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Fußball: So geht es Christoph Daferner im Breisgau

Fußball

So geht es Christoph Daferner im Breisgau

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    Derzeit läuft es richtig rund für Christoph Daferner. Der Immendorfer wechselte im Sommer zum SC Freiburg und gehört beim U23-Team zu den Leistungsträgern. Der 19-Jährige spricht im Interview über sein turbulentes Jahr, Sturm-Kollege Nils Petersen und seine Ziele für 2018.
    Derzeit läuft es richtig rund für Christoph Daferner. Der Immendorfer wechselte im Sommer zum SC Freiburg und gehört beim U23-Team zu den Leistungsträgern. Der 19-Jährige spricht im Interview über sein turbulentes Jahr, Sturm-Kollege Nils Petersen und seine Ziele für 2018. Foto: Peter Seeger

    Christoph Daferner aus dem Pöttmeser Ortsteil Immendorf wechselte im Sommer vom TSV 1860 München zum SC Freiburg. Dort schoss er für die Zweite in 19 Regionalliga-Partien sieben Treffer. Für einen Einsatz bei den Profis hat es bislang noch nicht gereicht. Dafür gab er im November sein Comeback in der U20 Nationalmanschaft, obwohl er nach einem Kreuzbandriss rund neun Monate ausgefallen war. Im Freundschaftsspiel gegen Italien wurde der 1,87 Meter große Mittelstürmer für 16 Minuten eingewechselt. Im Gespräch mit den Aichacher Nachrichten erzählt der 19-Jährige von seinem turbulenten Jahr.

    Herr Daferner, so kurz vor Weihnachten, was steht bei Ihnen auf dem Wunschzettel?

    Christoph Daferner: Natürlich der Erfolg mit der Mannschaft. Vor allem aber wünsche ich mir ein verletzungsfreies Jahr.

    Nicht ohne Grund. Wie schwierig war es, nach ihrer schweren Verletzung im August 2016 zurückzukommen?

    Daferner: Das war keine leichte Zeit. Anders als auf dem Feld ist man in der Reha Einzelkämpfer. Ich habe es vermisst, mit den Jungs zu trainieren. Man hat zwar seinen Ansprechpartner, aber man ist schon etwas weg vom Team. Ich habe die Spiele verfolgt und nur daran gedacht, wie schön es wäre, jetzt auf dem Feld zu stehen.

    Haben Sie sich in solchen Momenten Gedanken um die Zukunft gemacht?

    Daferner: Ich hatte das Gefühl, dass andere Spieler mich überholen. Im Nachhinein war das aber nicht so. In der Reha kann man auch an sich arbeiten und Positives daraus ziehen. Ich genieße es, wieder Fußball zu spielen. Die Verletzung ist für mich längst abgehakt. Ich möchte lieber über andere Dinge sprechen und nach vorne schauen.

    Christoph Daferner: Sein Höhepunkt 2017

    Kein Problem. Fangen wir mit dem Höhepunkt an, Ihrer Rückkehr in die Jugendnationalmannschaft. Kam das überraschend?

    Daferner: Frank Kramer (DFB-Trainer, Anm. d. Red.) hatte mich schon im Oktober angerufen und gefragt, wie es mir geht. Ich wusste, dass sie mich auf dem Zettel haben. Man hofft natürlich, dabei zu sein. Ich wäre aber nicht enttäuscht gewesen, wenn es nicht geklappt hätte.

    Wie wichtig war die Nominierung?

    Daferner: Auch wenn ich nicht viel gespielt habe, so habe ich mich unheimlich gefreut, dabei zu sein. Man kann richtig viel lernen. Es ist immer etwas Besonderes, für Deutschland zu spielen, vor allem mit meiner Vorgeschichte.

    Die Nominierung haben Sie Ihren Leistungen in Freiburg zu verdanken. Sie haben 19 von 21 Spielen gemacht. Auch durch Ihre Tore steht der SC auf Platz vier der Regionalliga Südwest. Warum läuft es so gut?

