Aichach Es war zum 36. Mal, dass der Landkreis Aichach-Friedberg herausragende Sportlerinnen und Sportler ehrte. Da fällt es nicht gerade leicht, einen Abend vorzubereiten, der was wirklich Besonderes zu bieten hat. Am Dienstag aber gelang das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Stefan Bradl hat viele Termine in seinem Kalender. Die Ehrung für das Jahr 2011 hatte man eigens so gelegt, dass der Moto-2-Weltmeister auch Zeit hatte dafür. Der Motorradrennfahrer aus Zahling in der Gemeinde Obergriesbach war mit seinen Eltern in die Halle des TSV Aichach gekommen und betätigte sich dort in einer Rolle, die er nicht jeden Tag ausfüllt. Er gratulierte den jungen Sportlerinnen und Sportlern. Dabei wurde er von einer Weltmeisterin unterstützt, von Carmen Schneider, einer zwölfjährigen Trampolinturnerin vom TSV Friedberg, die bei der WM in ihrer Altersklasse Gold und Silber errang.
Bemerkenswert war auch, dass ein behinderter junger Mann aus Petersdorf ausgezeichnet wurde. Stephan Mägele wurde deutscher Meister mit den Munich Animals vom TSV Fürstenried im Elektro-Rollstuhl-Hockey. Nachdem er die Medaille in Gold entgegennehmen durfte, holte er sich wie so manch anderer Besucher auch ein Autogramm von Stefan Bradl ab, der seine Karte mit einer persönlichen Widmung versah.
Und nicht zuletzt wurde auch eine Frau ausgezeichnet, die seit 21 Jahren an der Spitze des BLSV-Kreises 11 (Aichach-Friedberg) steht und daher einmal mehr intensiv mit der Vorbereitung dieser Veranstaltung zu tun hatte. Brigitte Laske aus Aichach erhielt für dieses lange Engagement die Medaille in Silber und durfte daraufhin Glückwünsche von den Kommunalpolitikern entgegennehmen, die in großer Zahl gekommen waren.
Landrat Christian Knauer zeigte sich in seiner Begrüßung beeindruckt davon, in wie vielen Disziplinen der Landkreis erfolgreiche Sportler vorzuweisen hat: „Dem Kreistag ist die wichtige Rolle des Sports insbesondere für die Jugendarbeit bewusst. Deshalb haben wir die Sportförderung im Haushalt des Landkreises in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht und liegen derzeit bei 145000 Euro.“ Dazu kommen noch weitere 13000 Euro für verschiedene Anlässe.
Von einem besonderen Jahr 2011 für den Landkreis sprach Brigitte Laske. Sir Winston Churchill werde nachgesagt, er habe „No sports“ zu seiner Maxime gemacht. Die Vorsitzende des BLSV-Kreises zweifelte die Aussage in dieser Form an und stellte stattdessen ein anderes Wort dieses Mannes heraus: „Keine Stunde, die man mit Sport verbringt, ist verloren.“ Die zu ehrenden Sportler nannte sie herausragende Botschafter des Wittelsbacher Landes.
Für die Stadt Aichach sprach Renate Magoley. „Da wird man ganz ehrfürchtig“, meinte die Zweite Bürgermeisterin, „wenn man sieht, wie viele Meister hier sind.“ Sie sprach nicht nur von Botschaftern, sondern auch von Vorbildern. Sport und Bewegung seien die wichtigsten Säulen unserer Gesundheit.
Stefan Bradl, von Brigitte Laske interviewt, versicherte, dass er nach dem Aufstieg in die höchste Klasse des Motorradsports nicht gleich wieder mit Toprängen rechne: „Wenn ich nur Neunter bin, ist das trotzdem völlig in Ordnung. Ich hoffe, dass ich am Ende der Saison unter den Top Ten bin, dann gibt es ein bisschen Bonusgeld.“ Ende Mai muss der Zahlinger kurz nach San Francisco jetten, weil er die Strecke in Laguna Seca noch nicht kennt.
Welche Anforderungen muss man erfüllen, um auf dem Trampolin Schlagzeilen zu machen? Carmen Schneider brachte es auf den Nenner: „Dass man es schön macht, dass man es recht schwierig macht und möglichst sicher – alles gleichzeitig.“
Die Crazy-Oak-Big-Band spielte auf an diesem Ehrungsabend. Beachtung fand auch eine Tanzeinlage von Schülern des Deutschherren-Gymnasiums in Aichach.