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Sportakrobatik: Mit Eleganz und Harmonie zum Titel

Sportakrobatik

Mit Eleganz und Harmonie zum Titel

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    Küsschen, Küsschen – Nina Seebacher holt sich hier eine kleine Belohnung und Anerkennung von Marlene Langenmayr ab, daneben strahlt Alexandra Hesse. Die drei Friedbergerinnen durften sich zu Recht freuen, wurden sie doch deutsche Vizemeisterinnen.
    Küsschen, Küsschen – Nina Seebacher holt sich hier eine kleine Belohnung und Anerkennung von Marlene Langenmayr ab, daneben strahlt Alexandra Hesse. Die drei Friedbergerinnen durften sich zu Recht freuen, wurden sie doch deutsche Vizemeisterinnen. Foto: Peter Kleist

    Bunte Kostüme mit Glitzersteinchen, die Haare zum Dutt frisiert, akkurat und ausdrucksstark geschminkt – schon optisch zeigten sich die Sportakrobatinnen aus ganz Deutschland in der Halle des TSV Friedberg dem Publikum von ihrer besten Seite. Dazu wurden Hebefiguren präsentiert, bei denen so manch einem der zahlreichen Besucher schon beim Zuschauen fast schwindlig wurde, zudem begeisterten die Turnerinnen mit Salti und Schrauben und gewagten Sprungkombinationen.

    Bereits zum zweiten Mal richtete der TSV die deutsche Jugendmeisterschaft der Sportakrobatik aus. Die Sportlerinnen mussten sich bei den Wettkämpfen von etwa 30 Kampfrichtern kritisch beäugen und bewerten lassen. Mit drei Formationen war der gastgebende TSV Friedberg am Start – darunter auch ein Duo, das eigentlich schon auf ein anderes Event fixiert ist: auf die Europameisterschaft. Für Nicole Boxler und Sophie Kirschner war dieser Wettkampf ein vergleichsweise kleiner. Das Duo trat bereits bei der Weltmeisterschaft der Sportakrobaten 2016 in China an. „Wenn wir die deutschen Titelkämpfe nicht ausgerichtet hätten, wären die beiden gar nicht gestartet, woanders hingefahren wären wir für die Meisterschaften nicht“, erklärte Trainerin Nina Wente. Trotz all ihrer Erfahrung waren die beiden vor ihrem Auftritt aufgeregt. „Es ist schon noch einmal etwas ganz anderes, wenn man bekannte Gesichter im Publikum sieht und eben der Gastgeber ist“, erklären die beiden. Sie gehören schon zu den alten Hasen in der Sportakrobatik. Die 15 Jahre alte Nicole und ihre elfjährige Partnerin Sophie lieben neue Herausforderungen und turnen deshalb auch schon in einer höheren Leistungsklasse. Den Auftritt in Friedberg – auf den sie nur eine Woche gezielt hintrainiert hatten – krönten sie mit einem souveränen Sieg. Sie lagen in allen Bereichen – Dynamik, Balance und Kombination – klar vor der Konkurrenz und siegten mit 81,520 Punkten.

    Neben dem Duo traten vom TSV Friedberg noch zwei weitere Teams an – die Trios Alexandra Hesse, Marlene Langenmayr, Nina Seebacher sowie Laura Kirschner, Lucia Gaag und Emilie Brauchle. Während Alexandra und Nina kaum mit Nervosität zu kämpfen hatten, war Marlene schon sehr aufgeregt. „Natürlich bin ich nervös, schließlich schaut heute ja auch der Bundestrainer zu, und wir wollen uns als Gastgeber von unserer besten Seite zeigen“, meinte sie.

    Auch das gelang den Dreien, die nach einem dritten Platz in der Kategorie Dynamik und Rang zwei in Balance letzten Endes mit 74,660 Punkten deutsche Vizemeister bei den Gruppen der Damen wurden. Unter dem Motto „Dschungel“ traten Laura Kirschner, Lucia Gaag und Emilie Brauchle an. Passend dazu ihre Musik und das Kostüm mit Leopardenmuster und Blätteroptik. Die drei starten eigentlich in der Schülerklasse, dürfen aber altersbedingt ab diesem Jahr schon bei der Jugend mitturnen. Besonders der Salto in ihrer Choreografie ist schwierig. „Damit der Salto gelingt, braucht man die richtige Technik und genügend Körperspannung, sodass man wieder gut landet“, weiß Lucia Gaag. Die 13-Jährige ist schon seit sieben Jahren begeisterte Sportakrobatin. Ihr Ziel gemeinsam mit den beiden anderen Akrobatinnen ist es, 2018 an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Doch gerade der Salto machte diesmal Schwierigkeiten. „Bei den Schülern darf man einen Flickflack machen, hier muss es der Salto sein“, erklärt Trainerin Nina Wente.

    Für die Mädchen ist es normal, dass sie viermal pro Woche für mehrere Stunden trainieren. Rund ein bis zwei Wochen vor dem Wettkampf bereiten sie sich intensiv vor. Der Weg zum Motto und zur Choreografie ist dabei schon länger, sagt Trainerin Nina Wente. Alles fängt mit der Musik an. Sie sucht die passende Grundlage und schneidet dann alles zusammen. Anschließend kommt die Choreografie. „Es muss auf jeden Fall auf die Akrobatinnen angepasst sein“, meint Wente. Sie selbst war gemeinsam mit ihrem Trainerstab vor der Meisterschaft und auch an den zwei Wettkampftagen mindestens genauso aufgeregt wie ihre Schützlinge. „Ich gehöre genauso dazu, nur stehe ich eben nicht mit vor den Kampfrichtern auf der Matte, sondern im Hintergrund“, lacht sie. Alles in allem war sie aber bereits am ersten Tag sehr zufrieden mit ihren Akrobatinnen – und die Laune war am zweiten mindestens genauso gut.

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