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Saisonauftakt: „Der Trainer Stefan Anderl wird nicht in Panik verfallen“

Saisonauftakt

„Der Trainer Stefan Anderl wird nicht in Panik verfallen“

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    Allein auf der Bank – fast: Stefan Anderl. Der neue Bayernligatrainer des TSV Aindling schwankt vor dem ersten Punktspiel am Sonntag zu Hause gegen Schweinfurt zwischen Sorge und Zuversicht. Er hofft darauf, dass sein Kader noch aufgestockt wird.
    Allein auf der Bank – fast: Stefan Anderl. Der neue Bayernligatrainer des TSV Aindling schwankt vor dem ersten Punktspiel am Sonntag zu Hause gegen Schweinfurt zwischen Sorge und Zuversicht. Er hofft darauf, dass sein Kader noch aufgestockt wird. Foto: Foto: Peter Appel

    Aindling Sparen heißt das Gebot der Stunde. Die Devise gilt auch für den TSV Aindling, der gut und gerne ein Dutzend Fußballer aus dem Bayernligakader verloren hat. Stefan Anderl (46), Berufsschullehrer aus Gundelfingen, muss nun als neuer Trainer versuchen, die Lücken mit jungen Leuten aufzufüllen.

    Stefan Anderl, wie sind die ersten Eindrücke nach der Rückkehr zum TSV Aindling, für den Sie früher schon spielten?

    Anderl:Aindling ist für mich vergleichbar mit meinem Heimatverein Gundelfingen von den Strukturen her, familiäre Atmosphäre. Ich habe mich relativ schnell wieder wohlgefühlt.

    Sie müssen aber ohne einen Co-Trainer arbeiten ...

    Anderl: Es ist so vereinbart, dass der Martin Schreier mir einmal die Woche im Training hilft. Für mich ist das ein Glücksfall. Der „Martl“ ist ein Aindlinger, das ist schon super.

    Ungewöhnlich viele Fußballer haben den Verein verlassen. Macht man sich da als Trainer nicht Sorgen?

    Anderl: Ja, schon. Man kann mit der Kaderzusammenstellung noch nicht zufrieden sein. Man darf nicht daran denken, wenn da mal zwei Spieler ausfallen. Das Konstrukt passt noch nicht, es wird daran gearbeitet. Irgendwann muss man zu Potte kommen. Die neuen Leute müssen sich ja erst einspielen.

    Die erste Elf scheint zu stehen, auch mit ordentlicher Qualität. Dahinter sieht es nicht so gut aus ...

    Anderl: Man merkt, es funkelt in den Augen der jungen Spieler. Man muss aber sehen, dass man sie nicht überfordert. Das ist ein Spagat. Sie haben die Qualität, um irgendwann wichtige Bayernligaspieler zu werden.

    Was kann man von der Mannschaft erwarten?

    Anderl: Der Kader ist zu dünn. Es gibt Krankheiten, Verletzungen, Studium, Beruf. Das macht mir echt Kopfzerbrechen. Wir müssen von der Breite her was machen. Das können wir sonst nicht auffangen, wenn Leute wie ein Sebastian Szikal oder Sebastian Fischer mal ausfallen. Und dann müssen wir auch sehen, dass der Koch mal weg ist, wegen seines Praktikums. Fußball ist oft auch von Zufällen abhängig, von Verletzungen. Was entsteht nach einigen Niederlagen für eine Eigendynamik? Aber ich sehe, dass die Jungs gerne bei uns arbeiten. Ich bin schon zuversichtlich, dass sie eine gute Saison spielen. Das gibt mir Kraft.

    In den bisherigen Testspielen hat sich abgezeichnet, dass die Defensive nach wie vor der stärkste Mannschaftsteil sein wird ...

    Anderl: Das ist das, was der Kern bei uns ist. Wir haben zwei gute Torhüter, Geisler und Hellmann. Geisler ist der bessere. Die Viererkette steht, die Sechserposition auch. Der Woltmann macht das gut, die Zehnerposition (Sebastian Fischer) steht auch.

    Kommen Sie als „Einzelkämpfer“ dazu, sich Gegner anzuschauen?

    Anderl: Schwierig.

    Am Freitag wäre im Eröffnungsspiel Buchbach – Frohnlach Gelegenheit dazu ...

    Anderl: Da habe ich Training. Ich werde mir Rain gegen Würzburg anschauen. Ansonsten muss ich sehen, wie ich zu Informationen über die Gegner komme, hauptsächlich aus dritter Hand.

    Das Interesse am Amateurfußball hat merklich nachgelassen, auch in Aindling sinken die Zuschauerzahlen.

    Anderl: Da gibt es viele Gründe, das ist nicht nur in Aindling so. Wir können nur schauen, dass wir eine Identität mit dem Verein schaffen.

    Verfolgen Sie eine bestimmte Fußballphilosophie?

    Anderl: Der Fußball ist ein Mannschaftssport. Wir haben unterschiedliche Mentalitäten, unterschiedliche Qualitäten. Wenn ich 15 Messis habe, werde ich ein anderes System spielen, als wenn ich 15 Puyols habe. Wir müssen gucken, dass wir das Beste aus dem Kader machen.

    Mit Ihrem Outfit beim Spiel erwecken Sie den Eindruck, als würden Sie demnächst selber mitkicken. Das ist doch sicher Absicht?

    Anderl: Ich habe einfach Spaß an der Bewegung – nach wie vor. Ich kann beim Warmmachen mitlaufen, dann bin ich näher an der Mannschaft. Und ich habe die Gelegenheit, nach dem Spiel meine Gemütsverfassung rauszulaufen.

    Ist es nicht eine etwas groteske Situation, dass aufgrund der Ligenreform am Ende der Saison 2011/12 keine Mannschaft aus der Bayernliga absteigen muss?

    Anderl: Ich glaube schon, dass der Großteil der Mannschaften, die sich nicht für die Regionalliga qualifizieren, das als Abstieg empfinden. Die Frage ist, welche Erwartungen man in den Vereinen hat. Wir hatten einen ganz großen Aderlass, daneben haben wir ein paar gute Spieler dazugekriegt. Man muss voller Hoffnung sein. Die Saison beginnt sehr intensiv, bis Ende August haben wir drei englische Wochen. Es wird mit Sicherheit ein Trainer Stefan Anderl nicht in Panik verfallen, sollte etwas schieflaufen.

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