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Spieler sehen Rot

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    Turbulent ging es in der Bayern- und Landesliga zu. Beim TSV Aindling (Bild oben in Weiß) erwiesen sich die Rosenheimer als schlechter Verlierer. Zwei Spieler sahen die Rote Karte. Für Affing tat es doppelt weh (Bild unten in Weiß Lukas Schmitt): Erst musste Nils Koloseike mit Rot vom Platz, dann verlor der Landesligist 1:3 in Pullach. Erfolgreich war dagegen der FC Pipinsried (Mitte in Gelb Christian Adrianowytsch) gegen den FC Gundelfingen. Fotos: Baudrexl, Rychly, Ruprecht
    Turbulent ging es in der Bayern- und Landesliga zu. Beim TSV Aindling (Bild oben in Weiß) erwiesen sich die Rosenheimer als schlechter Verlierer. Zwei Spieler sahen die Rote Karte. Für Affing tat es doppelt weh (Bild unten in Weiß Lukas Schmitt): Erst musste Nils Koloseike mit Rot vom Platz, dann verlor der Landesligist 1:3 in Pullach. Erfolgreich war dagegen der FC Pipinsried (Mitte in Gelb Christian Adrianowytsch) gegen den FC Gundelfingen. Fotos: Baudrexl, Rychly, Ruprecht

    Von Johann Eibl und

    "Ein Stück weit überraschend" nennt Trainer Manfred Paula die Rückkehr des verlorenen Fußballsohnes. Über die Gründe für den Sinneswandel des 20-jährigen Stürmers kann er nur spekulieren, Paula will Yaz rein sportlich bewerten: "Er hat in Rosenheim sofort Tempo gebracht." Doch er hat ihm auch klargemacht: "Die Verhaltensweise war nicht in Ordnung." Ist der Angreifer fit? "Nein", sagt Paula: "Der ist topfit. Der hat sechs Wochen bei einem türkischen Zweitligisten mittrainiert." Vielleicht hat sich Yaz dann an seinen Vertrag in Aindling erinnert, als es mit einem Transfer in seine Heimat nicht klappte.

    Nun ist wahrscheinlich, dass der Aindlinger Angriff wie im Frühjahr aus Christian Doll und Esat Yaz besteht. Michael Dietl muss nach seinem Platzverweis erst mal zuschauen. "War eine Konzessionsentscheidung", sagt Paula dazu, nachdem der Schiri vorher zwei Rosenheimer ausgeschlossen hatte. Die Gastgeber erwiesen sich insgesamt als schlechte Verlierer: Im Kabinengang wurde Aindlings Michael Zerle angegangen und am Arm verletzt, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel buhten Fans Gästetrainer Paula aus. "Da waren einige Dinge weit unter der Gürtellinie", so Paula. Ob Sergej Scheifel im Heimspiel am Freitag um 19.30 Uhr gegen Heimstetten parat steht, muss man abwarten. Bei der Heimfahrt konnte er nicht mehr auftreten: er bekam einen Schlag aufs linke Sprunggelenk und erlitt eine Hüftprellung.

    Kurz vor dem Spiel in Rosenheim kam Phillip Eweka zum Trainer und erklärte, dass er einen Einsatz für zu riskant erachte. "Absolut korrekt" nannte Paula diese Vorgehensweise: "So stelle ich mir das vor." Auf Qemajl Beqiri verzichtete er, um für die Standardsituationen der Oberbayern besser gerüstet zu sein. So kam Michael Fischer ins Team, der seine Sache gut machte.

    Paula hat ungefähr die Hälfte der 18 Bayernligateams gesehen: "Das Niveau ist besser geworden. Im letzten Jahr hatten die fünf Absteiger kein Bayernliganiveau." Von seiner positiven Bewertung nahm er die Partie in Rosenheim aus: "Ein ätzendes Fußballspiel." Mit neun Punkten aus den ersten sechs Partien liegen die Aindlinger im Soll. Andere Klubs, die weniger gut dastehen, reagierten auf ihre Weise. Bayern Hof hat mit Harald Fleischer einen Kicker aus Bamberg engagiert, Buchbach den 42-jährigen Torhüter Thomas Penkner reaktiviert und der FC Ingolstadt 2 setzte beim 3:0 gegen Regensburg drei Zweitligaspieler ein.

