Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Ringen: Aichacher Trainer gräbt tief in der Passkiste und hat Erfolg

Ringen

Aichacher Trainer gräbt tief in der Passkiste und hat Erfolg

    • |
    Patryk Kudla punktete für den TSV Aichach im Schwergewicht.
    Patryk Kudla punktete für den TSV Aichach im Schwergewicht. Foto: Peter Thurner

    Zu Hause bleiben die Landesliga-Ringer des TSV Aichach weiter ungeschlagen. Gegen den Tabellenführer, die WKG Willmering/Cham, setzte sich das Team um Trainer Oguz Özdemir vor 150 Zuschauern mit 23:16 durch.

    Tief in der Passkiste hat der Aichacher Trainer gegraben und für das Duell um die Tabellenspitze Patryk Kudla für das Schwergewicht ausgegraben. Lediglich einen mageren Punkt konnte man bisher in dieser Gewichtsklasse erringen und der Aichacher Trainer hat in dieser Klasse schon einige Ringer ausprobiert. Mit Patryk Kudla hatte wohl niemand gerechnet.

    Der ehemalige Bundesliga-Ringer, der für den VFK Schifferstadt auf die Matte ging, hatte die Ringerschuhe eigentlich schon an den berühmten Nagel gehängt, doch Özdemir konnte ihn überzeugen, sein Comeback zu geben. Dass er nichts verlernt hat, zeigte er im Schwergewichtskampf gegen Artur Kraus. Mit einem sehenswerten Ausheber beförderte er diesen nach knapp einer Minute auf die Schultern und trug damit wesentlich zum Erfolg des Aichacher Ringerteams bei.

    Zuvor hatte im ersten Kampf bis 57kg Julien Frey ebenfalls vier Mannschaftspunkte durch technische Überlegenheit eingefahren. Ganze 27 Sekunden brauchte er, bis Tobias Walter im blauen Gästetrikot ausgepunktet wurde.

    Im ungewohnten klassischen Stil musste Obaidullah Besmelabi gegen Felix Konadl in der 61-kg-Klasse ran. Eine taktische Variante, die voll aufging. Der Afghane zeigte, dass er auch den griechisch-römischen Stil beherrscht und besiegte seinen Gegner mit 3:0 Punkten.

    Einen Dämpfer gab es allerdings im Halbschwergewicht, wo Adil Celebi nach seiner Sperre wieder ins Team gerückt war. Gegen Richard Stoll fand er überhaupt nicht in den Kampf, lag früh nach Punkten zurück und wurde in der zweiten Kampfminute vom bayerischen und dritten deutschen A-Jugendmeister geschultert. Als auch August Oberhauser gegen Roman Glab im 66-kg-Freistil eine Schulterniederlage hinnehmen musste, war der vermeintlich große Vorsprung bis auf drei Punkte zusammengeschmolzen.

    „Trainerfuchs“ hat noch einen Trumpf im Ärmel

    Anton Malz, der im 86-kg-Freistil gegen Tobias Ruhland keine Probleme hatte und mühelos nach nur einer Minute eine technische Überlegenheit herstellen konnte, baute den Vorsprung wieder auf sieben Punkte aus. Der Schachzug, den der Aichacher „Trainerfuchs“ durch die Umstellung im Leichtgewicht tätigte, erwies sich spätestens nach dem zweiten Kampf im 66-kg-Greco als richtig. Das „Opfer“, das man durch August Oberhauser gegen den starken und wohl nicht zu besiegenden Glab brachte, glich Aichachs Muhlis Cengiz mit einem Schultersieg über Christian Hammer wieder aus.

    „Es ist einfach alles aufgegangen heute“, wird Özdemir nach dem Kampf mit großer Erleichterung bestätigen, denn auch im Weltschwergewicht hat er umgestellt und die richtige Entscheidung getroffen. Nicht wie gewohnt im Freistil, sondern in Griechisch-Römisch musste Oberhauser antreten und gewann gegen Martin Wittmann nach 12:8 Punkteführung in der fünften Kampfminute durch einen Schultersieg. Gegen Michal Malkiewicz wäre er im Freistil wohl ebenso chancenlos gewesen wie Alexander Purkert, der vom Weltmeisterschaftsteilnehmer aus Polen technisch ausgepunktet wurde.

    Der Blick auf die Halbzeittabelle der Landesliga zeigt nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen von drei Mannschaften, die mit 10:4 Punkten die Spitze bilden. Neben den Gästen aus der Oberpfalz reiht sich auch der TSV Berchtesgaden in die Gruppe ein. „Nach dem Rückzug aus der Bayernliga freut es mich besonders, dass uns ein so guter Neuanfang gelungen ist. Mit dem heutigen Kampf bin ich bis auf die Niederlage von Adil sehr zufrieden“, betonte Trainer Oguz Özdemir. Es sei alles so gelaufen, wie er es sich erhofft hatte. Özdemir fügte hinzu: „Das Comeback von Patryk Kudla war natürlich super für die Mannschaft und auch die Zuschauer bekamen was zu sehen.“

    Bereits am nächsten Samstag in Berchtesgaden kommt es nun erneut zu einem Duell um die Tabellenspitze.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden