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Ringen: Olympia-Quali perfekt: Ehemaliger Aichacher Ringer fährt nach Rio

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Olympia-Quali perfekt: Ehemaliger Aichacher Ringer fährt nach Rio

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    Der ehemalige Aichacher Ringer Denis Kudla kann sein Glück kaum fassen: In Istanbul hat sich der 21-Jährige für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert.
    Der ehemalige Aichacher Ringer Denis Kudla kann sein Glück kaum fassen: In Istanbul hat sich der 21-Jährige für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert. Foto: Peter Thurner

    Ringer Denis Kudla war nach einem anstrengenden Kampftag nicht nur ganz schön kaputt, er war am Ende vor allem zufrieden und glücklich: Die Reise nach Istanbul hatte sich für den ehemaligen Aichacher Ringer wirklich gelohnt, er schaffte den Sprung ins deutsche Team für die Olympischen Sommerspiele in Rio. Im griechisch-römischen Stil bestritt Kudla das letzte Qualifikationsturnier in Istanbul. Er musste in der Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm das Finale erreichen, um sich das Ticket für Rio zu sichern.

    Peter Thurner, seit vielen Jahren in der Ringerabteilung des TSV Aichach tätig, und Aichachs Trainer Oguz Özdemir waren nach Istanbul gereist, um ihren ehemaligen Schützling zu unterstützen. Vor allem Oguz Özdemir darf besonders stolz sein auf den Erfolg von Kudla, schließlich hatte er ihn sechs Jahre lang beim TSV Aichach als Trainer betreut.

    Denis Kudla hat aber auch selbst viel geleistet. Es waren – so erzählt Oguz Özdemir – harte Arbeit und viele Entbehrungen, die der heute 21-Jährige auf sich genommen hat, immer ausgerichtet auf das Ziel, große Leistungen als Ringer zu erzielen. Vom 6. bis 12. Lebensjahr trainierte Denis Kudla unter Oguz Özdemir in Aichach, „bei ihm habe ich das Ringen wirklich gelernt“, erzählte er einmal. „Ich habe alles aufgegeben für den Ringersport“ und damit meint er beispielsweise auch, dass er von seiner Familie wegging ins Ringer-Internat des VfK Schifferstadt, dem Verein, für den er heute noch an den Start geht. Selbst wenn er heute zu seinen Eltern nach Adelzhausen kommt, steht der Sport im Vordergrund. Er steht um 7 Uhr morgens auf und absolviert eine Stunde Seilspringen. Am Abend geht es dann nach Aichach zum gemeinsamen Training mit den TSV-Ringern.

    In Istanbul beim letzten Qualifikationsturnier sicherte Denis Kudla, der deutsche Meister 2016 bei den Männern, dem Deutschen Ringer-Bund das dritte Ticket im griechisch-römischen Stil. Dabei hatte er sich zuvor auch gegen harte nationale Konkurrenz durchsetzen müssen, um in Istanbul an den Start gehen zu können. So hat er Mitte April beim Qualifikationsturnier im serbischen Zrenjanin im Halbfinale knapp gegen den russischen Olympiasieger von 2004, Mishine, verloren. Dass sich Denis Kudla aber auch vor starker Konkurrenz nicht verstecken braucht, bewies er beim Qualifikationsturnier in Istanbul. Von vorneherein war klar, dass er das Finale erreichen muss, dann ist das Olympiaticket gesichert. Zweimal gewann Kudla mit 2:0 gegen den Italiener Fabio Parisi und den Franzosen Melonien Noumonvi. Der Franzose hatte sich übrigens 2014 den Weltmeistertitel in dieser Klasse geholt. Mit 2:1 blieb Denis dann im Viertelfinale gegen den Tschechen Artur Omarov und im Halbfinale gegen den türkischen Vertreter Metehan Basar obenauf. Gerade das Halbfinale, so erzählen Thurner und Özdemir, sei der reine Hexenkessel gewesen. Kudla habe sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und den Lokalmatador, wie schon bei der Europameisterschaft, erneut bezwungen. Zum Finale musste er dann aber nicht mehr antreten, weil Robert Kobliashvili wegen einer Verletzung nicht mehr auf die Matte ging. Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft in dieser Gewichtsklasse und dem dritten Platz bei der Europameisterschaft 2016, hat Denis Kudla nun mit der Qualifikation für Rio ein besonderes Zeichen gesetzt und nicht nur in Schifferstadt, sondern auch in Aichach. Bei der Ringerabteilung des TSV wird man ihm ganz besonders die Daumen drücken.

    Dass Oguz Özdemir in der Ringerszene einen ganz besonderen Namen hat, konnte man beim Training zu Wochenbeginn erleben. Aus Unterelchingen kam Maximilian Besser in die Vierfachhalle zum Mannschaftstraining der Aichacher. Maximilian Besser holte sich bei Oguz Özdemir den letzten Schliff für das Internationale Turnier in Kroatien. Hervorragende Platzierungen hier entscheiden dann auch über die Teilnahme des Unterelchingers an der Europa- und der Weltmeisterschaft. Allerdings lief es nicht so gut wie erwartet, Maximilian Besser ist nach einem Sieg im ersten Kampf und Niederlagen im zweiten und dritten Kampf bei der Croatia Open ausgeschieden.

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