    Auch beim FC Affing tut sich personell etwas. Abwehrspieler Nils Koloseike sah gegen den SV Pullach (1:3) die Rote Karte, Tobias Meisl zieht es in Kürze für ein halbes Jahr nach Australien und dann gibt es da noch viele verletzte Spieler. Weil der Kader derart ausgedünnt ist, musste der Landesligist reagieren und ist beim TSV Aindling fündig geworden: Abwehrspieler Michael Neher soll die Affinger weiterbringen, der Vertrag des 19-Jährigen beim Bayernligisten wurde aufgelöst. Neher soll die Defensive verstärken. Dort haben die Affinger ihre größten Probleme. Neun Gegentore in zwei Spielen sind für Trainer Stefan Tutschka zu viel. "Wir spielen momentan einfach schlecht", sagt er. Zu viel mit dem Ball gedribbelt, schwaches Passspiel. Die Affinger produzieren schlichtweg zu viele Fehler und haben deshalb erst einmal in dieser Saison gewonnen.

    Fünf Punkte sind nicht viel und so steckt der FCA im unteren Drittel der Liga fest. "Wir werden deshalb jetzt nicht in Panik verfallen", so Tutschka, der aber gesteht: "Ich mache mir schon meine Gedanken." Einer dieser Gedanken könnte noch ein Neuzugang sein. Einen Spieler mit "gutem Landesliga-Niveau" würde Tutschka gerne noch holen.

    Entwarnung herrscht beim FC Pipinsried, nachdem die Pflichtaufgabe gegen den FC Gundelfingen (5:1) erledigt wurde. Am Mittwoch (18.15 Uhr) folgt die Kür gegen den Zweitligisten TSV 1860 München. Der FC Gundelfingen wird es in dieser Verfassung schwer haben, die Landesliga zu halten. Der Vorsitzende Konrad Höß und sein Spielertrainer Marco Küntzel sind mit dem Ergebnis zufrieden. Höß wäre aber nicht Höß, wenn er nicht doch ein wenig granteln würde: "Wir haben jetzt sieben Punkte. Das ist erst mal positiv. Aber wir hätten zehn Punkte haben müssen." Höß trauert noch den Spielen gegen Unterföhring (1:1) und Thannhausen (2:3) nach. Jenseits von "gut und böse" sei derzeit sein Torjäger der vergangenen Saison, Michael Holzhammer. Höß: "Wir schießen bei unseren Chancen viel zu wenig Tore." Außerdem gefalle ihm die Absicherung nach hinten ganz und gar nicht. Dies sieht Spielertrainer Marco Küntzel zwar ähnlich. Aber: "Ich bin ein Anhänger des Offensivfußballs und wir wollen den Zuschauern etwas bieten."

    In der Bezirksoberliga ist der BC Aichach mit zwei Siegen (2:0 in Langenmosen und 2:0 in Oberhausen) in die Saison gestartet. In beiden Spielen war nach sicherer Führung eher Ergebnisverwaltung angesagt. Dazu Trainer Martin Schreier: "Du kriegst bei 2:0 ebenso drei Punkte wie bei einem 8:1." Zuletzt im Rosenaustadion "hätten wir natürlich auf ein 3:0 ausgehen können". Das erste Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Sonthofen werde da schon eher richtungsweisend für die kommenden Wochen sein. Schreier: "Da werden wir sicher stärker gefordert."

    Vor Sonthofen trifft der BC Aichach am Mittwoch auf die DJK Lechhausen. Im Toto-Pokal-Halbfinale des Kreises Augsburg gastiert der Bezirksoberligist beim Bezirksligisten. Trotz der eher negativen Erfahrungen aus dem Spiel in Langweid-Foret (4:2 nach Elfmeterschießen) will Schreier wieder "auf den einen oder anderen Spieler zurückgreifen, der zuletzt nicht erste Wahl war". (mit joga)

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