. Bei einem 5000-Meter-Lauf ist die 71-Jährige nun deutlich länger als 20 Minuten unterwegs, auf der doppelt so langen Strecke sind es über 50 Minuten.

    An ihrem 65. Geburtstag gratulierte ihr auch Josef Lechner, der Vorsitzende des LC Aichach, in dem sie Mitglied ist. Der fragte die Jubilarin: „Leni, wie lang’ laufst denn Du noch?“ Die Antwort kam prompt und fiel deutlich aus: „Bis i’ neifall’ in die Kiste.“ Dass sie eines Tages nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen wird, das ist ihr schon klar. Doch das soll nicht das Ende ihrer sportlichen Aktivitäten darstellen. Wie es scheint, bleibt sie auf diese Weise auch fit: „Ich hatte mal einen Bandscheibenvorfall, da bin ich drei Wochen in die Reha nach Augsburg gefahren. Mit Gymnastik ging das wieder weg.“ Meniskusprobleme wurden mit Spritzen behoben. Leni Bauer betont: „Ich brauch’ keinen Doktor.“ Ihren Sport würde sie jedem empfehlen: „Die jungen Leute wollen vom Laufen gar nichts wissen.“ Diese Erfahrungen mache sie selbst in ihrem Verein.

    Vor 36 Jahren fing sie damit an, sich sportlich zu betätigen. Ehemann Roman war gewissermaßen der Auslöser, weil er eine Laufgruppe trainierte: „Ein Jahr habe ich mit meinem Mann trainiert, dann habe ich den ersten Wettkampf in Wemding gemacht. Es waren zehn Kilometer über Wald und Wiese, 59 Minuten war ich unterwegs.“ Sogar an die längste olympische Strecke hat sich die gebürtige Sielenbacherin gewagt, sieben Mal lief sie einen Marathon, 1995 in Boston, in Kandel, Hamburg und Berlin ebenso. In Regensburg erzielte sie ihre beste Zeit mit 3:20 Stunden, nach wie vor ein beachtliches, ein wertvolles Resultat.

    Vom Marathon zur Berglaufweltmeisterin

    Die Titelsammlung der dreifachen Mutter ist umfangreich, nicht zuletzt aufgrund ihrer Vorliebe für Bergläufe. Bei den Europameisterschaften in Ungarn holte sie über die Distanz von 10000 Meter den Titel, über 5000 Meter wurde sie Zweite und über 1500 Meter Dritte. „Mit 65 habe ich am Berglauf in Kandel teilgenommen und wurde Deutsche Meisterin, das war sehr schön.“ Fünf, sechs Mal pro Woche trainiert sie nach wie vor bis zu einer Stunde, am besten gleich am Morgen: „Dann hab’ ich meine Ruhe.“ Um 18 Uhr will sie jetzt nicht mehr in Laufschuhen unterwegs sein: „Das mag ich nicht, da ist es finster.“ Als sportlich erweist sich die zierliche Dame auch dann, wenn es ums Einkaufen geht. Diese Aufgabe erledigt sie stets mit dem Fahrrad, auch bei Schnee und Wind. Dafür könne man sich ja mit entsprechender Kleidung rüsten.

    Gibt es für Leni Bauer, deren Vornamen offiziell Magdalena lautet, eine Obergrenze, an der sie dem Laufen ade sagen wird? Kein Thema für sie: „Wenn es mir keinen Spaß machen würde, würde ich es nicht machen.“ Wenn die Aichacher Handballer Heimspiele bestreiten, sieht man sie regelmäßig zusammen mit ihrem Ehemann auf der Tribüne, ebenso, wenn der FC Pipinsried Zuhause um Punkte in der Fußball-Bayernliga kämpft. Ihr Herz schlägt auch für den FC Bayern München, aber nicht für den derzeitigen Trainer Carlo Ancelotti. „Der hat keine Ausstrahlung“, sagt sie.

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