Rain Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Nach der 1:2-Niederlage im Kellerduell beim TSV Rain – dem ersten von insgesamt sechs schwäbischen Bayernliga-Derbys – werden sich die Fußballer des TSV Gersthofen bei ihrem abendlichen Plärrerbesuch wohl einiges anhören haben müssen. Statt Feierlaune war da eher Frusttrinken angesagt.
Frust herrschte bei Trainer Robert Walch schon vor dem Spiel, der nach dem Ausfall von Johannes Hintersberger, Markus Nix, Benni Schmoll, Benni Richter (Reizung im Knie), Christian Krieglmeier (Bänderanriss), Mathias Krammer (Fieber) und Berkan Köroglu (krank) seine komplette Hintermannschaft umstellen musste. Trotzdem begann Gersthofen in diesem Duell der Verunsicherten zunächst gut. Torhüter Tobias Antoni strahlte viel Sicherheit aus, der wiedergenesene Stefan Mittelbach bildete mit Daniel Zweckbronner die Innenverteidigung. Die beiden räumten zusammen mit Lukas Kling so ziemlich alles ab. Viel war es ja auch nicht, was auf das Tor der Gäste kam. Bei der besten Chance traf Volkan Cantürk den Ball nicht richtig (11.).
Die verdiente Führung erzielte
Vorne ungeschickt und hinten unsicher – das wurde dem TSV Rain schließlich in der 33. Minute zum Verhängnis. Nach einem Doppelpass mit Daniel Raffler drehte sich Ronny Roth um seinen Gegenspieler und setzte den Ball zum verdienten Gersthofer Führungstreffer ins Netz. Unmittelbar vor der Pause hätten die in Rot gekleideten Gelb-Schwarzen sogar nachlegen müssen. Christian Geiger scheiterte jedoch am Pfosten.
Die Strafe folgte 80 Sekunden nach dem Wiederanpfiff. Gersthofens Schlussmann Tobias Antoni kam bei einem Freistoß von Bernd Taglieber zu spät, und Daniel Schneider köpfte zum 1:1 ein (47.). Noch ungeschickter stellten sich die Gäste in der 61. Minute an. Nach einem weiten Einwurf von Alexander Egen standen am langen Pfosten gleich zwei Rainer frei. Während Alexander Schneider noch am Ball vorbeisäbelte, traf der aufgerückte Verteidiger Andreas Götz zum 2:1. „Wie eine Schülermannschaft“, schüttelte Robert Walch den Kopf.
Während der TSV Rain diesen Vorsprung nun mit Herz und Leidenschaft verteidigte, fiel dem TSV Gersthofen nur noch herzlich wenig ein. Enttäuschend vor allem die so hoch gelobte Offensive, die nur ein laues Lüftchen war. „Es kann nicht sein, dass sich Spieler mehr mit dem Schiedsrichterassistenten beschäftigen, als ihre eigene Leistung zu hinterfragen“, ließ Robert Walch seinem Frust freien Lauf. Gerade von den mit viel Vorschusslorbeeren bedachten Sebastian Kinzel oder Daniel Raffler hatte er kaum etwas zu sehen bekommen. „Man muss sich fragen, ob Anspruch und Wirklichkeit nicht weit auseinanderklaffen.“