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Sportporträt: Benjamin Durner hängt sich für die Bundesliga rein

Sportporträt

Benjamin Durner hängt sich für die Bundesliga rein

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    Benjamin Durner im Einsatz: Der 24-jährige startet für den TV Prittriching und gibt dort auch als Trainer sein Können und Wissen weiter.
    Benjamin Durner im Einsatz: Der 24-jährige startet für den TV Prittriching und gibt dort auch als Trainer sein Können und Wissen weiter. Foto: Michael Sturm

    Benjamin Durner ist Turner aus Leidenschaft, nicht einmal Verletzungen wie Bänderrisse am Sprunggelenk, ein Meniskusriss im rechten Knie oder eine ausgekugelte Schulter hindern ihn daran, seinem Lieblingssport nachzugehen. Der 24-jährige Versicherungskaufmann, der für den TV Prittriching (Kreis Landsberg) an den Start geht, kann von daher auch sehr gut nachvollziehen, was in Olympiateilnehmer Andreas Toba im Sommer vorgegangen sein muss, der sich trotz Kreuzbandriss unter Schmerzen aufraffte und seine Mannschaft am Pauschenpferd weiter unterstützte.

    In dieser Sportart liege so viel Komplexität, so viel Körpergefühl und Kraft, dass sich Durner bis heute nicht vorstellen könne, darauf zu verzichten. Durch seine Mutter sei er zum Turnen gekommen, erzählt er. Das war vor gut 16 Jahren. Schnell habe er gemerkt, dass nicht das Fußballspielen, das er zuvor ausprobiert hatte, seine bevorzugte Sportart sei. Beim Bodenturnen, am Pauschenpferd, an den Ringen, am Barren oder Reck ist der mit 1,79 Meter sehr große Turner zu Hause. Drei bis vier Mal pro Woche trainiert er: „Das Training ist sehr wichtig, denn unser Mannschaftsziel ist der Aufstieg in die Regionalliga.“ Diesen nämlich haben er und seine Mannschaftskollegen zuletzt knapp verpasst. Und Durner selbst hat ein noch höheres Ziel im Visier: „Einmal in der Bundesliga turnen, das wäre toll.“

    Er selbst bezeichnet sich als ehrgeizigen Menschen, der aber mit Niederlagen durchaus umgehen könne. Viel zu gut weiß Durner, wie steinig der Weg für einen Turner ist. „Da ist hartes Training gefragt, viel Geduld und Durchhaltevermögen“, weiß der 24-Jährige aus eigener Erfahrung. Dass es sich aber durchaus lohnt, bei der Stange zu bleiben, das versucht Durner dem Nachwuchs nahezubringen. Als Prittrichinger Trainer gibt er sein Wissen zweimal pro Woche an die acht- bis 13-jährigen Jung-Turner weiter. „Das macht mir sehr viel Spaß und meinen Jungs auch.“ Dass es ein paar körperliche Voraussetzungen braucht, um einigermaßen erfolgreich turnen zu können, weiß Benjamin Durner auch. „Kräftiger Körperbau und eine gewisse Beweglichkeit sowie gutes Vorstellungsvermögen für Bewegungsabläufe sollten gegeben sein“, sagt er, sonst könne das härteste Training auf Dauer nicht zum Erfolg führen. Bei ihm scheinen diese Grundvoraussetzungen in jedem Fall gegeben zu sein, denn nur dann lässt sich ein Einzelsieg in der Bayernliga erringen. Das war Benjamin Durners bislang größter Triumph und Lohn für jahrelange harte Arbeit. Mit der Mannschaft erreichte Durner auch noch den zweiten Platz. Die Faszination Kunstturnen, die er für sich selbst entdeckt hat, liege in erster Linie darin, dass „der Sport nie langweilig wird und man immer neue Elemente dazulernen kann“. Jede Faser des Körpers werde beim Turnen eingesetzt. Drehungen, Sprünge, Kraft- und Flugelemente würden miteinander vereint.

    Überhaupt spielt Sport im Leben des 24-Jährigen eine große Rolle. „Ich bin offen für alles mögliche an Sportarten“, antwortet er auf die Frage, welche Hobbys er denn ausübt. Joggen, Hockey spielen, Bouldern oder auch mal ein Tennismatch sind seine Ausgleichsaktivitäten. Und natürlich Freunde treffen und gemeinsam etwas unternehmen.

    Wenn möglich, verfolgt Durner gerne Turn-Wettkämpfe vor dem Bildschirm. „Im Fernsehen kommt da ja leider selten was, da müssen wir oft auf Live-Streams zurückgreifen.“ Gleichzeitig freut er sich, dass seine Sportart durch die Wahl von Fabian Hambüchen zum Sportler des Jahres 2016 vielleicht ein bisschen Aufwind bekommt und in der Öffentlichkeit auf größeres Interesse stößt.

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