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Schießen: Erfolg macht neidisch

Schießen

Erfolg macht neidisch

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    Erfolgreich verlief bisher die Wettkampfrunde für die Schützen der Tagbergschützen Gundelsdorf in der Oberbayernliga. Neuzugang Simon Neukäufer und seine Teamkameraden überwintern auf dem zweiten Tabellenplatz.
    Erfolgreich verlief bisher die Wettkampfrunde für die Schützen der Tagbergschützen Gundelsdorf in der Oberbayernliga. Neuzugang Simon Neukäufer und seine Teamkameraden überwintern auf dem zweiten Tabellenplatz.

    Pöttmes-Gundelsdorf Simon Neukäufer zählt zu den Nachwuchshoffnungen, war schon Jugendkönig im Gau Aichach. Er ist ehrgeizig, will etwas erreichen. Um in seiner sportlichen Entwicklung weiterzukommen, wechselte der 17-Jährige im Sommer von Adlerhorst Sulzbach zu den Tagbergschützen Gundelsdorf. Es zog ihn also zu dem Verein, der sportlich im nördlichen Landkreis gerade das Sagen hat. „Ich wollte etwas Neues ausprobieren“, sagt Neukäufer. Bereut hat er diesen Schritt nicht. Er hat auch keinen Grund dazu.

    Mit zwei überzeugenden 4:1-Erfolgen gegen Unterstall und Singenbach schoben sich die Gundelsdorfer in der Tabelle der Oberbayernliga Gruppe 1 auf den zweiten Tabellenplatz. Dort werden sie überwintern, bis es im Februar weitergeht. Neukäufer hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Luftgewehrschützen den verbleibenden sechs Duellen dieser Runde entspannt entgegenblicken können: Dem Klassenerhalt, dem ausgegebenen Saisonziel, sind die Gundelsdorfer ziemlich nahe gekommen. Der Aufstieg sei aber kein Thema, betont der Sportliche Leiter Gottfried Schmid.

    Die Oberbayernliga ist für Zuschauer und Beteiligte eine spannende Angelegenheit. Nur wer unter Druck seine Nerven im Zaum hält, kann am Schießstand im direkten Duell bestehen. Simon Neukäufer hat schnell dazugelernt. Er trainiert nicht nur Schießen auf Scheiben, sondern auch den Kopf. Mentales Training sei wichtig für den Wettkampf, erklärt er.

    Seine Bilanz kann sich sehen lassen. Als Neukäufer mit Schützenmeister Alexander Kröpfl, selbst Mitglied des Teams, sein persönliches Saisonziel erörterte, fielen Ringzahlen zwischen 375 und 380. Aber Neukäufer trifft besser. Sein Durchschnitt bewegt sich über 380, gegen Unterstall zeigte er am Sonntag mit 386 Ringen seine beste Saisonleistung. „Meine Ziele habe ich eigentlich schon erreicht“, sagt er.

    Zufriedengeben wird er sich allerdings nicht, dafür sind Neukäufer und seine Mannschaftskameraden zu ehrgeizig. Kröpfl und Schmid haben im Sommer ihre Hausaufgaben gemacht. Auf den kurzfristigen Abgang von Vorzeigeschützin Jessica Preckel nach Reichertshofen reagierten die Verantwortlichen, indem sie Andreas Sauer von Gemütlichkeit Todtenweis als neue Nummer eins holten. „Er macht seine Sache gut, wächst in die Rolle hinein“, sagt Schmid zufrieden.

    Nicht alle Vereine in der Umgebung akzeptieren die Vereinspolitik der Gundelsdorfer Tagbergschützen. Nicht jeder hat die Fusion der beiden Vereine Hubertus und Roland im vergangenen Jahr wohlwollend empfunden. Die Erfolge in der Oberbayernliga rufen Neider hervor. Dass Schießsportler abgeworben werden – gängige Praxis in anderen Sportarten – ist etlichen Funktionären ein Dorn im Auge.

    Die Schützen selbst lassen sich davon nicht beirren. Simon Neukäufer fühlt sich wohl in seinem neuen Verein und dem strebsamen Team. Der 17-Jährige gehört einer anders denkenden Generation an, die den sportlichen Wert des Schützenwesens über den geselligen stellt, die so dem oft negativen Image des Schießsports in der Öffentlichkeit entgegensteht. „Jeder will den Erfolg“, bekräftigt Neukäufer. Der bisherige Saisonverlauf macht Lust auf mehr. Neukäufer ist hungrig, könnte sich vorstellen, mit Gundelsdorf mittelfristig in der Bayernliga zu schießen.

    An den Rahmenbedingungen müssen die Tagbergschützen allerdings arbeiten. Ihren Heimwettkampf mussten sie erneut in Bayerdilling bei Rain austragen, nachdem ihre eigene Anlage an Grenzen stößt. Eine moderne Schießstätte ist geplant, die Umsetzung stockt jedoch. Womöglich muss sich der Verein einen anderen Standort suchen, weil ihm der Abriss des Pfarrheims – auf dieser Fläche soll die Schießstätte entstehen – zu teuer kommt. Die Gemeinde Pöttmes hat schon andere Standorte diskutiert. Bürgermeister Franz Schindele betont jedoch, dass dies die Entscheidung des Vereins sei. Er könnte sich auch eine gemeinsame Lösung mit dem FC Gundelsdorf außerhalb des Ortes vorstellen.

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