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Ringen: Sektdusche und Freibier

Ringen

Sektdusche und Freibier

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    Die vier Phasen des Erfolgs gegen den ASV Neumarkt: Eugen Fass (links oben) brachte mit seinem Sieg den TSV Aichach in Führung, Akos Wöller (rechts oben) machte den Sieg perfekt und Michael Meierhofer (rechts unten) brachte mit seinem Erfolg das Publikum richtig zum Toben.
    Die vier Phasen des Erfolgs gegen den ASV Neumarkt: Eugen Fass (links oben) brachte mit seinem Sieg den TSV Aichach in Führung, Akos Wöller (rechts oben) machte den Sieg perfekt und Michael Meierhofer (rechts unten) brachte mit seinem Erfolg das Publikum richtig zum Toben. Foto: Fotos: Peter Thurner

    Aichach Sie waren am Boden, standen unmittelbar vor dem Abstieg. Mit 0:14 Punkten waren die Ringer des TSV Aichach mehr als mäßig in die Bayernliga gestartet. „Wir sind zu spät wach geworden“, sagte Trainer Oguz Özdemir, nachdem am Samstag der 27:12-Erfolg über Neumarkt feststand. Damit ist klar: Auch in der nächsten Saison werden die Aichacher dieser Klasse angehören.

    Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter, einer von ihnen heißt Akos Wöller, der einmal mehr ein wahres Feuerwerk abbrannte. Fast noch größer als über den Erhalt der Liga war bei Özdemir die Freude über das Dokument, das er nachher präsentieren konnte. Da hatte Wöller für 2012 einen Vertrag unterschrieben, der ihn auch künftig an Aichach bindet. Ein wichtiger Baustein für weitere Abende wie am Samstag.

    „Es bleiben Pribil und Meierhofer, es bleiben die Jungen“, verkündete der Trainer und fuhr gleich fort: „Wir werden uns in ein, zwei Klassen verstärken.“ Dann verwies er darauf, dass die zweite Mannschaft zuvor Zweiter in der Kreisliga geworden war: „Die sind 16, 17 – da kommt was nach.“

    Er war sich vorher nicht sicher, dass es klappen würde gegen die Neumarkter, die schließlich auf verlorenem Posten standen. „Ich habe gehofft und gerechnet. Wenn es läuft, dann gewinnen auf einmal alle.“ Und darum durfte nachher ordentlich gefeiert werden. Los ging es noch in der Halle am Gymnasium, wo Peter Stöcklhuber, der fürs Team zwei zuständig ist, 50 Liter Bier spendiert hatte. Dazu wurde ein Pizzaservice in Marsch gesetzt. Özdemir musste sich zuvor noch reinigen. Christian Pribil, der im zweiten Kampf den Ausgleich für Aichach hergestellt hatte, hatte dem Trainer eine Sektdusche verpasst.

    Die Stimmung hätte besser nicht sein können. Gut 200 Besucher drängelten sich diesmal um die große Matte, ungleich mehr als nach dem verpatzten Start. „Wir haben die letzten vier Heimkämpfe gewonnen, was soll man zu so einer Saison sagen?“ Es kommt nicht allzu oft vor, dass Özdemir um Worte ringen muss.

    „Mit dieser Mannschaft können wir in der Bayernliga bleiben“

    Zwei Wochen zuvor hatte Florian Hörmann (34) im letzten Kampf die Kastanien aus dem Feuer geholt. Diesmal standen die Aichacher bereits als Gesamtsieger fest. „Wir wollten nichts mehr anbrennen lassen. Wir wollten es nicht mehr auf den letzten Kampf ankommen lassen. Dass wir so gewinnen, habe ich nicht gedacht. Der Siegeswillen war da. Mit so einer Mannschaft können wir in der Bayernliga bleiben.“ Der Mann mit dem kahlen Haupt wird an den Meisterschaften, die im Frühjahr anstehen, nicht teilnehmen. Dazu hat der selbstständige Malermeister aus Walchshofen aus beruflichen Gründen keine Zeit.

    Als der unerwartet klare Sieg im letzten Heimkampf der Saison aktenkundig war, griff Robert Held zum Mikrofon: „Ich darf der Mannschaft herzlich gratulieren. Es waren wirklich Superkämpfe.“ Zuvor hatte sich der Abteilungsleiter der Ringer im TSV Aichach über die Verstärkung aus Budapest geäußert: „Der Wöller, der ist stark. Eigentlich ist er ein Freistilmann.“ Diesmal ließ er im griechisch-römischen Stil ebenso wenig Zweifel aufkommen. Und in der nächsten Saison soll er nur noch im Freistil antreten.

    „Jetzt ist der Sack zu“, atmete Held auf, nachdem um 21.03 Uhr den Aichachern der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Das Publikum feierte die Sieger mit La Ola, initiiert von Oguz Özdemir, der auch sonst so richtig in seinem Element war, indem er lautstark seine Kommandos gab.

    Wie stark sich diese Aichacher Mannschaft präsentierte, das zeigte sich gerade auch in der Schlussphase, als es nur noch um die Höhe des Sieges ging. Michael Meierhofer ließ sich ebenso wenig lumpen wie Florian Hörmann; sie schraubten das Ergebnis noch in die Höhe.

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