Beim LC Aichach ist der Mittelstreckenläufer schon seit etwa sechs Jahren. Zuvor ist er unter anderem auch schon für den TSV Bobingen gelaufen. Für die Leichtathletik interessiert sich Rentsch schon immer, andere Sportarten hat er nur am Rande ausprobiert. "Ich bin vorbelastet durch meinen um einiges älteren Bruder. Er als deutscher Hallenmeister, auch in der Mittelstrecke, war immer mein großes Vorbild", meint Rentsch.
In der Vorbereitung auf die EM hatte Walter Rentsch keine nennenswerten Schwierigkeiten. Ohne größere Verletzungen trainiert der bald 57-Jährige sechsmal pro Woche. "Ich trainiere viel allein. So kann ich am besten mein eigenes Trainingsprogramm durchziehen", so der Läufer. Als Abschlusstraining gab es am Dienstag folgendes Programm: 30 Minuten locker einlaufen, Laufschule, Steigerungsläufe, neun mal 150 Meter in sehr hohem Tempo und dann gemütlich auslaufen.
Der WM-Zweite über 1500 Meter im vergangenen Jahr in Lahti, Finnland, hofft, auch bei diesem Wettkampf seine Bestzeiten laufen zu können. 2009 war er über die 800 Meter eine Zeit von 2:10 Minuten und über 1500 Meter 4:25 Minuten gelaufen. "Diese Strecken sind taktische Rennen. Wenn die Anfangszeit zu niedrig ist, kann man unmöglich Bestzeiten laufen", erklärt Rentsch.
Erst vor Kurzem haben die beiden Läufer des LC Aichach, Rentsch und Bauer, Gold bei den deutschen Meisterschaften geholt (wir berichteten). Walter Rentsch gewann in der M 55 nicht nur über 800, sondern auch über 1500 Meter. Leni Bauer führte in der Altersklasse W65 ihre Konkurrenz über 5000 Meter vor und holte sich souverän den Sieg. Mit einer sensationellen Zeit von 23:24,96 Minuten erreichte sie 33 Sekunden vor der Zweitplatzierten das Ziel. Auch über 1500 Meter bewies die Seniorin Nerven und sicherte sich mit einer Zeit von 6:36,8 Minuten die Silbermedaille. (nipr)