    Daferner: Ich bin ja nicht grundlos zum SC gewechselt. Ich dachte mir, dass die Freiburger Art, Fußball zuspielen, gut zu mir passen könnte. Wir haben eine gute Mannschaft und ich bin nach einer anstrengenden Vorbereitung so fit wie noch nie. Die Mischung aus spielerischen, kämpferischen und läuferischen Elementen ist optimal.

    Im Sommer tauschte Christoph Daferner sein Löwen-Trikot ein.
    Im Sommer tauschte Christoph Daferner sein Löwen-Trikot ein.

    Aber Freiburg ist nicht München, auch weil die Heimat nun deutlich weiter weg ist ...

    Daferner: ...rund 370 Kilometer sind es bis Immendorf. Ein bis zwei Mal pro Monat komme ich nach Hause. Es ist eine aufregende Zeit für mich. Ich habe zwar in München auch schon alleine gewohnt, so fernab der Heimat in einer fremden Stadt, ist dann doch etwas anderes.

    Wie kommen Sie in Freiburg zurecht?

    Daferner: Man macht sich im Vorfeld natürlich seine Gedanken, aber das war gar kein Problem. Ich wurde richtig gut aufgenommen und habe mich gleich sehr wohl gefühlt. Freiburg ist auch eine sehr schöne Gegend.

    Und wie läuft es mit der „Sprache“?

    Daferner: (lacht) Eigentlich spreche ich ja Hochdeutsch. Aber wenn einer badisch redet und der andere schwäbisch, dann konter ich auch schon einmal in schönem Bayerisch. Wenn die unterschiedlichen Dialekte aufeinandertreffen, ist es eigentlich immer ganz lustig.

    Apropos lustig. Sie haben schon bei den Profis unter Kult-Trainer Christian Streich trainiert. Wie tickt er?

    Daferner: Er ist wirklich so, wie er im Fernsehen rüberkommt und verstellt sich nicht. Als junger Spieler hat man vor ihm viel Respekt – eine absolute Autoritätsperson. Christian Streich baut auf junge Spieler und verzeiht auch Fehler. Er will jeden Einzelnen entwickeln, das gibt einem ein gutes Gefühl. Er ist sehr ehrgeizig und will das Beste aus einem rausholen.

    Bei wem sich Mittelstürmer Christoph Daferner einiges abschaut

    Für einen Einsatz bei den Profis hat es aber noch nicht gereicht. Wie wollen Sie das ändern?

    Daferner: Natürlich ist das mein Ziel. Ich muss aber Geduld haben. Ich will weiter an mir arbeiten und meine Leistung bringen. Ich bin jung und kann noch viel lernen.

    Ist es dann ein Vorteil, einen Stürmer wie Nils Petersen im Verein zu haben?

    Daferner: Ich kann mir richtig viel abschauen. Unser Trainer (Christian Preußer, Anm. d. Red.) sagt immer, dass ich genau hinschauen soll, was Petersen macht. Wie er Bälle festmacht oder seine Laufwege – da ist es für einen jungen Spieler natürlich gut, wenn er ganz nah dran ist.

    Haben Sie eigentlich ein Vorbild als Mittelstürmer?

    Daferner: Nicht wirklich. Es gibt viele gute deutsche Angreifer. Sandro Wagner oder Timo Werner sind Top-Stürmer, die aber unterschiedlich agieren. Ich will meinen eigenen Weg gehen.

    Wo liegen Ihre Stärken und wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?

    Daferner: Das müssen andere beurteilen. Zu verbessern gibt es immer etwas. Vor allem in Sachen Chancenverwertung ist bei mir noch Luft nach oben.

    Am Ende eines solchen Jahres. Wie blicken Sie auf Ihre Zeit in München zurück?

    Daferner: Das ist für mich nicht wirklich ein Thema. Ich war sehr froh, nach meiner Verletzung noch zwei Spiele für die Löwen gemacht zu haben. Es ging turbulent zu. Nach dem Abstieg der Profis wusste keiner, wie es weitergeht.

    Verfolgen Sie die Entwicklung bei Ihrem Ex-Verein?

    Daferner: Ich kenne noch einige Spieler und mich interessiert, was die Löwen machen. Deshalb freut es mich auch, dass sie derzeit auf Platz eins stehen.

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